Donnerstag, 3. November 2016

Rezension " Die schwedischen Gummistiefel" von Henning Mankell

Gebundene Ausgabe
480 Seiten
Paul Zsolnay Verlag
Erschienen am 22. August 2016
ISBN: 978-3552057951
26 Euro

Klappentext:
Seit Fredrik Welin als Chirurg ein Kunstfehler unterlief, lebt er allein auf einer einsamen Insel in Schweden. Ihm ist nach dem Brand seines Hauses so gut wie nichts geblieben. Nur wenige Menschen, die ihm nahestehen: Jansson, der pensionierte Postbote, die Journalistin Lisa Modin, in die er sich verliebt, und seine Tochter Louise, die schwanger ist und in Paris lebt. Als sie wegen eines Diebstahls in Untersuchungshaft gerät, ruft sie ihn zu Hilfe. Während er in Paris über ihre Freilassung verhandelt, erfährt er, dass auf den Schären schon wieder ein Haus in Flammen steht.


Kurze Zusammenfassung:
Fredrik Welin ist ein Chirug .... war ein Chirug. Nun ist er ein alter Mann, der zurückgezogen auf den Schären lebt. Nach einem Kunstfehler  wohnt er dort, alleine und ohne viele Freundschaften. In die Nachbarschaft hat er sich nie wirklich integriert und enge Bindungen wurden kaum geschlossen.
Eines Tages aber brennt sein Haus bis auf die Grundmauern ab, schlafend wird er von dem Feuer geweckt und kann sich ins Freie flüchten. Das Einzige was er retten kann ist ein linker Gummistiefel.  Zunächst wir er verdächtigt, sein eigenens Haus in Brand gesetzt zu haben, aber viel Zeit hat er nicht, sich auf diesen Verdacht einzulassen. Seine Tochter, die er erst spät kennen gelernt hat, braucht seine Hilfe......

Fazit:
Henning Mankells Krimis kannte ich bisher nur aus dem Fernsehen, gelesen hatte ich noch kein Buch von ihm. "Die schwedischen Gummistiefel" fiel mir eher zufällig in die Hände und in Erwartung eines spannenden Krimis begann ich zu lesen.
Nach und nach entpuppte sich dieses Buch aber als ein wirklich tiefgründiges Werk, fast philosophisch und der Krimi läuft eher im Hintergrund, mehr Beiwerk. Ich fand das Buch sehr berührend und die Geschichte des alten Mannes hat mich bisweilen traurig gemacht. Hier spürte ich eine Einsamkeit und eine Hoffnungslosigkeit, die vielleicht im Alter begründet liegen mag, oder aber vielleicht in der tödlichen Erkrankung, unter der Mankell beim Schreiben des Buches schon litt.
Es liest sich manchmal wie das Resümee eines Lebens, dass nur noch schwer verändert werden kann.
Man bewegt sich viel in den Gedanken Fredrik Welins und doch, langsam und schleichend findet eine Veränderung in dem Mann statt, so langsam, dass man sie kaum bemerkt und doch fühlt man, dass etwas anders wird, in dem Alten und im Leser.
Letztendlich bin ich froh, dass ich über dieses Buch zu Henning Mankell gekommen bin und das ich das Buch lesen durfte.
Es hat mich sehr bewegt und mir den Anstoß gegeben, mich vielleicht auch mal mehr mit Leben und Tod, mit Einsamkeit und Freundschaften und mit der Kraft über seinen Schatten zu springen zu beschäftigen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen