Dienstag, 28. Februar 2012

Rezension: Olympia 1936 - Danach kam alles anders von Karl Hemeyer



336 Seiten
15,90 EURO
ISBN: 978-3-941404-50-2


Klappentext:
Im August 1946 erreichen die ersten Lebensmittel-Lieferungen amerikanischer Bürger die Bremer Häfen. Doch wie kam es zu dieser bis dahin größten Hilfsaktion der Weltgeschichte? Karl Hemeyer gibt in seinem Roman eine sowohl unterhaltsame wie interessante Antwort.

Heimat hin, Heimat her – doch was soll man machen, wenn man daheim nicht mehr gern gesehen ist? Was tut man wenn man seine Ziele und Vorstellungen in der Heimat nicht realisieren kann?

Vor diesen Problemen stehen plötzlich die Brüder David und Harro Stern aus Wesermünde (heute Bremerhaven) nach ihrer Rückkehr von den Olympischen Spielen 1936 in Berlin. Als Journalisten für das Nordsee-Magazin verbrachten sie dort eine aufregende Zeit und schlossen Freundschaft mit dem Stadionsprecher Henri Nannen, der Regisseurin Leni Riefenstahl und dem afroamerikanischen Sprinter Ralf ...

(Klappentext: Acabus Verlag)




Kurzzusammenfassung:
1. August 1936 in Berlin beginnen die XI. Olymischen Spiele.
Tausende Athleten vertreten 49 Nationen und 100000 Zuschauer sehen ihnen dabei zu.
Zum ersten Mal werden olympische Spiele weltweit übertragen, per Radio und Fernseh.
Ca. 1800 Journalisten sind akkreditiert und stammen aus 58 Ländern.
Es sind Spiele der superlative und die beiden Brüder David und Harro Stern werden dabei sein.
Als Journalisten des Druckhauses Stern.
Hart mussten sie darum kämpfen von diesen Spielen zu berichten und danach ein Buch veröffentlichen zu dürfen.
Der Vater hält nicht viel von der neumodischen Berichterstattung und war bis zuletzt dagegen.
Die Brüder selbst wollen die Olympiade miterleben und dokumentieren.
16 Tage pendeln sie nun zwischen Bett und Stadion hin und her und lernen dabei Persönlichkeiten wie Henry Nannen und Leni Riefenstahl kennen.
Für beide der ideale Ausgangspunkt für eine beginnende Karriere.
Doch dann kam alles anders ....

Fazit:
Die Kriegs- und Nachkriegsgeschichte der Brüder Stern ist spannend und mitreißend erzählt.
Die Situationen in die die Kriegswirren beide Brüder wirbelten sind nachvollziehbar und uns aus dem Geschichtsunterricht bekannt.
Allerdings ist es hier keine trockene Geschichte, sondern es wurde der Geschichte Leben eingehaucht.
Leider wirkt es auf mich aber manchmal etwas konstruiert, das mag aber daran liegen, das im 3. Reich so unglaublich viele Dinge in sehr kurzer Zeit geschehen sind und das ein Lebensabschnitt, der von 1936 bis 1945 passierte einfach mit vielem mehr angefüllt ist, als ein Lebensabschnitt in der Zeit von 2003 bis 2012.
So werden sehr viele Informationen verdichtet und verlieren für uns an Plastizität.
Auf der anderen Seite verliert sich das Buch aber auch in Alltäglichkeiten, wie die sich immer wiederholenden Restaurantbesuche, die nicht unbedingt jedesmal bis ins kleinste Detail beschrieben werden müssten.
Aber gut, dadurch wurde ja auch die Diskrepanz zwischen Alltagsleben und den aufregenden Stadionbesuchen oder der nachfolgenden Flucht und Kriegsgefangenschaft deutlich.
Insgesamt fand ich die Geschichte sehr spannend und interessant.
Ich gehöre zu der Generation die mit der Geschichte der Naziherrschaft und des 2. Weltkrieges so überladen wurde, das sie danach kaum noch etwas davon hören wollte und sich nun, nach und nach wieder langsam herantastet.
Um sich wieder an diesen Teil unserer Geschichte heranzutasten ist dieses Buch ideal.
Die Vermischung fiktiver Romanhandlung und realer Geschichte gibt genug Spielraum, um den Leser zu fesseln und ohne erhobenen Zeigefinger unsere Geschichte wieder präsent zu machen.
Ich mag das Buch und werde es mit Sicherheit noch ein zweites Mal lesen.

1 Kommentar:

  1. wenn ich das so lese, kriege ich sofort lust wieder ein buch zu lesen. jetzt durch meine masterarbeit hatte ich garkeine zeit dafür

    Lady-Pa

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