Donnerstag, 3. Juli 2025

"Der Passagier" von Steffen Jacobsen

 



  • Knaur Verlag
  • Taschenbuch
  • Seitenzahl: 384
  • Erscheinungsdatum: 01.02.2010
  • Herausgeber: Knaur 
  • ISBN: 9783426504925
  • Ca. 5 Euro bei diversen Gebrauchtbuchshops

Klappentext:
Zwei Männer und eine Frau segeln mit einem hochmodernen Segelboot, der Nadir, in der Barentssee. Es soll die entscheidende Testfahrt vor der Weltumsegelung westwärts werden. Doch die Nadir gerät in einen schweren Sturm, und es kommt zur Katastrophe: Die Frau geht über Bord, die Männer entkommen nur knapp dem Tod. Jahre später scheinen die beiden Überlebenden den Vorfall von damals längst vergessen zu haben - bis einer von ihnen durch einen Pfeilschuss ins Herz stirbt. Kommissar Robin Hansen, einer der besten dänischen Ermittler, bekommt den Fall übertragen, und seine Recherchen lassen den Segelunfall im Nordpolarmeer in einem völlig neuen Licht erscheinen.
(Quelle: Knaur Verlag)


Was passiert:
Jacob Nellemann ist gerade bei seinem Freund, dem Milliardär Axel Nobel, auf der Jagd, als er selbst zum Opfer wird. Ein Pfeil durchbohrt seine Brust und sein Tod erscheint wie ein Jagdunfall.
Kommissar Robin Hansen hat eigentlich noch eine Woche Urlaub, aber Aufgrund der Prominenz von Nobel muss er den Fall übernehmen. Eher widerwillig macht er sich auf den Weg zu Nobels Ländereien.
Der erste Blick zeigt Hansen auch einen Jagdunfall, der zweite allerdings offenbart einen ausgeklügelten Mord.
Schnell hat Hansen Nobel als Verdächtigen auserkoren, doch hier kann er nicht, wie üblich, mit der Tür ins Haus fallen. Er muss sorgsam und wasserdicht ermitteln.
Nach und nach konzentrieren sich die Beweise jedoch auf den Bruder von Anne Bjerre.
Anne kam vor einem Jahr während eines Segeltörns ums Leben. Ihre Begleiter waren Axel Nobel und Jacob Nellemann ....


Fazit:
Ich mag die Thriller von Steffen Jacobsen sehr gerne. So gerne, dass ich mir auch sehr alte Exemplare auf einschlägigen Seiten für gebrauchte Bücher besorge.
So wie dieses hier, denn im Handel ist es zur Zeit nicht erhältlich.
Schade, denn Jacobsen schreibt zeitlos und trotzdem aktuell.
"Der Passagier" ist mittlerweile 15 Jahre alt, aber das Alter ist auf keiner Seite zu merken.
Ob es technische Geräte sind, die beschrieben werden, oder der Umgang mit Politik und Forschung, Jacobsen beschreibt so, dass es in jede Zeit passt.
Den Fall fand ich sehr spannend und gelegentlich ließ ich mich auf die falsche Fährte locken.
Ganz besonders die letzten hundert Seiten konnte ich kaum aus der Hand legen.
Wer skandinavische Krimis mag und die gängigen Autoren schon durch hat, ist mit Steffen Jacobsen sehr gut bedient.
Ich, auf jeden Fall, freue mich schon sehr, wenn nächstes Jahr endlich wieder ein neues Buch aus seiner Feder erscheint.

