Sonntag, 13. Juli 2025

"Final Control" von Veit Etzold


 


  • Droemer/Knaur Verlag
  • Taschenbuch
  • Seitenzahl: 480
  • Erscheinungstermin: 1. Oktober 2020
  • ISBN-13: 9783426307090
  • 10,99 Euro


Klappentext:

Was wäre, wenn wir nur noch die Wahl hätten zwischen totaler Kontrolle - und totalem Chaos?
Der erschreckend realistische Polit-Thriller von Bestseller-Autor Veit Etzold über den internationalen Kampf um die totale digitale Überwachung

Vielleicht hätte Tom den Teufel sofort erkennen können. Doch er braucht einen Investor, und der charismatischen Milliardär Dairon Arakis verfügt über die nötigen Mittel.
Als Tom begreift, worum es Arakis wirklich geht, ist es beinahe zu spät: Über ein riesiges Hedge-Fonds-Konsortium hat der Milliardär italienische Banken reihenweise in den Bankrott getrieben und Europa steht kurz vor einem Bürgerkrieg. Die Regierungen sehen sich vor eine Wahl gestellt, die vom Teufel selbst kommen könnte: totales Chaos oder totale Überwachung. In dieser Situation scheint die von Arakis angebotene chinesische Sicherheitstechnologie die einzige Lösung zu sein ...


Was passiert:
Tom ist Arzt und arbeitet gerade in einem Medizin Start-up. Er steht mitten in einer bahnbrechenden Entwicklungsarbeit, als sein Vater an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt.
Gleichzeitig zeigt seine Forsching eklatante Fehler und Anfälligkeiten. Wenn er das nicht in den Griff bekommt, ist seine Arbeit gestorben. Es ist wie verhext, seine KI zeigt Dinge an, die nicht passiert sind, nicht passiert sein können und die Störquelle ist unauffindbar.
Bevor seine Entwicklung ganz scheitert, lernt er den Milliardär Dairon Arakis kennen. Arakis gibt sich als Förderer und Menschenfreund und bietet Tom eine Stelle als Privatarzt an. Natürlich mit Toms KI im Gepäck ...
Im Gegenzug wird Arakis alles tun, damit Toms Vater eine Chance gegen den Krebs erhält. Tom sagt zu und findet sich im Chaos wieder ...


Fazit:
Manchmal kritisiere ich ja an Etzolds Büchern, dass zu viel erklärt wird, oder manche Erklärungen so oft wiederholt werden, dass es mir die Lust am Lesen vertreibt.
Dies ist in "Final Control" gar nicht so. Natürlich werden wieder etliche Zusammenhänge erklärt, aber Etzold verzichtet auf Wiederholungen und die Erklärungen passen in die Story.
Das Bild das Etzold zeichnet ist düster und könnte direkt aus der Hölle kommen.
Die Welt wird manipuliert, Reiche verlieren ihr Geld, Arme auch und das absolute Chaos steht bevor.
Erschreckend ist, wie einfach es erscheint die Welt ins Chaos zu stürzen.
Ein Milliardär, der genug Menschen und Technik kaufen kann, scheint fast zu reichen.
Aber wie wir gerade an den USA sehen, können Milliardäre Staaten lenken, ohne je gewählt worden zu sein ;)
Mit diesem Aspekt wird "Final Control" noch mal aktueller, als es sowieso schon ist.
Mich hat das Buch gefesselt und die Story hat mich fasziniert ... möge sie niemals Wirklichkeit werden.

Donnerstag, 3. Juli 2025

"Der Passagier" von Steffen Jacobsen

 



  • Knaur Verlag
  • Taschenbuch
  • Seitenzahl: 384
  • Erscheinungsdatum: 01.02.2010
  • Herausgeber: Knaur 
  • ISBN: 9783426504925
  • Ca. 5 Euro bei diversen Gebrauchtbuchshops

Klappentext:
Zwei Männer und eine Frau segeln mit einem hochmodernen Segelboot, der Nadir, in der Barentssee. Es soll die entscheidende Testfahrt vor der Weltumsegelung westwärts werden. Doch die Nadir gerät in einen schweren Sturm, und es kommt zur Katastrophe: Die Frau geht über Bord, die Männer entkommen nur knapp dem Tod. Jahre später scheinen die beiden Überlebenden den Vorfall von damals längst vergessen zu haben - bis einer von ihnen durch einen Pfeilschuss ins Herz stirbt. Kommissar Robin Hansen, einer der besten dänischen Ermittler, bekommt den Fall übertragen, und seine Recherchen lassen den Segelunfall im Nordpolarmeer in einem völlig neuen Licht erscheinen.
(Quelle: Knaur Verlag)


Was passiert:
Jacob Nellemann ist gerade bei seinem Freund, dem Milliardär Axel Nobel, auf der Jagd, als er selbst zum Opfer wird. Ein Pfeil durchbohrt seine Brust und sein Tod erscheint wie ein Jagdunfall.
Kommissar Robin Hansen hat eigentlich noch eine Woche Urlaub, aber Aufgrund der Prominenz von Nobel muss er den Fall übernehmen. Eher widerwillig macht er sich auf den Weg zu Nobels Ländereien.
Der erste Blick zeigt Hansen auch einen Jagdunfall, der zweite allerdings offenbart einen ausgeklügelten Mord.
Schnell hat Hansen Nobel als Verdächtigen auserkoren, doch hier kann er nicht, wie üblich, mit der Tür ins Haus fallen. Er muss sorgsam und wasserdicht ermitteln.
Nach und nach konzentrieren sich die Beweise jedoch auf den Bruder von Anne Bjerre.
Anne kam vor einem Jahr während eines Segeltörns ums Leben. Ihre Begleiter waren Axel Nobel und Jacob Nellemann ....


