Sonntag, 10. Februar 2019

Rezension "Wundbrand" von Cilla & Rolf Börjlind





  • Rönning & Stilton .5
  • Broschiertes Buch
  • btb Verlag
  • 522 Seiten
  • Erscheinungstermin: 14. Januar 2019
  • ISBN: 9783442757206
  • 16,00 Euro


Klappentext:
THAILAND: Auf dem Fluss Kok gleitet ein Kanu. Am Ufer ziehen Opiumfelder vorüber. Ein Mann hat die Zivilisation hinter sich gelassen, um ins Goldene Dreieck zu gelangen. Es ist eine Reise zu sich selbst und ein Versuch, die schreckliche Tat aufzuarbeiten, die ihn verfolgt. Der Mann in dem Kanu ist Ex-Kriminalkommissar Tom Stilton.

STOCKHOLM: Die junge Polizistin Olivia Rönning ist mit einem Mord befasst, der Schweden in Atem hält. Eine ganze Familie wurde kurz vor der Fahrt in die Winterferien in ihrem Auto brutal ermordet. Ein Mann ist verdächtig, der auch verurteilt wird. Nur Olivia zweifelt an seiner Schuld. Welche Rolle spielt Tom Stilton in der Sache?
(Quelle: btb Verlag)


Kurze Zusammenfassung:
Es ist Morgen in Stockholm, als eine Detonation die Stadt erschüttert. Eine Autobombe löscht die Staatsanwältin Mallin Broval und ihre Familie aus.
Malin Brovall hat in ihrem Beruf nicht nur Freunde gewonnen, sondern durch ihre Urteile auch Menschen gegen sich aufgebracht. Darunter fällt auch der junge Künstler Lukas, der nun auf der Liste der möglichen Täter ganz oben steht.
Olivia Rönning ist fasziniert von dem Künstler und sucht auch den privaten Kontakt. Aber nicht nur wegen der privaten Begegnung hat Olivia erhebliche Zweifel an Lukas Schuld.
Gleichzeitig versucht Tom Stilton in Thailand den Weg zu sich selbst wieder zu finden und mit seiner Schuld fertig zu werden. In Lethargie und Depression versunken ist Tom für seine Mitmenschen kaum erreichbar, bis sich eine Frau an ihn wendet.
Sie bittet Tom das Böse zu finden und nun geht es für Tom um Leben und Tod.

Fazit:
Mich hat dieser Krimi bestens unterhalten, obwohl ich ihn insgesamt etwas zerfasert empfand.    
Es wurden viele aktuelle Themen eingebaut, so etwa MeToo oder Terrorismus mit islamistischen Hintergrund. Doch diese aktuellen Themen haben die Geschichte nicht getragen, sondern waren im gewissen Sinne „schmückendes Beiwerk“.
Mich hat Lisas Geschichte, ein sexueller Übergriff durch einen höherrangingen Kollegen sehr gefesselt und berührt, auch der Handlungsstrang mit den jungen islamistischen Terroristen war sehr spannend, aber da sich diese Seitenstränge nicht unbedingt mit dem Hauptstrang zu einer großen Geschichte verbunden haben, hatte ich das Gefühl von Zersplitterung.
Besonders gut hat mir gefallen, dass Olivia gereift ist. Sie ist reifer, erwachsener und reflektierter geworden. Ich mag es sehr, wenn Protagonisten in Mehrbändern eine Entwicklung durchmachen und man diese Entwicklung auch gut glauben kann.
Die erste Hälfte des Buches war für mich eher eine Annäherung an Olivia und Tom, an die Zustände in denen sich die Beiden befinden, als diese Positionen dann geklärt waren, nahm die Geschichte richtig Tempo auf und Tom Stilton kam endlich zum Einsatz. 
Trotzdem vielleicht etwas zu viele Themen in den Roman eingearbeitet wurden, hat mir der Krimi gut gefallen