Samstag, 8. April 2017

Rezension " Die Gerechte " von Peter Swanson






  • Blanvalet 
  • Taschenbuch Nr.359
  •  413 Seiten
  • 2017
  • ISBN: 9783734103599
  • 12,99 Euro



Klappentext:
Eine Flughafenbar in London. Es ist Abend, und Ted Severson wartet auf seinen Rückflug nach Boston, als eine attraktive Frau sich neben ihn setzt. Kurz darauf vertraut er der geheimnisvollen Fremden an, dass seine Frau ihn betrogen hat. Mit ihrer Reaktion jedoch hat er nicht gerechnet: Sie bietet ihm Hilfe an - beim Mord an seiner Ehefrau. Ein Trick? Ein morbider Scherz? Oder ein finsteres Rachespiel, das nur ein böses Ende nehmen kann?
( Quelle: blanvalet Verlag )

Zusammenfassung:
Ted meint eigentlich glücklich verheiratet zu sein, bis er zufällig seine Frau mit einem anderen Mann beobachtet.
Nach und nach wächst die Wut auf seine Frau Miranda und eines Abends, als er etwas zuviel Alkohol intus hat, vertraut er sich einer vollkommen Fremden an.
Lily, die fremde Frau, hört ihm zu und versteht ihn, vollkommen überraschend bietet sie Ted an, Miranda zu ermorden.
Ted, mit zuviel Alkohol im Blut nimmt die Idee auf, hat er doch in seinem Zorn schon selbst über Mirandas Tod nachgedacht und so planen er und Lily den perfekten Mord....

Fazit:
Mehr wollte ich oben, in der Zusammenfassung, gar nicht schreiben, denn jedes Wort mehr hätte kräftig gespoilert.
Deswegen ist es nun auch schwierig ein Fazit zu schreiben, ohne zuviel zu verraten.
Aber gut, ich werde mein Bestes versuchen und wirklich nicht zuviel durchschimmern lassen.
Die meisten "Vielleser" werden beim Lesen des Klappentextes sofort an Patricia Highsmith und "Der Fremde im Zug" gedacht haben, und auf den ersten Seiten mutet dieser Roman auch wirklich ähnlich an ....aber dann ....... hält man ein komplett anderes Buch in der Hand und "Der Fremde im Zug" ist vergessen.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und einige Handlungen erlebt man dann auch mehrmals aus diesen unterschiedlichen Perspektiven. Dabei erhält man zwar nicht unbedingt neue Detailinformationen aber man sieht den gleichen Akt und lernt dabei die verschiedenen Motivationen kennen und ( total genial ) sieht, wie ein und das selbe Geschehen total unterschiedliche Spuren bei den Menschen hinterlässt.
Natürlich war die Prägung zu Anfang bei mir, dass Lily echt Böse ist und Ted auch nicht unbedingt mein bester Freund werden könnte.
Nachdem aber im Laufe des Buches die eine oder andere Person noch unsympathischer und abgründiger wurde und ich mich irgendwann auch gar nicht mehr entscheiden konnte was ich nun abstoßender oder verwerflicher finden könnte, merkte ich doch, dass ich nach und nach immer mehr auf Lilys Seite geriet.
Man lernt Lily und das was sie antreibt wirklich gut kennen und bei mir trat dann auch ein gewisses Verständnis für sie auf. Tja, nun ist mir klarer, warum die Motivation eines Täters in Gerichtsurteilen doch oft eine große Rolle spielt. ;)
Hier verschwammen für mich öfter die Grenzen zwischen dem klassischen "Gut" und "Böse" und manchmal musste mich meine moralische Seite empört fragen, was ich da eigentlich tue :) und ob ich vielleicht gar bereit bin, die Seiten zu wechseln.
Mittendrinne hatte ich ein wenig das Gefühl, als ob das Buch oder der Autor ganz geschickt mit mir spielen und dieses Spiel mit meinen moralischen Vorstellungen hat mich richtig gut unterhalten.
Ich fand den Roman wirklich ziemlich klasse und hoffe, dass das nächste Buch von Peter Swanson genauso toll wird.

Vielen Dank an den blanvalet Verlag für dieses Rezensionsexemplar







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