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Freitag, 8. November 2024

"Helden" von Frank Schätzing

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  • Kiepenheuer & Witsch Verlag
  • Gebundenes Buch
  • Seitenzahl: 1035
  • Erscheinungstermin: 16. Oktober 2024
  • ISBN-13: 9783462000979
  • 36,00 Euro


Klappentext:
In seinem neuen epochalen Roman »Helden«, der den Weltbestseller »Tod und Teufel« kongenial fortsetzt, zeichnet Frank Schätzing das Bild einer abendländischen Gesellschaft im Umbruch. Vor dem Hintergrund gewaltiger Umwälzungen, in denen bereits die Renaissance und die Neuzeit aufscheinen, im ewigen Spannungsfeld von Macht und Moral, schickt Schätzing seinen Helden Jacop auf einen Höllenritt durch die Geschichte.

1263: Jacop der Fuchs steckt in Schwierigkeiten. Und zwar gewaltig, so wie vor drei Jahren, als er in eine Intrige Kölner Patrizier geriet und nur knapp dem Tod entging.
Danach hat sein Schicksal eine vielversprechende Wendung genommen. Er wurde ehrbar, vom Dieb zum Kaufmannslehrling. Doch wieder muss er um sein Leben laufen, kämpfen, schwimmen... gejagt von Geistern der Vergangenheit, schottischen Söldnern und der furchteinflößenden Blonden Hexe. Hineingeworfen in einen Sturm, der ganz Europa erfasst, ausgelöst durch englische Barone, die nichts Geringeres planen, als ihren König zu entmachten und die absolute Monarchie abzuschaffen.
Was ist schiefgegangen? Wäre Jacop bloß in Köln geblieben, bei seinen Freunden. Doch auch da spitzen sich die Machtkämpfe dramatisch zu...
(Quelle:Kiepenheuer & Witsch)


Was passiert:
1260: Jacop der Fuchs lebt in Köln und eigentlich geht es ihm nicht so schlecht. Von Jasper lernt er alles über Physik und Philosophie und hat in ihm einen verlässlichen Vertrauten gefunden, Richmodis, die Tochter von Jaspers Schwagers ist ihm sehr zugetan und auch er kann sich vorstellen an Richmodis gebunden zu sein ...
Langsam aber sicher wird aus ihm ein ehrbarer junger Mann, doch etwas zerrt an ihm, lässt ihn Unvollständig sein, und so kann er, als Richmodis in einem romantischen Augenblick die Heirat anspricht, nur flüchten. Er flüchtet nicht vor der Ehe und auch nicht vor Richmodis, er flüchtet vielmehr vor der Wahrheit.
Jacop hat den Tod seiner Familie noch immer nicht überwunden und tatsächlich kann er diese Tragödie gar nicht überwinden, denn sein Gedächtnis hat wichtig Passagen des Todestages ausgelöscht und Jacop weiß, dass er ohne diese Informationen nicht vollständig sein wird.
So verlässt Jacop zusammen mit Jasper Köln und kehrt nach Worringen zurück. Doch das ist erst der Beginn seiner Reise ...


