Vom 19.10 bis zum 23.10 2016 fand die Frankfurter Buchmesse statt.
Die Buchmesse ist für mich, neben dem Jahresurlaub, immer das größte Highlight im Jahr und ich versuche mein möglichstes von Mittwoch bis Freitag auf der Buchmesse zu sein.
Mittwoch, Donnerstag und Freitag sind Fachbesuchertage, an denen nur Fachbesucher die Messe besuchen dürfen.
Also beispielsweise Buchhändler, Lektoren, Autoren, Lehrer, Erzieher ......
Da ich in einer Schule arbeite, klappte es dieses Jahr mit den Fachbesuchertagen, denn hier sind gerade Herbstferien.
Was mache ich auf der Messe und warum gehe ich dort überhaupt hin?
Für mich ist die Buchmesse unglaublich bereichernd, ich treffe dort viele Menschen, die ich sonst nicht treffen würde, ich suche und finde viel Fachliteratur und Material, dass ich mir ansonsten mühselig im Internet zusammensuchen müsste, ich knüpfe Kontakte, besuche viele Veranstaltungen und stöbere natürlich in einer unfassbar großen Menge an Büchern.
Besonders gerne besuche ich Veranstaltungen die einen Bezug zur aktuellen Politik haben. Zum einen, weil man dort Politiker in einer recht lockeren Atmosphäre recht authentisch erlebt und zum anderen, weil man Meinungen und Ansichten aus erster Hand erfährt.
Dieses Jahr war Can Dündar ein fixer Punkt in den vielen politischen Diskussionen.
Can Dündar ist Autor, Journalist und Dokumentarfilmer und hat vor einiger Zeit einige brisante Details zu Waffenlieferungen der türkischen Regierung aufgedeckt. Dafür wurde er verhaftet, verurteilt und es wurde sogar ein Attentat auf ihn verübt.
Nun hat er seine Geschichte in dem Buch " Lebenslang für die Wahrheit" veröffentlich und dieses Buch auf der Buchmesse vorgestellt. Natürlich blieb es meist nicht bei einer reinen Buchbesprechung, sondern es wurde auch in die Tiefe gehend diskutiert. Hier, auf dem Bild, bei einer Veranstaltung mit PEN ( Writers in Prison ).
Besonders spannend ist auch, was sich im Nachspiel an solche Diskussionen ergibt.
Im Anschluss an die Diskussion mit PEN besuchte ich zufällig einen türkischen Verlagsstand. Im Gespräch erwähnte ich den Namen Can Dündar und bekam sofort einen ziemlich schweren, druckfrischen Bildband über die "wahre Geschichte" geschenkt.
Manchmal ist die Buchmesse also nicht nur vergnügliches Bücherstöbern sondern kann auch bisweilen politisches Glatteis werden.
Aber natürlich mag ich nicht nur schwere Kost, sondern mag auch die leichten und schönen Dinge im Leben und auch davon findet man auf der Buchmesse reichlich.
Herman van Veen hat zum Beispiel deine Memoiren " Erinnerte Tage" vorgestellt und dabei auch immer den Zuhörer mit einigen musikalischen Kostproben verwöhnt. Das waren zum Teil wirklich sehr schöne Veranstaltungen, denn auch hier hat man den Autor / Künstler in einer sehr lockeren Atmosphäre getroffen und man konnte die Darbietungen im kleinen Kreis genießen.
Besonders schön sind auch Lesungen und Gespräche mit Autoren aus den Bestsellerlisten.
Ob Arne Dahl oder Michael Tsokos, hier ist es kurzweilig und trotzdem sehr interessant.
Besonders gerne bin ich in der Rotunde von Droemer Knaur da man hier sehr nah am Autor sitz und das Gespräch so einfach mehr mitreißt.
Allerdings muss man auch an den Fachbesuchertagen schauen, dass man rechtzeitig bei einer Veranstaltung ist, damit man noch einen Sitzplatz bekommt, oder zumindest etwas sieht.
Nicht so, wie hier auf dem Foto ..... das war das Einzige, was ich von Daniel Cohn-Bendit gesehen habe ;)
Ansonsten schlendere ich über die Messe, suche und finde Bücher und genieße die Atmosphäre, die sich ergibt wenn tausende, bücherliebende Menschen aufeinander treffe.
An den Publikumstagen ( Samstag und Sonntag ) gehe ich dann nicht mehr auf die Buchmesse, denn meist habe ich an den drei Tagen vorher schon mehr gesehen und erlebt, als ich verarbeiten kann und meine Füße schreien spätestens ab Freitagabend nach Erholung ;)
( Logo der Buchmesse mit freundlicher Genehmigung von Buchmesse.de )
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