Freitag, 9. Juni 2017

Rezension " Die Bestimmung des Bösen " von Julia Corbin



  • Taschenbuch
  • Diana Verlag
  • 416 Seiten
  • 2017
  • ISBN: 9783453359345
  • 9,99 Euro

Klappentext:
"Schließ die Augen und zähl bis hundert." Dies sind die letzten Worte, die Alexis von ihrem Vater hört. Kurz darauf sind ihre Eltern tot, und das kleine Mädchen bleibt als Waise zurück, verfolgt von traumatischen Erinnerungen.

Dreiundzwanzig Jahre später ist Alexis Hall Kommissarin bei der Mannheimer Kripo. Doch die wahren Gründe, warum sie zur Polizei ging, kennt niemand. Als mehrere brutal entstellte Frauenleichen in einem Wald entdeckt werden und sie die Ermittlungen leiten soll, holt sie ihre Vergangenheit ein. Denn die weißen Anemonen, mit denen die Leichen geschmückt sind, kennt Alexis nur zu gut aus ihrer Kindheit ...
( Quelle: Diana Verlag )

Kurze Zusammenfassung:
Alexis darf zum ersten Mal einen Fall leiten. Obwohl sie noch sehr jung ist und obwohl dieser Fall an Grausamkeit kaum zu überbieten ist.
Zwei Frauenleichen werden im Wald gefunden, die Frauen starben zu unterschiedlichen Zeitpunkten und wurden im Wald abgelegt und in Pose gesetzt. Kaum hat Alexis herausgefunden, dass die Frauen auf perfideste Weise zu Tode kamen und Spuren zu ihrem Onkel führen, werden schon die beiden nächsten Frauenleichen gefunden.
Auch hier laufen die Fäden wieder bei ihrem Onkel zusammen, für Alexis kaum erträglich, denn sie redet mit ihrem Onkel seit Jahren kein Wort mehr und ihre Kollegen kennen weder Alexis Vorgeschichte noch die familären Verwicklungen.
Als sie sich dann auch noch von ihrem Freund trennt scheint Alexis den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Ihr Kater kommt zu Tode, im Garten schleicht ein Maskenmann und sie selbst irrt nachts im Schlaf herum und wacht zerkratzt und verschmutzt wieder auf.
Dann wird ihre Nachbarin ermordet, Alexis DNS ist überall auf der Leiche verteilt und ein Kollege lüftet ihre Vergangenheit ... nun bricht Alexis Fassade zusammen und sie muss sich der grausamen Wahrheit stellen.

Fazit:
" Die Bestimmung des Bösen" ist ein Thriller-Debut.
Total spannend, temporeich und mit einer gelungenen Ermittlerin. Die Geschichte ist haarsträubend und insgesamt gut gelöst. 
Der Roman hat mich einige Abende sehr gut unterhalten ... auch wenn ich gelegentlich meine Balkontür mit Skepsis betrachtet habe ..... ( wird doch kein Maskenmann herumspringen ;) )
Trotzdem, finde ich, kann man hier und da lesen, dass es ein Debut ist.
Manchmal war die Sprache etwas hölzern und und manche Szenen hatten etwas leicht konstruiertes.
Ich denke aber, ich habe es nur bemerkt, weil ich eben unheimlich viel lese und mir sofort dieses klitzekleine Hakeln im Lesefluss auffiel.
Ich mag damit das Buch auf keinen Fall kritisieren, es gehört aber für mich einfach mit in ein Fazit.
Sehr begeistert haben mich die vielen forensichen Ausführungen. So etwas mag ich ja sehr und diese Ausführungen sind Julia Corbin richtig gut gelungen.
Es wird viel erklärt ohne das man sich langweilt oder das Gefühl bekommt belehrt zu werden. Da zum Glück ;) eine der Protagonistinnen forensische Pathologin ist wurden die medizinischen und forensichen Details auch gut in Gespräche eingefunden. So floß die Unterhaltung zwischen Ermittlerin und Pathologin so vor sich hin und ich habe unheimlich viel über Bestimmung des Todeszeitpunkt und Besiedelung der Toten durch Maden und Käfer gelernt.
Das ist richtig klasse und kenne ich so nur aus amerikanischen Thrillern. Toll, dieses Gebiet nun auch mal in einem deutschen Krimi zu finden.
Insgesamt ist dieses Debut richtig gut gelungen und ich freue mich schon auf Folgebände, hoffentlich mit dieser taffen und doch sensiblen Ermittlerin.

Vielen Dank an den Diana Verlag für dieses Rezensionsexemplar


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