Fazit:
Eine rasante Fahrt durch eine fremde und doch vertraute Welt. Von der ersten bis zur letzten Seite bunt, prall, magnetisch.
Frank Schätzing hat ein Werk geschaffen, dass nicht nur in seiner äußeren Erscheinungsform wuchtig und mächtig ist. Das Buch wiegt 1,2 kilo aber das ist auch das einzige was hier "schwer verdaulich" ist.
Äußerlich mag das Buch schwer wiegen, aber der Inhalt trug mich federleicht durch mehr als 1000 Seiten. Das soll aber nicht bedeuten, der Inhalt könnte seicht oder flach sein, ganz im Gegenteil. Selten habe ich mich mit solcher Leichtigkeit in ferne Zeiten begeben und in dieser Leichtigkeit so viele spannende und auch tiefgründige Momente erlebt.
Schätzing beschreibt das Mittelalter lebendig und in seiner ganzen Vielfalt. Bei uns herrscht ja noch immer das Bild vom finsteren Mittelalter vor, arm, erbärmlich und voller Dunkelheit. Pest, Klerus und Adel setzten die Menschen unter Druck und wenn weder Krankheit noch Obrigkeit Leben auslöschten fand irgendwo ein Krieg statt. In "Helden" wird natürlich auch diese Seite des Mittelalter beschrieben, aber neben dieser Dunkelheit kommt auch das pralle bunte Leben nicht zu kurz. Liebe, Sehnsucht nach Bildung und Wissen sowie Zeitvertreib hatten im Mittelalter nämlich ebenso einen Platz wie heute bei uns.
Mich hat die Geschichte durchgehend gefesselt. Manchmal, wenn mir die Intrigen ein bißchen viel wurden, begegnete mir Richmodis mit ihrer Sehnsucht nach Jacop und meine (Lese)Welt war wieder in Ordnung.
Das hat Schätzing, neben einer richtig guten Recherche und den passenden Adjektiven am richtigen Platz, wirklich gut hinbekommen: die zarte Liebe und Sehnsucht die Richmodis an Jacop bindet.
Die richtige Dosis Romantik halt, also nicht zu kitschig aber auch nicht zu trocken.
Zum Schluss konnte ich mich nur schwer von dem Buch lösen und las immer weniger Seiten am Tag. Solch ein Leseverhalten zeigt mir immer das ich in der Buchwelt bleiben möchte und mir das Buch wirklich viel gibt.
Ich habe mir auch etliche Stellen markiert, weil mir die Gedanken dort so sehr gefielen. Das Gedankenspiel über die Zeit auf Seite 88 liebe ich sehr.
Ein bisschen gefuchst (haha Wortspiel für andere die das Buch schon durch haben) hat mich, dass am Ende ein loser Faden vom Anfang wieder aufgenommen wurde.
Jetzt muss ich tatsächlich auch das nächste Buch der Reihe lesen.
"Helden" ist die Fortsetzung von "Tod und Teufel" aber es ist nicht zwingend notwendig "Tod und Teufel" zu lesen um "Helden genießen zu können.


Vielen Dank an den Kiepenheuer & Witsch Verlag für dieses wunderbare Rezensionsexemplar


Freitag, 13. Januar 2023

»Verschwiegen« von Eva Björg Ægisdóttir

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  • Mörderisches Island 1
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Broschiertes Buch
  • Seitenzahl: 368
  • Erscheinungstermin: 12. Januar 2023
  • ISBN-13: 9783462002584
  • 17,00 Euro


Klappentext:
Im ersten Band ihrer Krimi-Reihe führt uns Eva Björg Ægisdóttir in die isländische Kleinstadt Akranes. Jeder kennt jeden, das Leben verläuft einigermaßen ereignislos, bis eines Tages eine unbekannte Tote die beschauliche Kleinstadtidylle gehörig durcheinanderbringt.
Als in der Nähe des Leuchtturms der isländischen Stadt Akranes die Leiche einer zunächst unbekannten jungen Frau gefunden wird, stellt sich schnell heraus, dass sie keine Fremde in dem kleinen Ort ist. Polizistin Elma, die selbst in Akranes aufgewachsen und nach dem Ende ihrer Beziehung aus Reykjavík in den Ort ihrer Kindheit zurückgekehrt ist, übernimmt die Ermittlungen zusammen mit ihren Kollegen Saevar und Hördur. Gemeinsam stoßen sie auf ein Geheimnis in der Vergangenheit der Toten, dessen Folgen bis heute nachwirken.
Im Zuge der weiteren Ermittlungen entdecken Elma und ihr Team nach und nach eine Reihe weiterer, lang verborgener Verbrechen, die die gesamte Community der Stadt erschüttern. Aus den oft bruchstückhaften Erinnerungen von Zeuginnen und Beteiligten müssen sie die Vorkommnisse von damals rekonstruieren. Dabei bleibt nichts so, wie es zunächst scheint, und auch die Ermittlerinnen haben immer wieder mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen.
(Quelle: Kiepenheuer & Witsch Verlag)


