Montag, 9. September 2019

Rezension "Die einzige Zeugin" von Tove Alsterdal




Taschenbuch
Bastei Lübbe Verlag
512 Seiten
Erscheinungsdatum: 30.08.2019
ISBN:978-3-404-17885-8
11,00 Euro

Klappentext:
Beckomberga, Stockholm: Hier lag einst eine der größten psychiatrischen Anstalten Europas. Inzwischen ist auf dem Gelände eine exklusive Wohngegend entstanden. Hierhin zieht auch Svante Levander mit seiner neuen Liebe. Als er auf dem Heimweg hinterrücks ermordet wird, fällt der Verdacht auf seine Ex-Frau. Sie wird verhaftet. Aber ist sie schuldig? Nur eine Person könnte bezeugen, was wirklich vorgefallen ist: eine Frau, die in unmittelbarer Nähe saß und bettelte. Doch die ist spurlos verschwunden. 
(Quelle: Bastei Lübbe Verlag)

Kurze Zusammenfassung: Eva kann ihre Ehe nicht loslassen und sie kann auch Svante, ihren Ex-Mann nicht vergessen. Nachts, wenn es dunkel ist, schleicht sie um Svantes Haus herum und beobachtet ihn und seine neue Familie. Eines abends verlässt er überraschend das Haus und trifft auf Eva. Bevor sie sich richtig erklären kann, wird sie niedergeschlagen und wacht wenig später neben Svante auf, doch Svante ist tot. Die einzige, die das Geschehen beobachtet haben könnte ist eine Bettlerin, doch diese verschwindet spurlos. Eva ist die Hauptverdächtige und sucht verzweifelt nach der einzigen Zeugin.... Fazit: An skandinavischen Krimis liebe ich am meisten, dass es verschiedene Handlungsstränge gibt und sich die Geschichte damit langsam, aber stetig ihrer Quintessenz nähert. In "Die einzige Zeugin" werden die Handlungsstränge von Eva und deren Sohn Filip, Niklas, der Nachbarsjunge mit seiner Familie und eine Krankenschwester gebildet. Zwischendrin gibt es aber noch Einschübe einer sichtlich verwirrten Person, die sich erst einmal kaum in die Geschichte einfügen lassen. Anders als sonst in skandinavischen Krimis üblich, ist dies aber kein Ermittlerkrimi, die Polizei spielt keine vorantreibende Rolle, Eva trägt die Geschichte mehr oder weniger alleine. Alleine gelassen, verdächtigt und in einer schlechten psychischen Verfassung muss sich Eva alleine durch die Story kämpfen, was sie aber ganz gut hin bekommt. Dabei ist Evas Aufgabe alles andere als einfach, denn von meinem Gefühl her, könnten so gut wie alle Figuren eine therapeutische Behandlung gut gebrauchen ;) Nach und nach verdichten sich die Handlungsstränge und und Eva nähert sich der Auflösung, dafür hat sie eine weite Reise hinter sich gebracht, und den Leser mit in menschliche Abgründe geführt. Dieser Krimi war etwas anders als gewohnt und ich empfand ihn als wenig temporeich. Tove Alsterdal hat hier mit den verschiedenen Charakteren gespielt und bisweilen eine beklemmende Stimmung geschaffen die mich auch nicht losließ als ich die Lösung des Mordfalles in der Hand hielt. Vielen Dank an die Lesejury für dieses Rezensionsexemplar