Samstag, 14. Juni 2025

"Die Sommergäste" von Tess Gerritsen

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  • Der Martini-Club 2
  • Limes Verlag
  • gebundenes Buch
  • Seitenzahl: 416
  • Erscheinungstermin: 28. Mai 2025
  • ISBN: 9783809027805
  • 24,00 Euro



Klappentext:
Jahr für Jahr kommen die Sommergäste nach Purity und beziehen die imposanten Ferienhäuser am Maiden Pond - misstrauisch beäugt von den Anwohnern, die den reichen Großstädtern nicht über den Weg trauen. Als eines Tages ein Mädchen aus einer der Urlauberfamilien verschwindet und kurz darauf menschliche Überreste aus dem See geborgen werden, spitzen sich die Ereignisse in der Kleinstadt zu. Die Polizei ermittelt erfolglos - bis Maggie Bird und der »Martini-Club« ihre Expertise zur Verfügung stellen. Der Club mag zwar aus Spionen im Ruhestand bestehen - doch das Ermitteln verlernt man nie ...
(Quelle: Limes Verlag)


Was passiert:
Im Leben der Freunde des Martini-Clubs Maggie, Declan, Ben, Ingrid und Lloyd ist nach den vergangenen Ereignissen aus dem ersten Band, wieder Ruhe eingekehrt.
Auch für Jo Thibodeau, der kommissarischen Polizeichefin von Purity, ist es momentan noch recht ruhig. Einzig die übliche Verdächtigen machen ab und zu Ärger, doch noch kann sie die Ruhe bis zur Ankunft der Sommergäste genießen.
Das ändert sich schlagartig als die vierzehnjährige Zoe verschwindet. Zuletzt wurde sie am Ufer des Maiden Pont gesehen. Ausgerechnet der Großvater von Callie, dem Entführungsopfer aus Band 1, setzte Zoe am Seeufer ab.
Susan Conover, Zoes Mutter, ist schier verzweifelt. Die restliche Familie Conover seltsam unberührt. Sogar Ethan Conover, ihr Mann und Zoes Adoptivvater scheint mit seinen Gedanken mehr bei seinem Buchprojekt zu sein, als bei Zoe.
Da der Martini Club gerade nichts besseres zu tun hat, bieten die Freunde Jo ihre Hilfe an.
Eigentlich hat Jo wenig Interesse an der Hilfe der Senioren, aber als für Maggie die Geschichte persönlich wird, nehmen die Ermittlungen des Martini-Clubs Fahrt auf ...


Fazit:
Als ich die ersten Seiten, nach dem Prolog las, fragte mich meine Tochter, ob ich ein schönes Buch lese, ich würde so lächeln.
Diese Feststellung traf es genau. "Die Sommergäste" ist zwar ein Krimi/Thriller, aber trotzdem macht es richtig Spaß zu lesen und die Beschreibungen des Martini-Clubs zaubern mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht.
Die Bücher um den Martini-Club sind ein gekonnter Mix aus Spannung und Entspannung. Spannung durch die Fälle, die es zu lösen gilt und Entspannung durch die herrliche Atmosphäre in Maine und die humorvolle Darstellung der Spione im Ruhestand.
Auch wenn Maggie, Declan, Ben, Ingrid und Lloyd ihre Karrieren als Agenten längst an den Nagel gehängt haben und unentdeckt in Purity leben, ihren Hang Geheimnisse aufzudecken können sie nicht hinter sich lassen.
In "Die Sommergäste" müssen die ehemaligen Spione weit in die Vergangenheit gehen um den Fall von Heute zu lösen und hierbei treten sehr unschöne Geschichten einiger sonst so makelloser Personen zutage.
Eine eiserne Matriarchin, ein skrupelloser Sohn, ein schwacher Sohn, eine verzweifelte Mutter und ein Nachbar voller Geheimnisse machen es Maggie wahrlich nicht leicht Zoe zu finden.
Aber das ist auch gut so, denn sonst hätte ich nicht 416 Seiten voller richtig guter Unterhaltung bekommen.
Mir gefällt die Reihe sehr, sehr gut und "Die Sommergäste" hat meine Erwartung an die Fortsetzung der Reihe sogar übertroffen.


