"Gedenke mein" von Inge Löhnig

 

• Gina Angelucci Bd. 1
• Ullstein Verlag
• Taschenbuch
• Seitenzahl: 400
• Erscheinungstermin: Juni 2019
• ISBN-13: 9783548060699
• 13,99 Euro

Klappentext:
Gina Angelucci, die Partnerin des Münchner Kommissars Dühnfort, arbeitet in der Abteilung für Cold Cases in München: Sie löst Mordfälle, die seit Jahren nicht geklärt werden konnten. Auf die Bitte einer Mutter nimmt sie die Ermittlungen zu einem tragischen Fall wieder auf. Vor zehn Jahren verschwand die kleine Marie. Ihre Leiche wurde nie gefunden. Der Vater von Marie hat Selbstmord begangen. Hat er seiner Tochter etwas angetan? Gina ahnt, dass ihre Kollegen damals die falschen Fragen stellten. Warum sollte der Vater das Mädchen töten? Oder ist Marie noch am Leben? Gina folgt einer Spur, die zu unendlichem Leid führt ...
(Quelle: Ullstein Verlag)

Was passiert:
Maries Mutter hat nie aufgehört zu glauben, dass ihre Tochter noch lebt. Nun ist Marie vor genau 10 Jahren verschwunden und und sie wendet sich erneut an die Polizei. Doch dieses Mal landet Maries Fall auf dem Schreibtisch der Abteilung für Cold Cases, auf Gina Angeluccis Schreibtisch.
Gina soll eigentlich nicht wirklich ermitteln, der Fall liegt bei einem ganz anderen Dezernat und von dort bat niemand um Unterstützung, aber das Leid der Mutter lässt ihr keine Ruhe, also "schnuppert" sie kurz in die Akten.
Schnell wird klar, dass es etliche Ungereimtheiten gibt, lose Fäden und Ermittlungsfehler begleiten Maries Verschwinden. Die zuständige Polizeibehörde verhindert Ginas Ermittlungen, bis klar wird, der Tod von Maries Vater war kein Selbstmord und der Mord an ihm fand in München statt. 

Nun kann Gina durchstarten ...

Fazit:
Ich mag die Krimis von Inge Löhnig sehr. Die Fälle sind durchweg sehr spannend und oft von alter Schuld umgeben. Aber nicht nur die Fälle sind in einem Krimi wichtig, sondern auch die Ermittler und ich liebe Konstantin Dühnfort und seine Partnerin, jetzt Ehefrau, Gina Angelucci.
Nachdem Konstantin und Gina offiziell ein Paar wurden und sogar heirateten, war für einen von Beiden der Weg am gemeinsamen Arbeitsplatz vorbei. Zum Glück hat Inge Löhnig Angelucci nicht zur Randfigur gemacht, sondern ihr sogar eine eigene Reihe geschenkt.
Wer also von den aktuellen Fällen der Münchener Ermittler nicht genug bekommt, kann nun sogar alte Fälle genießen, denn Gina Angelucci sitzt fortan in der Abteilung für ungeklärte Fälle.
Es bleibt aber trotzdem genug Raum für Dühnfort, schließlich ist er mit Gina verheiratet und am abendlichen Esstisch kommen auch seine aktuellen Fälle zur Sprache.
Besonders gut hat mir Ginas Art gefallen und wie wenig sie sich von männlicher Arroganz beeindrucken lässt. Die Polizei ist immer noch eine männerdominierte Institution und es ist schön wenigsten in Krimis zu lesen, dass sich hier etwas ändern könnte. Fiktion ist ja oft der erste Schritt zu Veränderungen ;)
Der Fall an sich war spannend und sehr traurig. Das Leid von Maries Mutter absolut nachvollziehbar und auf emphatische Weise dargestellt. 
Ich fand "Gedenke mein" einen gelungenen ersten Auftritt von Gina Angelucci in ihrer neuer Abteilung.