Sonntag, 22. Juni 2025

"Die Sprache der Flammen" von Kathy Reichs

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  • Temperance Brennan Bd. 23
  • Heyne Verlag
  • gebundenes Buch
  • Seitenzahl: 364
  • Erscheinungstermin: 28. Mai 2025
  • ISBN: 9783453275256
  • 24,00 Euro


Klappentext:
Tempe Brennan hat als forensische Anthropologin schon Leichen in den verschiedensten Zuständen untersucht. Doch kaum etwas ist für sie so herausfordernd wie Großbrände und verkohlte Körper. Als sie nach Washington, D.C., gerufen wird, um die Opfer inmitten eines von Flammen zerstörten Gebäudes zu untersuchen, erwartet sie eine entsprechend grausige Szenerie. Die Hausruine befindet sich in einem Viertel mit bewegter Vergangenheit, die Eigentümer erweisen sich als zwielichtig. Schnell erhärtet sich der Verdacht, dass es sich um Brandstiftung handelt. Und dann geht ein weiteres Haus in Flammen auf ...
(Quelle: Heyne Verlag)


Was passiert:
Eigentlich will Temperance Brennan das Memorial Day Wochenende mit Andrew Ryan, ihrem Freund, verbringen. Doch kurz vor ihrer Abreise erreicht sie die Bitte Opfer eines Großbrandes in Washington D.C. zu untersuchen.
Da Brennan immer auf der Seite der Opfer steht und keine andere forensische Anthropologin zur Verfügung steht, sagt sie zu.
Ryan ist gar nicht begeistert, zu oft sagte Tempe Brennan schon Besuche ab. Er fordert eine Auszeit und bricht den Kontakt zu ihr ab.
Aber Tempe hat weder die Zeit noch die Energie die Beziehung zu Ryan zu kitten, die vier Brandopfer und eine wesentlich ältere Leiche fordern ihre ganze Energie.
Scheinbar setzt sie ihre Energie nicht vergebens ein, denn es erreichen sie seltsame und bedrohliche SMS. Ein unbekannter Absender schickt Nachrichten wie: "Lass es ...." und schmückt die Worte mit einem Totenkopf. 
Nach und nach empfindet Tempe die Nachrichten immer bedrohlicher, aber die Durchbrüche, die sie erreicht, lassen sie glauben den Fall bald abzuschließen...


Fazit:
Ich habe Temperance Brennan gerne in meinem Wohnzimmer zu Gast und jede Seite, die sie mit ihrer Präsenz füllt, ist für mich wahres Lesevergnügen.
Mich faszinieren die forensischen Details sehr und ich finde es richtig spannend, wie sich diese Details zu einem großen Bild verweben.
Tempe ist stur, dickköpfig, gutherzig, sarkastische und klug. Sie lässt kaum ein Fettnäpfchen aus und wenn sie sich in etwas verbissen hat, lässt sie erst wieder los, wenn das Rätsel gelöst ist.
Solch eine Persönlichkeit ist quasi ein Garant für spannende Lesestunden.
Kathy Reichs schafft es auch im 23. Band unterhaltsam und abwechslungsreich zu schreiben. Dieses Mal ist Tempe mit ganz neuen Partnern und Kollegen unterwegs. Okay, dass war sie im letzten Band auch, aber da hatte sie die permanente Unterstützung von Ryan. Nun aber fehlt die Unterstützung und sie kann auch nicht während Telefonaten Halt im Partner finden. Sie ist sozusagen ohne Rückendeckung.
Ich fand das einerseits schade, denn ich mag den Umgang zwischen Tempe und Andrew Ryan, aber anderseits war dieser "Cut" auch längst überfällig.
Genau das mag ich an den Büchern rund um Tempe Brennan, auch nach so vielen Jahren entwickeln sich Personen und Beziehungen noch immer.
In meinem Umfeld liest mittlerweile die zweite Generation voller Begeisterung diese Reihe und "Die Sprache der Flammen" ist eine gelungene Fortsetzung.


