Sonntag, 26. Februar 2017

Rezension "Totenfang" von Simon Beckett


  • Wunderlich Verlag
  • 560 Seiten
  • 2016
  • ISBN: 9783805250016
  • Hardcover
  • 22,95 Euro
Klappentext:

Hunter is back!
Sein fünfter Fall führt Dr. David Hunter in die Backwaters, ein unwirtliches Mündungsgebiet in Essex, wo die Grenzen zwischen Land und Wasser verschwimmen. Aber die wahren Gefahren lauern nicht in der Tiefe, sondern dort, wo er sie am wenigsten erwartet.

Seit über einem Monat ist der 31-jährige Leo Villiers spurlos verschwunden. Als an einer Flussmündung zwischen Seetang und Schlamm eine stark verweste Männerleiche gefunden wird, geht die Polizei davon aus, Leo gefunden zu haben. Der Spross der einflussreichsten Familie der Gegend soll eine Affäre mit einer verheirateten Frau gehabt haben, die ebenfalls als vermisst gilt: Leo steht im Verdacht, Emma Darby und schließlich sich selbst umgebracht zu haben. Doch David Hunter kommen Zweifel an der Identität des Toten. Denn tags darauf treibt ein einzelner Fuß im Wasser, und der gehört definitiv zu einer anderen Leiche.

Für die Zeit seines Aufenthalts kommt David Hunter in einem abgeschiedenen Bootshaus unter. Es gehört Andrew Trask, dessen Familie ihm mit unverholener Feindseligkeit begegnet. Aber sie scheinen nicht die einzigen im Ort zu sein, die etwas zu verbergen haben. Und noch ehe der forensische Anthropologe das Rätsel um den unbekannten Toten lösen kann, fordert die erbarmungslose Wasserlandschaft erneut ihren Tribut…
( Quelle: Wunderlich Verlag )

Zusammenfassung:
David Hunter hat sich einigermaßen von den vergangenen Zwischenfällen erholt, aber die Arbeitsaufträge kommen eher schleppend herein und sein Stand im Institut wird nach und nach wackeliger.
Zudem wird in seinem Haus eingebrochen und er befürchtet die Vergangenheit könnte ihn wieder einholen.
Da erreicht ihn ein Anruf aus Essex und er wird um Hilfe gebeten. Eigentlich war das Wochenende für eine Feier bei Freunden reserviert, aber der Leichenfundort liegt auf dem Weg und er entschließt sich diesen Auftrag anzunehmen.
Die örtliche Polizei vermutet, dass der Tote Leo Villiers ist, Sohn eines reichen Mitbürgers und seit Wochen vermisst.
Gleich zu Beginn der Untersuchungen fallen Hunter einige Ungereimtheiten auf, darunter auch die Ungerührtheit Villiers Vater.
Doch sein Auftrag scheint schnell erledigt .... wäre nicht die Flut in dem verzweigten Delta eines Mündungsgebietes, dass ihm einen Strich durch die Rechnung macht.
Sein Auto säuft ab und er kommt in einer Ferienwohnung unter. Ausgrechnet in der Ferienwohnung von Andrew Trask, dessen Frau Emma gleichzeitig mit Leo Villiers verschwand.
Trask ist hochverdächtig, was das Verschwinden seiner Frau angeht, doch Hunter ist schneller und tiefer in die Geschichte verwickelt als er dachte. Nicht zuletzt, weil ihm Rachel Darby, die Schwester der Verschwundenen Emma außerordentlich gut gefällt.
Dann entdeckt Emmas Tochter eine weitere Leiche und langsam geraten Rachel und Hunter in Gefahr .....

Fazit:
Hunter is back .... zum Glück. 5 Jahre hat es gedauert, aber das Warten hat sich gelohnt.
Ich fand das Buch durchgehend spannend und auch die Figuren haben mir sehr gut gefallen. Die forensische Arbeit im Labor stand hier nicht im Vordergrund, sondern eher die Ermittlungen, die Hunter aufgrund der geografischen Verhältnisse oft auf sich gestellt durchführt. Wenn in den Backwaters Flut ist, kann keine Hilfe kommen, man ist von der Außenwelt fast abgeschnitten.
In dieser Einsamkeit und der wilden Landschaft nähert er sich immer mehr Rachel an, der er scheinbar auch nicht ganz gleichgültig ist.
David Hunter weiß, dass er sich nur vorsichtig auf Rachel einlassen darf, denn ihre Schwester ist auch ein Opfer und ihr Schwager tatverdächtig.
Dazu kommt noch, dass Hunter auf Trasks Grund und Boden untergekommen ist.
Damit scheint es fast ausgeschlossen, wirklich etwas mit Rachel anzufangen, doch Hunter kann seine Gefühle nicht wirklich verdrängen.
Hunter bekam so eine andere Emotionalität und Lebendigkeit, seine Einsamkeit fiel langsam von ihm ab und das hat mir wirklich gut gefallen.
Die Geschichte hatte wenig Vorhersehbarkeiten, von daher ist es mir oft schwer gefallen, dass Buch aus der Hand zu legen und dem Tag "Gute Nacht " zu sagen, so habe ich das Buch doch mehr oder weniger verschlungen und habe nun die große Hoffnung, dass bald ein Anschlussband kommt, denn eigentlich hatte ich das Gefühl, hier geht es gar nicht so sehr um den Fall, sondern eher darum Hunter und Rachel zusammen zu führen.
Mir hat das Buch wirklich gut gefallen und hoffentlich muss ich nicht wieder 5 Jahre warten um einen neuen Band zu lesen.