Samstag, 18. Juli 2020

Rezension "Verschwunden im Wald" von Marco Imm

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  • Books on Demand
  • Gebundenes Buch
  • 504 Seiten
  • Erscheinungstermin: 6. März 2020
  • ISBN: 9783752880557
  • 25,99 Euro


Klappentext:
Was passiert, wenn Deine Vergangenheit Dich einholt?

Inmitten einer Pilzsuche im Oktober 1997 stößt der achtjährige Ben zusammen mit seiner Familie auf eine mysteriöse Kutsche, welche anscheinend ein kleines Geheimnis mit sich trägt.
Kurze Zeit später stellt sich heraus, dass die Familie aufgrund dieses Ereignisses vor einer schweren Pilzvergiftung bewahrt wurde.
Jahrelang versucht Ben, darauf eine passende Antwort zu finden. Doch niemand glaubt dem Jungen die unfassbare Geschichte.

Etwa zehn Jahre später wird die Leiche eines jungen Mädchens von einem unbekannten Zeugen entdeckt, welches bereits zweieinhalb Wochen vermisst wird; ausgerechnet in dem gleichen Waldstück bei Helfta, in welchem Ben die historische Kutsche aus dem 17. Jahrhundert damals vorfand.
Doch als die Polizei eintrifft und der Zeugenaussage nachgeht, führt die Spur lediglich ins Leere.

Während Bens Freunde ihn im Februar 2008 mit einem verlängerten Zeltwochenende überraschen wollen und zufälligerweise ihre letzten Winterferien im besagten Wald verbringen, ahnen sie noch nicht, dass sie bereits im Fokus eines Wahnsinnigen stehen, welcher vor nichts und niemandem Halt macht.
(Quelle: Books on Demand)


Inhalt:
Ben ist ein introvertierter achtjähriger Junge, der die Dinge in der Regel nicht so nimmt, wie sie kommen, sondern sich seine Gedanken dazu macht und versucht die Ereignisse zu interpretieren.
Deswegen gehen Erlebnisse, über die manch anderer nur die Achseln zucken würde nicht spurlos an Ben vorbei.
So wie auch ein mysteriöses Erlebnis im Wald. Während einer Pilzsuche verknüpfen sich Ereignisse, die Ben und seiner Familie das Leben retten. Für Ben bekommt das Erlebte eine große Wichtigkeit und diese Wichtigkeit begleitet Ben fortan durch sein Leben und seine Gedanken.
10 Jahre später möchten Ben und seine Freunde Ferientage im Wald verbringen. Zu Bens Überraschung wollen seine Freunde in besagtem Wald zelten.
Ben kennt diesen Wald und weiß, hier gibt es mehr als nur Wald und Bäume ....


Fazit:
Dies war mein erstes Buch von "Books on Demand" und ich war überrascht über die gute Qualität des Materials.
Das Buch ist sauber verarbeitet, die Materialen wertig und es verfügt sogar über ein, von mir heißgeliebtes, Lesebändchen.
Hier unterscheidet sich Self-Publishing überhaupt nicht mehr von der Qualität, die große Verlage mit entsprechendem Budget bieten.
Das empfinde ich als Leser sehr positiv, aber für mich persönlich muss diese hohe Qualität im Self-Publishing nicht unbedingt sein. Wenn ich ein Werk eines neuen und jungen Autors im Self-Publishing kaufe, weiß ich, dass hier der Autor sozusagen ins kalte Wasser gesprungen ist und alle Kosten erst einmal selbst trägt.
Von daher zeigt mir die Qualität auch viel von dem Wert und der Überzeugung, mit der hinter diesem Buch gestanden wird.
Aber nun zum Inhalt und meiner Meinung.
Die Geschichte ist in zwei Abschnitte unterteilt und im Gegensatz zu anderen Lesermeinungen hat mir der erste Teil sofort gefallen und fast sogar besser als der zweite Teil.
Der erste Teil beschäftigt sich mit Ben, seiner Kindheit und wie er die Welt erfährt.
Im zweiten Teil ist Ben nahezu erwachsen und hier trägt der "Krimi" die Geschichte.
Das mir der erste Teil so gut gefallen hat, mag an meiner Arbeit mit Kindern liegen. Ich begleite gerne Kinder und versuche sie zu verstehen. Hier, im Roman, war es zwar ein "literarisches Kind", aber es hat mir trotzdem Spaß gemacht, Ben eine Zeit lang durch seine Kindheit zu begleiten.
Im zweiten Teil ist die Stimmung der Kindheit verschwunden und in eine Welt, die vormals im Großen und Ganzen doch in Ordnung war bricht Rohheit und Gewalt hinein.
Beide Abschnitte bilden einen starken Kontrast, doch so können sich Leben nun einmal entwickeln ...
Insgesamt hat mir das Buch gefallen, doch gab es das eine oder andere, dass mich ein wenig gestört hat.
Im Verlauf des Textes waren immer wieder Worte kursiv gedruckt. Das hat mich sehr aus meinem Lesefluss gerissen, denn jedes mal, wenn ein Wort kursiv gedruckt war, habe ich gestoppt um zu begreifen warum genau hier etwas kursiv gedruckt ist.
Manchmal war es um Ereignissen oder Zusammenhängen eine bestimmte Wichtigkeit zu geben (vermute ich), manchmal um etwas zu betonen und manchmal habe ich den Grund nicht herausgefunden.
Ich musste mir beim Lesen antrainieren, dass mir die kursiv gedruckten Worte egal sind, damit ich nicht immer wieder aus dem Lesefluss gerissen werde.
Letztendlich glaube ich, dass der Autor damit versucht dem Leser die Botschaften etwas deutlicher zu vermitteln. Allerdings glaube ich auch, dass dies gar nicht nötig ist. Der Autor lässt sein Werk los und der Leser empfängt es an seinem eigenen Bahnhof und startet von da aus seine persönliche Reise durch das Buch. Ab diesem Punkt hat der Autor sein Werk nicht mehr in der Hand...
Anfangs hatte ich auch etwas Probleme mich mit dem Schreibstil, dem Satzbau, anzufreunden. 
Nach und nach empfand ich aber den eigenwilligen Satzbau erfrischend. Es tut ganz gut neben dem "glattgebürsteten Mainstream" der Bestsellerlisten  auch mal etwas eigenwilliges und unverbrauchtes zu lesen.

Zusammenfassend kann ich sagen: die Krimigeschichte im Abschnitt 2 war spannend und packend, die Familiengeschichte in Abschnitt 1 abwechlungsreich und authentisch und das Buch als Ganzes hat mich gut und spannend unterhalten (zelten im Wald kommt auf jeden Fall diesen Sommer für mich nicht mehr in Frage ;) )

Vielen Dank für dieses Rezensionsexemplar






1 Kommentar:

  1. Ich möchte mich für deine Rezension ganz herzlich bedanken, liebe Brigitta, und wünsche dir für die Zukunft alles erdenklich Gute.

    Bestimmt lesen wir uns auch im zweiten ("Spuren vergangener Zeiten") und dritten Teil meiner Reihe. :-)

    Ganz liebe Grüße.
    Marco

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