Samstag, 10. Oktober 2020

Rezension "Totengedenken" von Stuart MacBride


 


Klappentext:Kinder verschwinden und der falsche Tote liegt in einem Grab - um die Wahrheit zu finden, ermittelt DI Logan McRae in den eigenen Reihen.

DI Logan McRae, der aktuell bei der Internen Ermittlung von Police Scotland arbeitet, wird zu einem tödlichen Verkehrsunfall gerufen. Der Fahrer weist eine Stichwunde in der Brust auf, und es stellt sich heraus, dass es sich um den Ex-Kollegen DI Duncan Bell handelt, dessen verkohlte Leiche man vor zwei Jahren gefunden hatte. Warum hatte Bell damals seinen Selbstmord vorgetäuscht? Wer hat ihm nun ein Messer in die Brust gerammt? Und wozu hatte er Schaufel und Hacke in seinem Kofferraum? Die Antwort könnte mit einer Serie von Kindesentführungen zu tun haben, die Schottland in Atem halten. Denn Bells letzter Fall vor seinem Verschwinden war die Entführung des kleinen Aiden MacAuley und der Mord an dessen Vater ...
Der 11. Fall für DI Logan McRae von Schottlands gefeiertem Nr.-1-Bestsellerautor.
(Quelle: Goldmann Verlag)


Inhalt:
Vor zwei Jahren nahm sich DI Duncan Bell das Leben.
So schien es zumindest, denn nun wird Bell erstochen in einem Auto gefunden. Bells zweifacher Tod ruft DI Logan McRae auf den Plan. McRae ist interner Ermittler und soll aufklären warum Bell seinen Selbstmord vortäuschte und wer ihn nun ermordet hat.
McRae nimmt sich Bells letzten Fall vor, eine Kindesentführung. Scheinbar war Bell dem Entführer zu Nahe gekommen, doch wer konnte Details von Bells Ermittlungen kennen? Ein Kollege?
McRae ahnt, dass die Antwort in den eigenen Reihen zu finden ist und das er sich beeilen muss, denn weiterhin verschwinden Kinder ....


Fazit:
In den eigenen Reihen ermitteln, das "eigene Nest beschmutzen", ist in Krimis nie eine schöne Angelegenheit.
So hat Logan McRae nicht nur eine äußerst undankbare Aufgabe sondern eine äußerst undankbare Aufgabe in einem äußerst schmutzigen Fall.
Logan nähert sich langsam dem Zentrum, bleibt stehen, beobachtet, entfernt sich wieder um sich erneut zu nähern.
Mir gefällt das. McRaes Art zu ermitteln ist nicht action- und temporeich, sondern langsam und schleichend, aber genau das hat mich unheimlich gefesselt.
Stellenweise erweckt die Geschichte den Eindruck, als würde sie nicht passieren, aber das täuscht, es passierte viel, ohne das man es sofort merkt.
Mich fasziniert der Schreibstil von Stuart MacBride. Immer wieder hatte ich beim Lesen seiner Bücher das Gefühl, als würde er kapitelweise nur belangloses Zeug erzählen und auf einmal passt alles zusammen und gar nichts war belanglos. So auch hier. 
In "Totengedenken" hat sich MacBride gleich zweier sensibler Themen angenommen: Polizisten mit dicken Flecken auf der weißen Weste und Verschleppung von Kindern.
Bei beiden Themen gehe ich emotional sehr mit und konnte die Auflösung deshalb kaum erwarten.
Allerdings braucht man dafür bei Stuart MacBride viel Geduld, denn sein Ermittler hat ein ganz eigenes Tempo.
Ich habe schon einige Bücher von Stuart MacBride gelesen und dieses hier finde ich so ziemlich am Besten.


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