Freitag, 16. Februar 2018

Rezension " In eisiger Nacht " von Tony Parsons




  • Detective Max Wolfe
  • DS-Wolfe-Reihe .4
  • broschiertes Buch
  • Bastei Lübbe Verlag
  • 333 Seiten
  • 2018
  • ISBN: 9783404176212
  • 15 Euro

Klappentext:
Ein Schicksal, schlimmer als der Tod

London, an einem frostigen Wintermorgen. Bei einem Einsatz erwartet Detective Max Wolfe ein schrecklicher Anblick: In einem Kühllaster liegen zwölf erfrorene Frauen. Offenbar hatten sie noch versucht, sich aus ihrem eisigen Gefängnis zu befreien - vergeblich. Alles deutet darauf hin, dass sie von Schleusern illegal ins Land geschafft wurden. Doch warum mussten sie sterben? Als man im Führerhaus des Lasters nicht zwölf, sondern dreizehn Pässe entdeckt, schöpft Max Hoffnung: Wo ist die dreizehnte Frau? Lebt sie vielleicht noch? Auf der Suche nach ihr tauchen Max und seine Kollegen tief in die dunkle, gefährliche Welt des Menschenhandels ein - und nicht jeder von ihnen wird lebend zurückkehren ...
(Quelle: Bastei Lübbe Verlag)

Kurze Zusammenfassung:
In Belgrad steigt Hana in einen LKW. Ihr Pass wird ihr abgenommen und ihren Koffer muss sie ihrem Bruder überlassen, der ihn zurück in ihre Wohnung tragen wird.
Hana träumt von einem Leben in England, einem Leben als Krankenschwester und in Sicherheit. Eines Tages wird ihr Bruder nachkommen und es soll dann ein gutes Leben werden.
Doch Hanas Reise führt in die Kälte, in eine Kälte wie Hana sie noch nie gespürt hat.
In London wird der LKW abgestellt und die Frauen im Frachtraum werden ihrem Schicksal überlassen. 
Als sie endlich gefunden werden, sind alle erfroren, nur Hana schafft es noch ihren Namen zu flüstern.
Max Wolfe ist von erschüttert und setzt alles daran, dem Fahrer auf die Spur zu kommen. Schon nach wenigen Ermittlungen erkennt Max, dass hier kein einzelner Fahrer gesucht wird, sondern ein internationales Netzwerk aus Menschenhändlern und an der Spitze scheint die berühmt berüchtigte Familie Warboys zu stehen.
Dieser Menschenhandel scheint außerdem so lukrativ zu sein, dass ganz schnell Lebensgefahr für die Polizisten besteht.
Aber Max Wolfe gibt nicht auf, auch nicht als ein geschätzter Kollege ermordet wird....


Fazit:
Dies war mein erstes Buch von Tony Parsons und ich bin begeistert. Der Krimi ist nicht nur sehr spannend sondern auch zeitkritisch und intelligent.
Ein großer Schwerpunkt bildet die aktuelle Flüchlingskrise, die viele Länder Europas berührt.
Hier hat Toni Parsons genau die richtigen Töne gefunden.
Auf der einen Seite beschreibt er wertneutral wie die große Zuwanderung von Menschen mit sehr unterschiedlichen Kulturen London verändert, wie schnell der Eindruck entstehen kann, man könne eine Integration nicht bewältigen und auf der anderen Seite gibt der den Geflüchteten eine Persönlichkeit und lässt uns erkennen, dass diese Menschen auch nicht anders sind als wir. Alle lieben ihre Familien, alle wünschen sich ein besseres Leben für die Kinder, alle möchte in Sicherheit leben. Die Einheimischen wie auch die Geflüchteten.
Aber es gibt eben auch Menschen, die die Fluchtbewegung als große Kapitalquelle ansehen und skrupellos über Leichen gehen, um maximalen Gewinn erzielen zu können.
Hier findet dann auch der Krimi statt, in der Welt der Prostitution und des Menschenhandels mit billigen Arbeitskräften.
Max Wolfe gefällt mir als Ermittler sehr gut. Er ist menschlich, nicht ganz so der einsame Wolf, sondern mit Tochter und Hund ausgestattet und er entwickelt echte Gefühle für Freunde und Kollegen.
Dazu ist er auch noch ein hartnäckiger und kluger Detective, der manchmal ein hohes Risiko eingeht um zum Ziel zu kommen.
Ich mag das Buch, denn es ist ein spannender Krimi der gut in die Zeit passt.

Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für dieses Rezensionsexemplar