Sonntag, 12. Juni 2011

Rezension: Totenreich von Ines Thorn



Taschenbuch,
384 S.
01.03.2011
8,99 €
ISBN 978-3-499-25371-3

Klappentext:
Unheilvolle Dinge ereignen sich im Frankfurt des frühen Jahres 1533: Dreimal findet Pater Nau nach der Beichte blutiges Frauenhaar im Beichtstuhl.
Dann wird am Mainufer die Leiche einer schwangeren Frau gefunden – ausgeweidet,vom Ungeborenen fehlt jede Spur.
Und weitere Schwangere werden vermisst.
Pater Nau gerät unter Verdacht.
Nur die Richterswitwe Gustelies und ihre Tochter Hella glauben an seine Unschuld und beschließen, selbst zu ermitteln.
Doch Hella begibt sich damit in höchste Gefahr, denn auch sie erwartet ein Kind ...
(Quelle: Verlag)

Zusammenfassung:
In Frankfurt verschwinden schwangere Frauen und werden kurz darauf ausgeweidet aufgefunden.
Da bei Pater Nau die Haare der Ermordeten gefunden werden, gerät er unter Mordverdacht und wird in das Verlies gesperrt.
Doch arg so unglücklich ist Pater Nau darüber nicht, denn der Mörder fand sich regelmäßig in Pater Naus Beichtstuhl ein und ängstigte damit den Pater zu Tode.
Im Verlies hat er nun Ruhe vor den unheimlichen Besuchen.
Doch Gustelies, seine Schwester, ahnt von all dem nichts und möchte den Pater, so schnell es geht, aus dem Verlies befreien.
Da der Bürgermeister die Ermittlungen verschleppt und auch sonst keine heiße Spur zu finden ist, ermittelt sie nun auf eigene Faust.
Schnell wird klar, das in Frankfurt noch mehr in Unordnung ist, denn sie versucht heraus zu finden, was denn jemand mit den Eingeweiden und Kindern der Toten anfangen könnte.
So stößt sie auf ein Wirtsehepaar, das ohne Schwangerschaft zu Babys gekommen ist, auf Apotheker die Leichenfett zu Salben verarbeiten und auf eine angesehene Witwe die Blut von Verstorbenen als Zutat für ihre preisgekrönten Kuchen benutzt.
Gustelies und ihre Tochter Hella decken Geheimnisse auf, die lieber ungelüftet bleiben sollten und ganz besonders Hella kommt dem Mörder ganz Nahe und sie ist schwanger ....

Fazit:
Ein toller Mittelalterkrimi mit viel Frankfurter Lokalkolorit.
Mein letzte Buch von Ines Thorn war "Das Mädchen mit den Teufelsaugen", da war ich ja schon sehr begeistert über die genaue Beschreibung der hessischen Orte und hier war ich nun auch wieder hin und weg.
Wenn Gustelies in Frankfurt über den Römer marschierte, hatte ich die Kulisse förmlich vor Augen und wußte genau wo sie nun abbiegen musste.
Dies bezüglich finde ich die Bücher von Ines Thorn immer wunderbar recherchiert.
Die Figuren sind plastisch und lebendig beschrieben und jeder der Hauptprotagonisten hat einen deutlich herausgearbeiteten Charakter, der bisweilen unfreiwillig komische Züge bekommt.
Und das habe ich an diesem Buch sehr geliebt.
Die Mischung aus Spannung und Witz.
Ich habe genauso oft auflachen oder lächeln müssen, wie ich gespannt nach dem Mörder suchte.
So war das Buch eine tolle Unterhaltung nach einem anstrengenden Arbeitstag und ich werde mir schleunigst weitere "Die Verbrechen von Frankfurt" Krimis besorgen.

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

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