Inhalt:
Elma zog vor Jahren nach Reykjavík um der Enge ihres Heimatortes Akranes zu entgehen, nachdem aber ihre Beziehung scheiterte wagt sie einen Neuanfang in Akranes.
Sie lässt sich in die örtliche Polizeistation versetzen und versucht ihr Leben neu zu ordnen.
Doch viel Zeit für einen gemächlichen Einstieg bleibt ihr nicht, denn nicht lange nach ihrer Ankunft wird eine weibliche Leiche am Leuchtturm gefunden.
Die Tote hat keine Papiere bei sich und am Tatort sind keine Spuren zu finden, die auf die Identität der Frau oder des Mörders hindeuten. Erst als Eirikur seine Frau Elisabet als vermisst meldet, wird klar, dass die Tote in Akranes keine Unbekannte ist, als Kind lebte sie einige Jahre in dem Ort.
Elisabet kehrte Akranes den Rücken und wollte niemals mehr wieder in diese Stadt kommen.
Aber nun kam sie doch zurück und jemand verhinderte, dass sie Akranes noch einmal verließ.
Elma und ihre Kollegen setzen alles daran das Geheimnis um Elisabet und ihren Tod zu lüften, und die Menschen, die Elisabet gegenüber schuldig sind, wollen ihre alten Geheimnisse verborgen halten.
So kommt Elmar nur schleppend voran, doch jede neue Information die zu Tage tritt ist entsetzlicher als die Vorherige ... .


Fazit:
Nordic Noir vom Feinsten!
Eva Björg Ægisdóttir hat mit "Verschwiegen" einen atmosphärisch dichten und fesselnden Krimi geliefert, der mir richtig guten "Thrill" bot, mich aber auch sehr berührte.
Elisabet, das Opfer, ist nicht nur ein Mordopfer, sondern musste als Kind schon sämtliche Schrecken erleiden, die man sich nur vorstellen kann.
Elisabet behielt dadurch tiefe Narben zurück, körperlich und in ihrer Persönlichkeit.
Elisabets Schicksal hat mich sehr berührt, ihrer heutigen Persönlichkeit hingegen konnte ich nicht viel abgewinnen. Genau diese Gratwanderung hat Eva Björg Ægisdóttir richtig gut hinbekommen.
Auf der einen Seite litt ich mit Elisabet und auf der anderen Seite stieß sie mich ab, aber ohne dass ich ihr etwas Böses wünschte oder das Verbrechen an ihr gar "verdient" gewesen wäre.
Elisabets Entwicklung wird in kurzen Rückblicken erzählt und diese Rückblicke ließen mich bisweilen schaudern.
Das alles spielt vor einer dunklen und verregneten Kulisse mit Figuren, die selbst mit Einsamkeit und Geheimnissen zu kämpfen haben.
Das gibt der Geschichte etwas langsames, aber das täuscht, denn hinter den Kulissen wird immer wieder sichtbar mit welcher Energie und Verbissenheit die Menschen versuchen ihre Geheimnisse und Untaten verborgen zu halten.
Elma hat mir als Person aber auch als Ermittlerin sehr gut gefallen. Sie ist still, zurückhaltend, stark, hat aber auch eine zerbrechliche Seite. Sie wollte aufdecken was mit Elisabet in ihrer Kindheit passierte und natürlich den Fall lösen. Hartnäckig aber unaufgeregt arbeitete sie sich durch Fakten und Indizien ohne sich von Stand und Ruf der verschiedenen Beteiligten beeindrucken zu lassen. Mir gefiel sehr, dass Elma den Fall als Ermittlerin zwar trägt, sie aber nicht mit zu viel persönlichem Drumherum ausgestattet wurde, das vom Kriminalfall ablenken könnte.  Natürlich hat Elma ein Privatleben, Eltern, Probleme und Hoffnungen, aber ihr Privatleben beherrscht weder den Fall noch dominiert es Elmas Ermittlungen.
Eva Björg Ægisdóttir hat einen vielschichtigen Krimi geschrieben, der mich auch nach der letzten Seite noch nicht wirklich losgelassen hat, denn Elisabets Schicksal konnte nicht so an mir vorbeifliegen, wie die Seiten des Buches, in dem sie litt.
Wenn der zweite Band ebenso gut ist, hat sie einen neuen Fan der regelmäßig auf ihre Bücher fiebern wird ;)

