Ich lese gerne und ich lese viel. Über manche Bücher habe ich etwas zu erzählen .... ... und das möchte ich hier tun
Sonntag, 29. Dezember 2019
Rezension "Pechmaries Rache" von Carla Berling
Ira Wittekind Bd. 5
Heyne Verlag
Taschenbuch
352 Seiten
Erscheinungstermin: 9. Dezember 2019
ISBN-13: 9783453422520
€ 9,99
Klappentext:
Auf dem Hellberger Hof regiert der Hass: Alle Familienmitglieder sind bis aufs Blut zerstritten - spätestens seit die dreijährige Angelina im Bach ertrunken ist, weil ihre Großmutter nicht richtig aufgepasst hat. Reporterin Ira Wittekind, die eigentlich mitten in den Hochzeitsvorbereitungen steckt und einen Artikel über den Hof schreiben will, hat von Anfang an ein merkwürdiges Gefühl. Dann sterben zwei weitere Menschen. Und als Ira gemeinsam mit Kommissar Brück recherchiert, stellt sich schnell heraus, dass die Ursachen für die Streitigkeiten auf dem Hof eine Grausamkeit besitzen, die sie sich niemals hätte vorstellen können...
(Quelle: Heyne Verlag)
Inhalt:
Ira Wittekind fährt aufs Land um den Hellberger Hof kennen zu lernen. Dort möchte sie Marilena Heiland und deren Sohn Simon interviewen. Marilena und Simon betreiben einen Möbelladen auf dem Hof, in dem selbstrestaurierte Möbel verkauft werden.
Eigentlich wäre das eine gelungene Werbung für den Hellberger Hof, doch Marilena und Simon begegnen Ira eher verschlossen und wortkarg.
Schnell spürt Ira das hinter der Fassade andere Dinge wichtig sind, als das geplante Innovationszentrum und restaurierte Möbel, doch die Familie bleibt verschlossen.
Kurz nach Iras Besuch stirbt plötzlich Lilo Wolf, Marilenas Mutter und Besitzerin des Hofes.
Als wäre das noch nicht genug, stirbt auch Marilena Heiland.
Ira Wittekind ist zwar gedanklich sehr mit ihrer bevorstehenden Hochzeit beschäftigt, aber sie weiß auch genau, dass auf dem Hellberger Hof etwas nicht stimmt.
Gemeinsam mit Kommissar Brück beginnt sie auf dem Hof zu ermitteln und das, was ihr dort begegnet scheint dem schlimmsten Alptraum entsprungen zu sein ...
Fazit:
Dies war mein zweites Buch mit Ira Wittekind und ich stelle fest: ich mag Ira und ich mag Carla Berlings Schreibe.
Ich finde es so erholsam, dass Carla Berlings Krimis hochspannend sind und die Opfer trotzdem nicht in Blut baden.
Frau Berling arbeitet die Spannung aus den Beziehungen der beteiligten Personen heraus und nicht aus den detaillierten Beschreibungen von Mord und Totschlag.
Diese Spannung ist aber nicht minder packend und auch nicht minder furchteinflössend.
Im Gegenteil, bei der Vorstellung, was Menschen sich mit Worten und Verhaltensweisen antun können ist erschreckend.
Und das was Frau Berling in "Pechmaries Rache" beschreibt ist keinesfalls abwegig. Ich arbeite im sozialen Bereich und habe Familien kennen gelernt, deren Grausamkeit zueinander der Grausamkeit in "Pechmaries Rache" sehr Nahe kommt.
Um die Geschichte ertragen zu können, nimmt Carla Berling den Leser mit zu Iras Tanten. Deren Fürsorglichkeit steht im absoluten Kontrast zur Familie auf dem Hellberger Hof. Diese Minuten bei Iras Tanten sind dann tatsächlich auch eine wahre Erholung, in denen man sich wieder der Konfrontation mit Simon, Sissy und all den anderen vom Hellberger Hof stellen kann.
Ich finde es faszinierend, wie gekonnt Carla Berling Lebensfreude und menschliche Abgründe einander gegenüberstellt und dem Leser damit die zwei Gegenpole des Miteinanders aufzeigt.
Welchen wir von Beiden wählen, liegt mehr oder weniger in unserer eigenen Hand, wir entscheiden, wie wir miteinander umgehen, was wir aushalten oder austeilen.
Wenn wir vor dem Lesen unser Leben fade fanden, dann erscheint uns nach der Lektüre die alltägliche Fürsorge der Lieben auf einmal umso kostbarer.
"Pechmaries Rache" hat mir sehr gut gefallen und ich glaube, ich muss die anderen Bände der Reihe unbedingt nachholen.
Vielen Dank an den Heyne Verlag für dieses Rezensionsexemplar
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