Sonntag, 13. Oktober 2019

Rezension "The Ice" von John Kåre Raake





  • Goldmann Verlag
  • Broschiertes Buch
  • 512 Seiten
  • Erscheinungsdatum: 16.09.2019
  • ISBN: 978-3-442-48966-4
  • 10,00 Euro

Klappentext:
Die junge Exsoldatin Anna Aune begleitet eine wissenschaftliche Expedition zum Nordpol. Eines Nachts wird der pechschwarze Himmel plötzlich von einem Notsignal erhellt, das von einer chinesischen Forschungsbasis ausgelöst wurde. Auf der Station erwartet Anna ein Szenario wie aus einem Albtraum: Alle Wissenschaftler des Labors wurden brutal ermordet und sind mit einer Eisschicht bedeckt. Bald wird klar, dass sie einem internationalen Machtkampf um arktische Ressourcen zum Opfer gefallen sind. Und Anna gerät mitten zwischen die eisigen Fronten ...
(Quelle: Goldmann Verlag)


Inhalt:
Anna Aune kehrte schwer verletzt aus Syrien zurück. Jetzt ist sie ohne Arbeit und ohne Perspektive.
Um ihrem Vater einen Gefallen zu tun, begleitet sie den Forscher Daniel Zakariassen auf eine Expedition an den Nordpol.
Zu Zweit forschen sie in der Einsamkeit der Arktis, einzig das Funkgerät bietet eine Verbindung zur Außenwelt.
Eines Nachts durchbricht ein Notfeuer die Dunkelheit und Stille der polaren Nacht.
Die einzige Station, die in der Nähe des Signals liegt, ist eine chinesische Forschungsstation und von dieser gibt es per Funk keine Antwort mehr.
Anna Aune versucht sofort über Funk Hilfe bei anderen Stationen zu rufen, doch Sonnenstürme machen das Funken fast unmöglich und ein Wintersturm lässt keine Hubschrauberflüge zu.
Zakariassen und Aune ziehen mitten im Sturm los um den Menschen in der chinesischen Basis zur Hilfe zu eilen.
Dort angekommen bietet sich ihnen ein Bild des Grauens.
Alle Menschen sind tot. Manche mitten in der Bewegung erstart und mit einer dicken Eisschicht überzogen, als wären sie in Sekunden eingefroren.
Als ein Schuss durch die Nacht tönt wissen sie, sie sind nicht alleine ....

Fazit:
Dieses Katz- und Mausspiel in der eisigen Dunkelheit der Arktis hat mich hervorragend unterhalten.
"The Ice" ist ein gelungener Mix aus Abenteuerroman und Thriller, der mit einer toughen und klugen Protagonistin überzeugt.
Gerade in Abenteuerromanen sind weibliche Hauptfiguren selten und ich habe mich sehr gefreut, dass diese Geschichte von einer Frau getragen wird.
Anna Aune ist ein wenig die typisch skandinavische Anti-Helden Figur.
Körperlich schwer angeschlagen durch eine Schussverletzung und psychisch noch mit dem Trauma des Syrien-Konflikts beschäftigt, kämpft sie dennoch mit starken Nerven und Klugheit um ihr Leben.
Mich hat die Kulisse, in der John Kåre Raake sein Debüt hat spielen lassen, sehr beeindruckt. Die Vorstellung bei Minus 40 Grad um mich herum, über mir Sonnenstürme und der gnadenlos kalte Polarwind und unter mir das eisig kalte Eismeer, um mein Leben kämpfen zu müssen, ließ mich schon in meiner Fantasie vor dem ersten Kampf scheitern. Zu unwirtlich und zu lähmend erscheinen mir die Bedingungen.
Anna Aune allerdings meistert diese feindlichen Bedingungen mit starkem Überlebenswillen und Kampferfahrung.
John Kåre Raake hat mich mehr als einmal auf falsche Fährten gelockt und es schien als würde er sein Katz- und Mausspiel auch mit mir spielen.
"The Ice" ist das perfekte Buch für kalte Herbstabende, die man mit Wärmflasche und Wolldecke auf dem Sofa verbringen möchte.

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für dieses Rezensionsexemplar