Vielen Dank an den Kiepenheuer & Witsch Verlag für dieses Rezensionsexemplar





Freitag, 12. März 2021

Rezension "Montecrypto" von Tom Hillenbrand


 


  • Kiepenheuer & Witsch
  • Broschiertes Buch
  • Seitenzahl: 448
  • Erscheinungstermin: 4. März 2021
  • ISBN: 9783462001570
  • 16,00 Euro


Klappentext:
Wer das Geld hat, hat die Macht. Sein Geld hat der spleenige Start-up-Unternehmer Gregory Hollister größtenteils in der Kryptowährung Bitcoin angelegt. Als er bei einem Unfall ums Leben kommt, beginnt die Suche nach seinem Privatvermögen. Das hat der paranoide Kalifornier gut versteckt. Wo befindet sich der digitale Schatz, den die Medien bereits Montecrypto nennen? Hollisters Schwester beauftragt den Privatdetektiv Ed Dante, das verschwundene Geld aufzuspüren. Dante recherchiert und stellt bald fest, dass etliche Personen hinter Montecrypto her sind. Das ist angesichts der kolportierten Summe von mehreren Milliarden Dollar nicht weiter verwunderlich - aber die anderen Interessenten sind keine gewöhnlichen Schatzsucher. Warum interessieren sich ausländische Geheimdienste, das FBI und die Mafia für den Schatz? Dante erkennt, dass Hollisters Vermächtnis aus mehr besteht als aus einem Haufen digitaler Münzen. Möglicherweise ist Montecrypto der Schlüssel zu einem immensen Finanzskandal, der die gesamte Weltwirtschaft in den Abgrund reißen könnte. Wird es Dante gelingen, das Geheimnis von Montecrypto zu lüften, bevor der digitale Schatz in die falschen Hände gerät? Eine weltweite Suche beginnt, die von Los Angeles über New York und Frankfurt bis nach Zug führt, ins sogenannte »Crypto Valley« der Schweiz.»Montecrypto« ist ein raffinierter literarischer Thriller über die neue internationale Finanzwirtschaft. Wer hat in Zukunft das Geld? Und wer die Macht? Hochspannend und aktuell: Tom Hillenbrand erweist sich mit diesem Buch als Meister des politischen Spannungsromans.
(Quelle: Kiepenheuer & Witsch Verlag)


