Sonntag, 1. Juli 2018

Rezension " Die achte Todsünde " von Rebecka Edgren Alden



  • btb  Verlag
  • Broschiertes Buch
  • 350 Seiten
  • 2018
  • ISBN: 9783442716784
  • 10 Euro

Klappentext:
Vor zehn Jahren hatte Nora einen furchtbaren Unfall, wie durch ein Wunder hat sie überlebt. Sie erinnert sich kaum daran. Danach beschloss sie, das Leben zu leben, von dem sie immer geträumt hat: Sie schreibt erfolgreiche Bücher, hat einen wunderbaren Ehemann, zwei süße Kinder, wohnt in einer herrschaftlichen alten Villa in einem Vorort Stockholms. Doch als im Haus gegenüber eine neue Nachbarin einzieht, geraten die Dinge aus den Fugen. Die Vergangenheit holt Nora ein, ihre Idylle bröckelt. Auf einmal beginnt sie sich an Details des Unfalls zu erinnern - aber warum jetzt? Kann sie sich selbst noch trauen? Und was, wenn es damals gar kein Unfall war?
(Quelle: btb Verlag)


Kurze Zusammenfassung:
Nora führt ein sehr erfolgreiches Leben. Sie hat ein tolles Haus, einen Mann der sie unterstützt, zwei Kinder, Nachbarn die sie bewundern und sie schreibt sehr erfolgreiche Ratgeber.
Nora weiß, dass ihr Leben nicht selbstverständlich ist, denn vor zehn Jahren ist sie sieben Stockwerke tief gestürzt und allen Ärzten und Diagnosen zum Trotz kann sie laufen, sogar joggen und von außen merkt man ihr keine Einschränkungen an.
Dieses Glück und ihren Kampfgeist möchte Nora mit allen Menschen teilen, mit Hilfe ihrer Ratgeber.
Allerdings wird Nora schlagartig aus ihrem traumhaften Leben gerissen und die Tage und Nächte wirken auf einmal eher wie ein Albtraum.
Seit Klara in das Haus gegenüber eingezogen ist gerät Noras Leben aus der Bahn.
Alte psychische Probleme, längst bewältigt geglaubt, lassen Nora an ihrem Verstand zweifeln und auch ihrem Mann kann Nora scheinbar nicht mehr vertrauen.
Klara ist mit ihm und ihren Kindern vertrauter, als es eine neue Nachbarin sein dürfte und nun erkennt Nora in ihr sogar eine Frau, die auf einem alten Pressefoto von ihrem Unfall abgebildet ist.
Hatte Klara etwas mit Noras Sturz zu tun? Was verbindet Klara mit Noras Familie und warum ist nichts mehr so, wie es scheint?
Nora beginnt an ihrem Verstand zu zweifeln und taumelt einem Zusammenbruch entgegen ......


Fazit:
Klasse Geschichte, klasse Thriller. Albtraumhaft und fesselnd.
Ich muss ja zugeben, dass ich die Figur der Nora nicht leiden kann, sie ist mir so unsympathisch, aber das muss so sein.
Nur so kann man das Konstrukt "Nora" erkennen und den Zwangsläufigkeiten der Geschichte folgen.
Mehr kann ich aber gar nicht dazu sagen, denn eine allzu deutliche Beschreibung würde spoilern. 
Die große Frage hier ist: was ist Wahrheit und was ist Lüge und das ist nicht nur die Frage bei dem, was Nora passiert, sondern scheint auch die Lebensfrage von Nora zu sein, die im Augenblick mehr Lüge als Wahrheit lebt.
So wie Nora den Überblick über ihr Leben verliert, so verliert der Leser auch gelegentlich den Überblick über das, was Noras Psyche entspringt und dem was von Außen an Nora herangetragen wird. Man schwimmt sozusagen im gleichen Nebel, gemeinsam mit Nora.
Das hat Rebecka Edgren Alden schon sehr geschickt gemacht, denn so ist auch für den Leser nicht sofort klar, was mit Nora passiert.
Der Thriller bietet ein spannendes Verwirrspiel, "auf nordisch" versteht sich und ich fand es sehr angenehm, dass hier ein ordentlicher Thriller gut unterhält und dabei wenig Blut vergießt.


Vielen Dank an den btb Verlag für dieses Rezensionsexemplar