Fazit:
Ich mag die Thriller von Steffen Jacobsen sehr gerne. So gerne, dass ich mir auch sehr alte Exemplare auf einschlägigen Seiten für gebrauchte Bücher besorge.
So wie dieses hier, denn im Handel ist es zur Zeit nicht erhältlich.
Schade, denn Jacobsen schreibt zeitlos und trotzdem aktuell.
"Der Passagier" ist mittlerweile 15 Jahre alt, aber das Alter ist auf keiner Seite zu merken.
Ob es technische Geräte sind, die beschrieben werden, oder der Umgang mit Politik und Forschung, Jacobsen beschreibt so, dass es in jede Zeit passt.
Den Fall fand ich sehr spannend und gelegentlich ließ ich mich auf die falsche Fährte locken.
Ganz besonders die letzten hundert Seiten konnte ich kaum aus der Hand legen.
Wer skandinavische Krimis mag und die gängigen Autoren schon durch hat, ist mit Steffen Jacobsen sehr gut bedient.
Ich, auf jeden Fall, freue mich schon sehr, wenn nächstes Jahr endlich wieder ein neues Buch aus seiner Feder erscheint.

Sonntag, 22. Juni 2025

"Die Sprache der Flammen" von Kathy Reichs

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  • Temperance Brennan Bd. 23
  • Heyne Verlag
  • gebundenes Buch
  • Seitenzahl: 364
  • Erscheinungstermin: 28. Mai 2025
  • ISBN: 9783453275256
  • 24,00 Euro


Klappentext:
Tempe Brennan hat als forensische Anthropologin schon Leichen in den verschiedensten Zuständen untersucht. Doch kaum etwas ist für sie so herausfordernd wie Großbrände und verkohlte Körper. Als sie nach Washington, D.C., gerufen wird, um die Opfer inmitten eines von Flammen zerstörten Gebäudes zu untersuchen, erwartet sie eine entsprechend grausige Szenerie. Die Hausruine befindet sich in einem Viertel mit bewegter Vergangenheit, die Eigentümer erweisen sich als zwielichtig. Schnell erhärtet sich der Verdacht, dass es sich um Brandstiftung handelt. Und dann geht ein weiteres Haus in Flammen auf ...
(Quelle: Heyne Verlag)


Was passiert:
Eigentlich will Temperance Brennan das Memorial Day Wochenende mit Andrew Ryan, ihrem Freund, verbringen. Doch kurz vor ihrer Abreise erreicht sie die Bitte Opfer eines Großbrandes in Washington D.C. zu untersuchen.
Da Brennan immer auf der Seite der Opfer steht und keine andere forensische Anthropologin zur Verfügung steht, sagt sie zu.
Ryan ist gar nicht begeistert, zu oft sagte Tempe Brennan schon Besuche ab. Er fordert eine Auszeit und bricht den Kontakt zu ihr ab.
Aber Tempe hat weder die Zeit noch die Energie die Beziehung zu Ryan zu kitten, die vier Brandopfer und eine wesentlich ältere Leiche fordern ihre ganze Energie.
Scheinbar setzt sie ihre Energie nicht vergebens ein, denn es erreichen sie seltsame und bedrohliche SMS. Ein unbekannter Absender schickt Nachrichten wie: "Lass es ...." und schmückt die Worte mit einem Totenkopf. 
Nach und nach empfindet Tempe die Nachrichten immer bedrohlicher, aber die Durchbrüche, die sie erreicht, lassen sie glauben den Fall bald abzuschließen...


Fazit:
Ich habe Temperance Brennan gerne in meinem Wohnzimmer zu Gast und jede Seite, die sie mit ihrer Präsenz füllt, ist für mich wahres Lesevergnügen.
Mich faszinieren die forensischen Details sehr und ich finde es richtig spannend, wie sich diese Details zu einem großen Bild verweben.
Tempe ist stur, dickköpfig, gutherzig, sarkastische und klug. Sie lässt kaum ein Fettnäpfchen aus und wenn sie sich in etwas verbissen hat, lässt sie erst wieder los, wenn das Rätsel gelöst ist.
Solch eine Persönlichkeit ist quasi ein Garant für spannende Lesestunden.
Kathy Reichs schafft es auch im 23. Band unterhaltsam und abwechslungsreich zu schreiben. Dieses Mal ist Tempe mit ganz neuen Partnern und Kollegen unterwegs. Okay, dass war sie im letzten Band auch, aber da hatte sie die permanente Unterstützung von Ryan. Nun aber fehlt die Unterstützung und sie kann auch nicht während Telefonaten Halt im Partner finden. Sie ist sozusagen ohne Rückendeckung.
Ich fand das einerseits schade, denn ich mag den Umgang zwischen Tempe und Andrew Ryan, aber anderseits war dieser "Cut" auch längst überfällig.
Genau das mag ich an den Büchern rund um Tempe Brennan, auch nach so vielen Jahren entwickeln sich Personen und Beziehungen noch immer.
In meinem Umfeld liest mittlerweile die zweite Generation voller Begeisterung diese Reihe und "Die Sprache der Flammen" ist eine gelungene Fortsetzung.


Vielen Dank an den Heyne Verlag für dieses Rezensionsexemplar