Vielen Dank an den Limes Verlag für dieses Rezensionsexemplar

Mittwoch, 4. Juni 2025

"Sieh nichts Böses" von Inge Löhnig

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  • Kommissar Dühnfort Bd.8
  • List Verlag
  • Taschenbuch
  • Seitenzahl: 448
  • Erscheinungstermin: 16. Juni 2017
  • ISBN: 9783548613192
  • 12,99 Euro


Klappentext:
Der Münchner Kommissar Konstantin Dühnfort ist glücklich wie nie zuvor. Gerade ist er mit Gina von der Hochzeitsreise zurückgekehrt, die beiden freuen sich auf ihr erstes Kind.
Doch ein überraschender Fund reißt Dühnfort aus seiner privaten Idylle. An einem nebligen Novembertag spüren Leichensuchhunde bei einer Polizeiübung den halb verwesten Körper einer jungen Frau auf. Neben ihr liegt eine kleine Messingskulptur - ein Affe, der seinen Unterleib bedeckt. Seine Bedeutung: Tu nichts Böses.
Dühnfort findet heraus, dass es sich um eine seit Jahren vermisste Frau handelt. Er stößt auf einen weiteren ungeklärten Mord und kommt so einem niederträchtigen Rachefeldzug auf die Spur, der noch lange nicht beendet ist. Denn wieder verschwindet eine Frau.
(Quelle: List Verlag)


Was passiert:
Konstantin Dühnfort, frisch verheiratet und gerade aus den Flitterwochen zurück am Arbeitsplatz, kann sein frisches Eheglück nicht wirklich genießen.
Während einer Prüfungseinheit für Suchhunde findet einer der Spürhunde eine Leiche. Die Tote liegt schon länger und ist kaum zu identifizieren.
Scheinbar sucht niemand nach der Toten, denn auch ein Aufruf in der Zeitung gibt dem Opfer keinen Namen.
Erst durch die Analyse des Zahnschemas wird klar, es handelt sich um die seit Jahren vermisste Veronika.
Veronika wurde weder von ihren Eltern noch von ihren Freunden als vermisst gemeldet, einzig ihre Tante machte sich Sorgen.
Dühnfort findet relativ schnell einen Verdächtigten, Jasper Seyboth, ein Schuldenberater hatte als letztes Kontakt zu Veronika und stand vor Jahren unter Verdacht sein Freundin getötet zu haben.
Der Verdacht verdichtet sich, als auch noch Anette Körber verschwindet.
Anettes letzter Aufenthaltsort war Seyboths Beratungsstelle ...


Fazit:
Ich mag die Krimis um Konstantin Dühnfort. Sie bieten mir eine leichte, aber dennoch spannende Unterhaltung. Wenn ich es nicht ganz so blutig möchte und trotzdem ein paar hundert Seiten lang einen guten Krimi genießen mag, dann ist ein "Dühnfort" die richtige Wahl für mich.
Ich mag seine Art zu ermitteln, ich mag seine Beziehung zu Gina, ich mag sogar seine Wohnung am alten Friedhof.
In "Sieh nichts Böses" werden wir mit Familien konfrontiert, die den Namen Familie schon lange nicht mehr verdienen, mit einer Mutter, die eine Lebenslüge an ihrem Kind ausließ und mit Brüdern, deren gewalttätiger Vater es schaffte die Persönlichkeiten der Jungen nachhaltig zu zerstören.
Gleichzeitig hat aber auch Dühnfort familiäre Problem. Gina ist schwanger und ihr Kind hat nur geringe Chancen auf ein normales Leben.
Inmitten dieser schwierigen Familiengeschichten, schmieden Dühnfort und Gina an ihrer eigenen Familiengeschichte und füllen diese mit Liebe.
Dieser Kontrast zwischen Beruf und Privatleben ließ die Fälle schlimmer erscheinen, denn Dühnforts funktionierende Beziehung schuf ein Gegengewicht zur Dysfunktionalität der oben genannten Familien.
Mir tat das gut, denn manchmal bekommt man in Krimis den Eindruck als würde nirgends eine Beziehung funktionieren. Ermittler befinden sich in destruktiven Beziehungen, die Opfer sowieso und auch die Täter sind in der Regel zerstörerisch für die Umgebung.
Ich fand es schön, hier immer wieder einen Gegenpol gezeigt zu bekommen.
Wie gesagt, ich mag die Krimis von Inge Löhnig und auch "Sie nichts Böses" hat mich richtig gut unterhalten.

