Sonntag, 14. Januar 2018

Rezension " Vom Anfang bis heute " von Loel Zwecker




Klappentext:

Es war einmal ... eine Reise, die mit dem Urknall begann und die noch lange nicht zu Ende ist. Von der ersten Zelle zu den Goldenen Zwanzigern und vom alten Ägypten zur App ist es dabei bisweilen nur ein Katzensprung. Loel Zwecker erzählt davon anschaulich und alltagsnah, mit einem Blick für überraschende Details und verborgene Zusammenhänge: Wie im Mittelalter die Brille erfunden, in Indien die Meditation zu einer echten Macht wurde und die Waschmaschine unser Leben veränderte. Geschichte braucht Geschichten - und diese ist eine ganz besondere.
(Quelle: Penguin Verlag)


Worum geht es?
Loel Zwecker erzählt 4,6 Milliarden Geschichte in bunten und mitreißenden Bildern.
Vom Urknall über das Altertum, das Mittelalter bis hin zur Neuzeit lernen wir alle wichtigen Stationen der Geschichte kennen.
Das aber auf keinen Fall langweilig und mit dickem Daten-Staub, sondern schön verpackt in einen Fließtext mit herrlichen Nebenschauplätzen, die nach genauerer Betrachtung genauso wichtig für die Entwicklung der Menschheit waren, wie die eigentlichen Hauptereignisse.
Über die Geschehnisse, die ja als Fakt existieren, erkennt der Leser ganz schnell, was aus bestimmten Ereignissen gelernt werden konnte und wo die Menschheit vielleicht eine Chance verpasst hat.
Darüber hinaus erfährt der Leser zum Beispiel warum in Kirchen Buntglasfenster sind und wer sie erfunden hat. Warum im Mittelalter die Brille ganz wichtig wurde und dass das Kreditwesen auch im Mittelalter entstanden ist und  warum diese Errungenschaften die Gesellschaft in einem großen Schub nach vorne brachten.
Wie das alles zusammenhängt - die Brille, die Buntglasfenster und das Kreditwesen, und wer davon am meisten profitierte.
Aber die Beschreibung der Menschheitsgeschichte beschränkt sich natürlich nicht auf Europa, sondern es wird auch gezeigt, wie die gleiche Epoche auf anderen Kontinenten verlief.
Besonders erstaunlich ist der Vergleich, je weiter man in der Zeit zurück geht.
Haben es die Europäer gerade mal aus der Steinzeit in die Bronzezeit geschafft, wurde in Mesopotamien schon ein asphaltähnlicher Straßenbelag verwendet und der Satz des Pythagoras entdeckt. In Ägypten herrschten die Pharaonen und erschufen gigantische Pyramiden und in China wurde feinstes Porzellan hergestellt.
Auch die neuere Geschichte hat ihren Platz in diesem Buch und Personen, die irgendwie an unserer Geschichte mitgewirkt haben, treffen wir zwischen den Seiten wieder.
Ob es Anne Frank ist, die uns durch ihr Tagebuch zeigt, wie sich ein junger Mensch in Gefangenschaft fühlt und damit Geschichte geschrieben hat oder ob es Ghandi, Che oder Bob Marley sind ..... Menschen die irgendwie in die Geschichte eingegriffen haben werden präsentiert und es wird erklärt, was sie denn genau wann und wie getan haben.
Daneben hat Loel Zwecker auch einen wachen und kritischen Blick auf die Geschehnisse und zeigt Chancen auf, wie wir auch heute noch in die Geschichte eingreifen können.

Fazit:
Ich bin ja so ein kleiner Geschichtsfan und denke, wenn ich nicht weiß warum wir woher kommen, wissen wir vielleicht auch nicht so gut, wo es hin gehen kann und machen so vielleicht bestimmte Fehler immer und immer wieder.
Vergangenes kann aber zeigen, wo was falsch lief und was daraus resultierte, was man vielleicht hätte besser machen können und wenn wir heute vor ähnlichen Punkten stehen, kann man vielleicht klug zurück schauen und einen anderen Weg einschlagen.
Zudem finde ich es total spannend zu sehen, wie viele Ereignisse ineinander greifen und sich bedingen, wie ein Reißverschluß der zu geht und warum genau jenes genau so passieren musste.
Von daher habe ich in dem Buch so ein kleines Paradies gefunden und schmökere mit Hingabe darin herum.
Ich habe es durchgelesen, aber nicht weggelegt, es liegt nun auf einer Ablage neben dem Sofa und immer wieder hole ich es mir und lese noch mal ein Kapitel nach.
Ich kann mich gar nicht satt lesen an Geschichten, wie z.B. sich Beethoven gegen Napoleon auflehnte und wir seinem Aufbegehren ein Musikstück verdanken oder das Emily Davison ihr Leben opferte damit englische Frauen wählen dürfen.
Loel Zwecker beschreibt diese ganzen Zusammenhänge so lebendig, interessant und auch immer wieder so witzig, dass mich dieses Buch immer wieder fesselt und ich unheimlich gerne darin lese.
Mein Sohn hat es auch schon gelesen und er braucht Geschichte eher für die Schule und nicht unbedingt als Steckenpferd, aber auch er ist sehr begeistert von diesem Buch, denn hier lernt er die wichtigsten Zusammenhänge ohne sie "lernen" zu müssen.
Ich finde es schön, dass dieses Buch hier bei mir bereit liegt und mir immer wieder Antworten geben kann.

Vielen Dank an den Penguin Verlag für dieses Rezensionsexemplar



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