Inhalt:
Gregory Hollister hat der Welt die Bezahlapp "Juno" geschenkt und mit dieser kommerziellen Variante der Kryptowährung seinen Ruf als "Rebell" verloren.
Hollister verkaufte seine Anteile an "Juno" zu früh und unter Wert, trotzdem war er vielfacher Millionär. Von diesem Vermögen ist nach seinem plötzlichen Unfalltod aber nur ein Bruchteil zu finden.
Die Suche nach dem Vermögen soll für Hollisters Halbschwester Jackie der Privatdetektiv Ed Dante erledigen. Hollister, einst Brooker und nun als Brite in den USA gestrandet, übernimmt den Fall. Etwas anderes bleibt ihm auch nicht übrig, denn sein Konto ist leerer als sein Kühlschrank und sein Kühlschrank ist ziemlich leer.
Allerdings ist Hollisters Vermögen nicht in Form von Bargeld versteckt oder angelegt, sondern befindet sich als Bitcoins irgendwo im Internet.
Dante hat kaum begonnen zu ermitteln, als erst die Bloggerin Mercy Mondego seinen Weg kreuzt, dann ein Einbrecher Hollisters Rechner aus Dantes Wohnung raubt und zu guter Letzt auch noch die Internet-Gemeinde schlagartig verrückt spielt weil Hollister nach seinem Tod die Suche nach dem Vermögen als eine Art kollektive Schitzeljagd ausruft.
Aber nicht nur Bitcoinschürfer, sondern auch inländische sowie ausländische Geheimdienste heften sich an Dantes Fersen um das Rennen um den Bitcoin Code zu gewinnen ....


Fazit:
Die Lektüre von "Montecrypto" hat mir riesigen Spaß gemacht. Der Krimi ist nicht nur rasant und spannend, er hat auch eine ordentliche Portion Humor im Gepäck und das hat mir richtig gut gefallen.
Ich musste so oft zwischendrin lauthals auflachen, die Kombination aus Crime und Humor war einfach höchstvergnüglich.
Der Humor ist aber keinesfalls platt oder klamaukhaft, sondern schwarz, realistisch und ehrlich.
Für mich war Anfangs die Welt der Kryptowährung ein Buch mit sieben Siegeln, aber der Autor führt so gelungen in die Materie ein, dass ich nach kurzer Zeit begriffen habe worum es geht und wie Kryptowährung funktioniert.
Ed Dante, als Ermittler, hat mir unheimlich gut gefallen. Okay, zwischendrin war er etwas sexistisch, manchmal ein bißchen zu gescheitert, aber insgesamt ein Ermittler, der die Geschichte hervorragend getragen hat.
Die Story an sich ist eine spannende Geschichte, die den Leser mit rätseln lässt und eine Menge über die Finanzwelt erzählt.
In "Montecrypto" steckt nicht nur oberflächliche Unterhaltung sondern auch eine Menge Wissen und Fakten, diese serviert der Autor aber ohne belehrenden Ton. 
Mir hat auf jeden Fall der spannende Ausflug in die Welt der digitalen Währung großes Lesevergnügen bereitet und Tom Hillenbrands Schreibe hat mir so gut gefallen, dass ich mir gestern "Qube" von Hillenbrand bestellt habe, denn ich habe so das Gefühl, als könnte ich gerade einen neuen Lieblingsautor entdeckt haben. 

Samstag, 18. Juni 2011

Rezension: Die Sopranistin von Jörg Thadeusz




ISBN: 978-3-462-04262-7
288 Seiten, Broschur
Euro 14,95

Kiepenheuer & Witsch

Klappentext:
Bei der Aftershow-Party anlässlich der Verleihung des Bruno-Fernsehpreises detoniert eine Bombe. Drei Menschen sterben, über 250 werden verletzt. Die Presse liefert schreckliche Bilder, und nicht nur die anwesenden Promis, sondern die ganze Nation ist entsetzt: Ist das der Terroranschlag der Islamisten, vor dem in Deutschland so lange gewarnt wurde?
(Quelle: Verlag)

Zusammenfassung:
Hanna ist mit diversen Aufgaben anlässlich der "Bruno"-Verleihung beauftragt.
Gerade als sie neben einem Prominenten steht und beginnt den Abend doch noch zu genießen, detoniert eine Bombe.
Den prominenten Mann, der ihr gerade etwas zu trinken holen wollte, gibt es nun nicht mehr und Hannas nächste Erinnerung ist ihr Erwachen im Krankenhaus.
Gerade erwacht wird sie auch schon verhört.
Fabian, der Mann in den sie verliebt ist, wird verdächtigt etwas mit dem Anschlag zu tun zu haben.

