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- C. Bertelsmann Verlag
- Broschiertes Buch
- Seitenzahl: 480
- Erscheinungstermin: 14. Februar 2024
- ISBN: 9783570104989
- 17,00 Euro
Klappentext:
Niemand verschwindet spurlos - zumindest nicht für immer ...
1990, in einer alten Scheune mitten in der weiten, sumpfigen Landschaft der englischen Ostküste: Die Einwohner des nahegelegenen Dorfs versammeln sich zu einer Geburtstagsfeier. Nur die Frau des Jubilars fehlt. Niemand scheint sich echte Sorgen um die freiheitsliebende, impulsive Charlotte zu machen - einzig ihre Tochter Etty fürchtet, dass ihrer Mutter etwas Schreckliches zugestoßen sein könnte. Wenig später wird die Leiche eines Dorfbewohners im Fluss gefunden. Und Charlotte bleibt vermisst.
Viele Jahre später kehrt Etty an den Ort ihrer Kindheit zurück, um ihr Elternhaus auszuräumen, weil der Vater in ein Pflegeheim muss. Die Ereignisse von damals haben die Familie zerrüttet. Als im Dorf erneut ein furchtbares Verbrechen geschieht, wird Detective Maud O'Connor mit dem Fall beauftragt. Bei ihren Ermittlungen stößt sie auf Hinweise, die in die Vergangenheit führen - und auf eine Mauer des Schweigens. Denn niemand hat Charlotte jemals wieder gesehen ...
(Quelle: C. Bertelsmann Verlag)
Was passiert:
Halb Glensted hat sich in einer Scheune versammelt um den 50. Geburtstag von Alec Salter zu feiern. Die Feier hat fast den Höhepunkt erreicht, als Alec eine Rede voller unfreundlicher Botschaften an seine Familie hält. Für seine Kinder Etty, Paul und Ollie ist damit die Feier sozusagen gelaufen. Nicht nur das ihr Vater ihnen gezeigt hat, dass er nicht besonders viel von ihnen hält, auch ihre Mutter Charlie scheint nicht viel Wert auf dieses Fest zu legen, denn sie tauchte erst gar nicht auf.
Etty, Paul und Ollie verbringen den Abend damit sich so erfolgreich wie möglich mit Alkohol oder Drogen "abzuschießen", Alec hingegen stapfte gleich nach seiner Rede wieder nach Hause.
Einzig Etty stellt fest, dass ihre Mutter Charlie nicht nur der Feier fern geblieben, sondern ganz verschwunden ist.
Auch am nächsten Tag gibt es kein Lebenszeichen von Charlie. Sie bleibt verschwunden.
Als wenige Tage später die Leiche eines Freundes der Familie gefunden wird scheint klar zu sein, dass Charlie ermordet wurde und der Mörder sich reuig das Leben nahm.
Die Ereignisse lassen die Familie zerbrechen und nach 30 Jahren treffen sich die Kinder zum ersten mal wieder mit ihrem Vater in ihrem Elternhaus.
Alec Salter ist schwer an Demenz erkrankt und die Kinder müssen nun den Haushalt auflösen.
Tausend Erinnerungen strömen auf Etty ein und sie schafft es nur schwer sich davon abzuschotten. Doch nicht nur ihre eigenen Erinnerungen machen ihr schwer zu schaffen, auch wird gerade ein Podcast veröffentlicht, der sich mit den Ereignissen rund um Charlies Verschwinden beschäftigt.
Als ob das noch nicht reichen würde wird erneut eine Leiche gefunden und die Ermittlungen von Damals werden wieder hochaktuell ...
Fazit:
Eine perfekte Mischung aus Familiendrama und Crime - ganz so wie wir es von Nicci French gewöhnt sind.
Den ersten Teil der Geschichte empfand ich wirklich weniger als einen Krimi, vielmehr war es für mich ein packendes Familiendrama.
Der zweite Teil, der im Jahr 2020, also 30 Jahre später, spielt begann auch erst einmal wie ein Familiendrama verwandelte sich dann aber schnell in einen spannenden Krimi.
Beide Teile haben mich gefesselt und ich konnte zeitweise das Buch gar nicht weglegen.
Am meisten hat mich die unglaubliche Einsamkeit und Verlorenheit der Protagonisten berührt. Die Personen haben sich gegenseitig verlassen, zum Teil schon lange bevor die Ereignisse durch Charlies Verschwinden ans Tageslicht traten.
Mir ist die Trauer und die Einsamkeit von Etty, Paul und Ollie richtig unter die Haut gegangen, aber auch Alec, der von Beginn an als Bösewicht abgestempelt wurde, lebt einsam in seiner eigenen Welt.
Durch die mangelnde Verbundenheit hat aber jeder auch seine eigene Agenda. Ob es Morgan ist, der die Geschichte für seinen Podcast benutzt oder Penny, die es leid ist all die Familienproblem glattbügeln zu müssen oder ob es Dorfbewohner sind, die ihre Affären und Unwahrheiten verbergen müssen.
Dadurch wird man immer wieder auf falsche Fährten gelockt und darf bis zum Schluss rätseln wer für die Geschehnisse aus 1990 und 2020 verantwortlich ist.
Mir hat "Blutsbande" wirklich gut gefallen und Nicci French hat mir wieder einmal mehr gezeigt, warum sie eine meiner Lieblingskrimiautorinnen ist.
Vielen Dank an den C. Bertelsmann Verlag für dieses Rezensionsexemplar
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