Vielen Dank an den Heyne Verlag für dieses Rezensionsexemplar

Samstag, 14. Juni 2025

"Die Sommergäste" von Tess Gerritsen

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  • Der Martini-Club 2
  • Limes Verlag
  • gebundenes Buch
  • Seitenzahl: 416
  • Erscheinungstermin: 28. Mai 2025
  • ISBN: 9783809027805
  • 24,00 Euro



Klappentext:
Jahr für Jahr kommen die Sommergäste nach Purity und beziehen die imposanten Ferienhäuser am Maiden Pond - misstrauisch beäugt von den Anwohnern, die den reichen Großstädtern nicht über den Weg trauen. Als eines Tages ein Mädchen aus einer der Urlauberfamilien verschwindet und kurz darauf menschliche Überreste aus dem See geborgen werden, spitzen sich die Ereignisse in der Kleinstadt zu. Die Polizei ermittelt erfolglos - bis Maggie Bird und der »Martini-Club« ihre Expertise zur Verfügung stellen. Der Club mag zwar aus Spionen im Ruhestand bestehen - doch das Ermitteln verlernt man nie ...
(Quelle: Limes Verlag)


Was passiert:
Im Leben der Freunde des Martini-Clubs Maggie, Declan, Ben, Ingrid und Lloyd ist nach den vergangenen Ereignissen aus dem ersten Band, wieder Ruhe eingekehrt.
Auch für Jo Thibodeau, der kommissarischen Polizeichefin von Purity, ist es momentan noch recht ruhig. Einzig die übliche Verdächtigen machen ab und zu Ärger, doch noch kann sie die Ruhe bis zur Ankunft der Sommergäste genießen.
Das ändert sich schlagartig als die vierzehnjährige Zoe verschwindet. Zuletzt wurde sie am Ufer des Maiden Pont gesehen. Ausgerechnet der Großvater von Callie, dem Entführungsopfer aus Band 1, setzte Zoe am Seeufer ab.
Susan Conover, Zoes Mutter, ist schier verzweifelt. Die restliche Familie Conover seltsam unberührt. Sogar Ethan Conover, ihr Mann und Zoes Adoptivvater scheint mit seinen Gedanken mehr bei seinem Buchprojekt zu sein, als bei Zoe.
Da der Martini Club gerade nichts besseres zu tun hat, bieten die Freunde Jo ihre Hilfe an.
Eigentlich hat Jo wenig Interesse an der Hilfe der Senioren, aber als für Maggie die Geschichte persönlich wird, nehmen die Ermittlungen des Martini-Clubs Fahrt auf ...


Fazit:
Als ich die ersten Seiten, nach dem Prolog las, fragte mich meine Tochter, ob ich ein schönes Buch lese, ich würde so lächeln.
Diese Feststellung traf es genau. "Die Sommergäste" ist zwar ein Krimi/Thriller, aber trotzdem macht es richtig Spaß zu lesen und die Beschreibungen des Martini-Clubs zaubern mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht.
Die Bücher um den Martini-Club sind ein gekonnter Mix aus Spannung und Entspannung. Spannung durch die Fälle, die es zu lösen gilt und Entspannung durch die herrliche Atmosphäre in Maine und die humorvolle Darstellung der Spione im Ruhestand.
Auch wenn Maggie, Declan, Ben, Ingrid und Lloyd ihre Karrieren als Agenten längst an den Nagel gehängt haben und unentdeckt in Purity leben, ihren Hang Geheimnisse aufzudecken können sie nicht hinter sich lassen.
In "Die Sommergäste" müssen die ehemaligen Spione weit in die Vergangenheit gehen um den Fall von Heute zu lösen und hierbei treten sehr unschöne Geschichten einiger sonst so makelloser Personen zutage.
Eine eiserne Matriarchin, ein skrupelloser Sohn, ein schwacher Sohn, eine verzweifelte Mutter und ein Nachbar voller Geheimnisse machen es Maggie wahrlich nicht leicht Zoe zu finden.
Aber das ist auch gut so, denn sonst hätte ich nicht 416 Seiten voller richtig guter Unterhaltung bekommen.
Mir gefällt die Reihe sehr, sehr gut und "Die Sommergäste" hat meine Erwartung an die Fortsetzung der Reihe sogar übertroffen.


Vielen Dank an den Limes Verlag für dieses Rezensionsexemplar