Georg, deutscher Friseur in Washington fliegt zurück nach Deutschland.
Sein Onkel, der ihn großzügig unterstützte ist gestorben und Georg ist sich nicht sicher ob er zurück in die Staaten geht.
Seine Schuldenlast dort ist zu groß und nun gibt es ja auch keinen Onkel mehr...
Im Flugzeug lernt er die Sopranistin Sofia kennen.
Um ihr zu gefallen, nimmt er ein Päckchen von ihr mit.
Was in diesem Päckchen ist, weiß er nicht, es ist angeblich für Sofias Oma bestimmt ....

Anna, aus reichem Haus, wohnt mit Hanna zusammen.
Sie verbirgt ihre Herkunft und alle halten sie für eine normale Studentin.
Anna hat auch einen Faible für Fabian, doch auch das verbirgt sie.

Carlo wollte eigentlich ein Date mit einer Blondine aus dem Baumarkt dingfest machen, als er zu einem dringenden Einsatz gerufen wird, der ihn für Tage in eine andere Welt stürzen wird.
Als kleiner Polizist hat er auf einmal mit Terroristen zu tun und gerät auch noch in einen Undercovereinsatz.

Sofia bereitet sich auf einen Auftritt anlässlich der Eröffnung der Berliner Airports vor, sie wurde als Sopranistin gebucht, doch kommt sie nicht unbedingt zum singen nach Berlin ....

Fazit:
Diese vielen einzelnen Charaktere und Handlungsstränge verdichten sich nach und nach zu einem temporeichen Krimi.
Alle diese Menschen begegnen sich irgendwann und beeinflussen den Fortlauf des Geschehens, ohne sich dessen unbedingt bewußt zu sein.
Es "hampelt" irgendwie jeder für sich herum und das er in das "große Ganze" eingebunden ist, wird ihm und dem Leser erst häppchenweise klar.
Ebenso liest sich das Buch.
Jedes Kapitel steht irgendwie für sich und für eine bestimmte Person, gehört aber auf jeden Fall ins Buch und erzählt die Geschichte weiter.
Und diese Geschichte wird eben durch diese vielen Einzelbilder erzählt.
Zwischendrin sind Fernseh- und Radiointerviews eingeflochten oder Zeitungsartikel erwähnt.
Eigentlich ist das Buch wie ein Film aufgebaut und nicht unbedingt wie ein Roman.
Die Szenen wechseln schnell und was in der letzten Szene passierte wird oft erst klar, wenn man die nächste Szene liest.
Es ist sehr interessant dieses Buch zu lesen, auch weil sich die Schreibweise sehr von anderen Krimis unterscheidet, aber es ist auch sehr ungewohnt eine Geschichte so zu lesen.
Der Roman ist spannend und temporeich aber insgesamt geht es nicht sehr tief unter die Oberfläche.
Was Sofia, die Sopranistin und damit auch die Namensgeberin des Romans mit ihrem Tun bezweckte und was sie antrieb, ist mir irgendwie nicht ganz so klar geworden.
Sie hangelte sich so durch die Geschichte, tauchte mal auf, lies etwas mit sich passieren und verschwand wieder.
Eigentlich hätte sie in einer Verfilmung eher eine Nebenrolle...
Aber gut, das Buch bietet viele andere Überraschungen.
Georg, der erst als verantwortungsloser Geldverschwender erscheint entpuppt sich als ein ganz anderer und auch Carlos macht eine enorme Entwicklung in dem Buch durch.
All das macht Spaß zu lesen, es ist auch reichlich Sprachwitz vorhanden und das Buch bietet einige Kurzweil.
Mir hat es insgesamt gefallen, auch wenn ich mir erst etwas ganz anderes vorstellte, als ich das Buch, in dem es ja um Anschläge und Terroristen geht, in den Händen hielt.