Sonntag, 25. Februar 2024

"Der Stich" von Thilo Winter

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  • Lübbe Verlag
  • Broschiertes Buch
  • Seitenzahl: 432
  • Erscheinungstermin: 26. Januar 2024
  • Deutsch
  • ISBN: 9783757700041
  • 18,00 Euro


Klappentext:
Quito Mantezza kann es nicht fassen, als ihm das Stipendium am College in Key West, Florida, fristlos gestrichen wird. Jemand scheint verhindern zu wollen, dass sich der Biologiestudent gegen Freilandversuche mit gentechnisch veränderten Moskitos einsetzt. Er klagt gegen die Kündigung und muss miterleben, wie sein Anwalt im Gerichtssaal tot zusammenbricht. Als Augenblicke später auch die Richterin ohnmächtig wird, bricht Panik im Justizgebäude aus. Während die Behörden noch rätseln, was die Ursache für die Todesfälle ist, gelingt es Quito herauszufinden, was wirklich hinter der rätselhaften Seuche steckt: der Stich einer bislang unbekannten Mückenart ...
(Quelle: Lübbe Verlag)


Was passiert:
Quito Mantezzas Kündigungsschutzklage wird gerade vor Gericht verhandelt, als sein Anwalt tot zusammenbricht. Auch die Richterin befindet sich schlagartig in Lebensgefahr und auch andere Menschen im Gerichtssaal geraten in einen gesundheitlichen Notstand. Es bricht Panik aus und die Menschen flüchten. Inmitten des Tumults läuft Quito Inéz in die Arme und beide entkommen gemeinsam dem Chaos.
Quito ist sich sicher, dass alle Erkrankten kurz vor dem Kollaps von Mücken gestochen wurden, doch was könnten die Mücken übertragen was Menschen innerhalb von Augenblicken tötet?
Binnen Stunden werden die Florida Keys zu einem Notstandsgebiet, immer mehr Menschen erkranken und sterben und Quito meint den Verursacher zu kennen. DNArtists forscht seit geraumer Zeit an Mücken und setzte kürzlich genmodifizierte Mücken in einem abgelegenen Gebiet der Florida Keys aus. Quito protestierte von Anfang an gegen das Experiment und jetzt ist sich Quito sicher, das Experiment ist Schuld an den Krankheits- und Todesfällen. Doch leider glaubt ihm niemand mehr, viel zu sehr hat er vorher schon gegen DNArtists gekämpft. Einzig Inéz steht auf seiner Seite, doch sie hat noch ganz andere Probleme am Hals. Inéz ist erst seit kurzem als illegale Einwanderin auf den Keys und wird nicht nur von der Polizei verfolgt, sondern auch von einem äußerst gefährlichen Bekannten aus ihrer Heimat ...


Fazit:
Dies ist das zweite Buch das ich von Thilo Winter lese und bin nun von einer begeisterten Leserin zu einem absoluten Fan "mutiert".
Die Bücher von Winter zeichnen sich durch wissenschaftliche Fakten gepaart mit ordentlich Action und Spannung aus und genau diese Kombination liebe ich.
In "Der Stich" werden aktuelle wissenschaftliche Fragestellungen aufgegriffen und erklärt, ohne lehrreich zu wirken. Ganz im Gegenteil, die Informationen und Fakten fließen geschickt in die Geschichte ein und ich hatte in keinem Augenblick das Gefühl "unterrichtet" zu werden.
"Der Stich" dreht sich um die Gefahr die von genmanipulierten Mücken ausgeht und wie wenig sich der Mensch gegen diese Gefahr wehren kann. Mücken sind überall und können auch in jeden Raum gelangen. Ein geöffnetes Fenster oder eine Tür die zum Betreten des Hauses geöffnet wird, werden zum Einlasstor der Insekten und es müssen noch nicht mal genmanipulierte Mücken sein, die unser Leben bedrohen. Man denke nur an Zika, Dengue Fieber oder das West Nil Fieber. Alles drei sind Krankheiten die durch den Klimawandel nun auch Gebiete bedrohen, in denen sie vorher kein Thema waren.
Letztendlich müssen wir uns auch mit dieser Problematik beschäftigen, denn Dürren und Hitzeperioden sind nicht die einzigen Gefahren des Klimawandels, sondern auch endemische Krankheiten, die durch veränderte klimatische Verhältnisse ihre angestammten Gebiete verlassen und nun eine wesentlich größere Anzahl von Menschen bedrohen.
Von diesem Blickwinkel aus bekommt "Der Stich" nochmal eine ganz andere Brisanz.
Aber auch abgesehen von wissenschaftlichen Themen und aktuellen Bedrohungen hat mir dieser Thriller sehr gut gefallen.
Quito ist ein sehr sympathischer und kluger junger Mann der perfekt mit Inéz harmonierte. Nicht nur weil beide einen ähnlichen kulturellen Backround haben, sondern weil Inéz zurückhaltendes Wesen Quitos Hitzköpfigkeit etwas kanalisiert und umgekehrt Quito Inéz in ihrer scheinbar ausweglosen Situation etwas Sicherheit und Halt gibt. Ein perfektes Match also ;)
Richtig gut fand ich auch das Nachwort. Hier erklärt Thilo Winter sachlich und trotzdem verständlich welche Fakten den Weg in das Buch gefunden haben und was Fiktion aber trotzdem im Bereich des Möglichen liegt.
Mir hat "Der Stich" richtig Spaß gemacht und ich freue mich jetzt schon auf das nächste Buch des Autoren

Vielen Dank an den Lübbe Verlag für dieses Rezensionsexemplar

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