Dienstag, 27. Mai 2025

"Rache im Blick" von Nora Roberts

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  • blanvalet Verlag
  • Gebundenes Buch
  • Seitenzahl: 572
  • Erscheinungstermin: 1. Mai 2025
  • ISBN: 9783764508999
  • 22,00 Euro


Klappentext:
Thea ist noch keine 13 Jahre alt, als sie Traumatisches durchmachen muss: Ihre Eltern sterben bei einem Raubmord. Allein dank Theas Hinweisen kann der Täter Ray Riggs, ein gewissenloser Psychopath, verurteilt werden. Obwohl sie bei ihrer geliebten Großmutter aufwächst, lassen sie die Erinnerungen nie ganz los.

Jahre später, Thea ist erwachsen und hat im alleinerziehenden Vater Tyler ihre große Liebe gefunden, scheint sich alles zum Guten zu wenden. Doch dann entdeckt Riggs eine Möglichkeit, sich an Thea zu rächen. Bald entspinnt sich ein gnadenloser Kampf zwischen Gut und Böse ...
(Quelle: blanvalet Verlag)


Was passiert:
Thea, Ben und ihre Eltern Cora und John Fox sind eine glückliche Familie. Die wunderbare Beziehung zu Lucy, Coras Mutter, mildert das gespannte Verhältnis zu Johns Eltern ab.
Seit Jahren verbringen Thea und Ben ihre Sommerferien bei Lucy und haben dort ein zweites zu Hause gefunden.
Während die Kinder bei Lucy in den Appalachen Ferien machen werden Cora und John brutal ermordert. Thea, die über die Gabe verfügt andere Menschen "lesen" zu können, wird aus der Ferne quasi Augenzeugin des Mordes. Sie erlebt jedes Detail mit und erkennt sogar das Gesicht des Mörders. Jedoch besitzt der Mörder Ray Riggs die gleiche Gabe und er bemerkt sofort Theas immaterielle Anwesenheit.
Dank Theas Hinweisen kann Riggs schnell verhaftet werden und er bekommt eine lebenslängliche Haftstrafe. Doch damit ist Riggs noch lange nicht aus Theas Leben verbannt. Immer wieder schleicht er sich in ihren Kopf und auch sie beobachtet ihn mit Hilfe ihrer Gabe.
Nach und nach allerdings lernt sie ihre Gabe zu kontrollieren und Riggs auszusperren.
Ihr Leben formt sich trotz der schrecklichen Ereignisse zu einem erfüllten und erfolgreichen Leben und eines Tages kommt auch noch das Glück dazu.
Thea verliebt sich in Tyler, einem Musiker für den sie schon als Teenager schwärmte. Nun zieht er mit seinem Sohn in Theas Nachbarschaft und langsam wird aus Nachbarschaft Liebe.
Aber je mehr sie ihre Gefühle für Tyler zulässt desto offener wird sie insgesamt ... auch für Riggs.
Dieser spinnt in seiner Einzelzelle böse Gedanken und sieht endlich seine Chance Thea zu vernichten ...


Fazit:
So schön und doch so spannend.
Die Geschichte dreht sich um Thea mit ihrer Gabe, die sie immer zum Guten einsetzt und Riggs, der seine Gabe ausschließlich böse und zur Vernichtung missbraucht.
Nachdem man Thea als Kind, als Teenager und als junge Frau erlebte, schlägt das Herz natürlich für Thea. Riggs hingegen ist eine bösartige Persönlichkeit, der Jahrzehnte auf den Moment der Rache wartete.
Beide Leben konnte der Leser verfolgen und schon früh wird klar, dass Riggs niemals den Wunsch Thea zu vernichten aufgeben wird.
Thea aber bekam viel Kraft von ihrem Bruder, ihrer besten Freundin und natürlich Lucy. Liebe und Geborgenheit ließen sie zu einer integeren Persönlichkeit heranwachsen, nur die große Liebe fehlte ihr noch. Genau diese Liebe wünschte ich ihr von ganzem Herzen und war sehr begeistert, als sie sie endlich in dem sympathischen Tyler fand.
Wenn nur nicht Riggs wäre ...
Doch dieser Handlungsstrang musste auch gelöst werden, mit Riggs im Hintergrund konnte ich kaum Theas Glück genießen.
Seite um Seite arbeitete sich der Roman auf das Finale hin und der Spannungsbogen nahm stetig zu.
Irgendwann habe ich die Seiten förmlich inhaliert, weil ich wirklich so richtig mit Thea mitfieberte.
Das passiert mir wirklich selten :), aber "Rache im Blick" hat mich einfach eingesaugt und erst nach der letzten Seite wieder losgelassen.



Vielen Dank an den blanvalet Verlag für dieses Rezensionsexemplar