Samstag, 5. Dezember 2020

Rezension "Eine bittere Wahrheit" von Nicci French



  • C. Bertelsmann Verlag
  • Broschiertes Buch
  • Seitenzahl: 505
  • Erscheinungstermin: 2. November 2020
  • ISBN: 9783570103784
  • 16,00 Euro


Klappentext:
Sie ist keine Mörderin. Oder doch? Der neue Thriller des Bestsellerduos Nicci French: intelligent konstruiert und absolut süchtigmachend!

Erst seit Kurzem lebt Tabitha wieder im Ort ihrer Kindheit, einem idyllischen Dorf an der englischen Küste. Doch der Wunsch, dort Ruhe zu finden, verwandelt sich in einen Alptraum, als sie des Mordes an ihrem Nachbarn beschuldigt wird. Alle Indizien sprechen gegen sie. Und sie kann sich nicht erinnern, was an jenem 21. Dezember geschehen ist, als im Schuppen hinter ihrem Haus die schlimm zugerichtete Leiche gefunden wurde. Nun sitzt sie in Untersuchungshaft und wartet auf ihren Prozess. Ihre Anwältin rät ihr, sich schuldig zu bekennen. Doch Tabitha spürt, dass sie nicht die Mörderin ist. Und nur sie selbst kann das beweisen.
(Quelle: C. Bertelsmann Verlag)


Inhalt:
In Tabithas Schuppen wurde die Leiche eines Mannes gefunden, Tabitha selbst blutüberströmt in ihrem angrenzenden Haus.
Tabitha wird in Untersuchungshaft genommen und des Mordes angeklagt, doch sie weiß, sie hat den Mann nicht getötet.
Auch ihrer Anwältin gegenüber beteuert Tabitha ihre Unschuld, allerdings findet die Anwältin nach und nach immer mehr Indizien die gegen Tabitha sprechen.
So war der Mann doch kein gänzlich Unbekannter, sondern Tabithas ehemaliger Lehrer. Er war auch nicht nur ihr Lehrer, er schlief auch mit ihr. Und er schlief nicht nur mit ihr, er hatte Sex mit einer als Schülerin, Minderjährigen und Abhängigen.
Für Tabitha ist das nicht Motiv genug, doch sie hat sich nie wirklich mit dem Mißbrauch durch den Lehrer auseinandergesetzt. Für solch eine Auseinandersetzung befand sie sich zu lange in einem Nebel durch Psychopharmaka und auch an den Tag des Mordes hat sie keine wirklichen Erinnerungen ...


Fazit:
Ich bin ein riesiger Fan der Krimis von Nicci French und auch diesen Krimi habe ich förmlich verschlungen.
Obwohl ich zugeben muss, dass es eine Weile gedauert hat, bis mich der Krimi richtig gepackt hat.
Auf den ersten 70 Seiten habe ich mich immer wieder gefragt, wann es endlich losgeht und wann aus dem Kammerspiel im Gefängnis ein richtiger Krimi wird, doch irgendwann hat es Klick gemacht und ich habe gemerkt, dass es schon längst richtig losgegangen ist.
Es ist wichtig Tabitha kennenzulernen und ihre Art der Verdrängung zu verstehen, um nachvollziehen zu können, warum dieses Verbrechen genau so passiert ist und die Geschichte sich so entwickelt.
Tabitha setzt in diesem Krimi nicht nur das Puzzle des Mordtages, des Verbrechens, zusammen, sie setzt auch das Puzzle ihres Lebens zusammen. Dieses tut Tabitha mit einer Intensität, die mich auch als Leserin gefesselt hat.
Nicci Frenchs Krimis beschäftigen sich selten vordergründig mit dem Was passiert ist, sondern vielmehr Warum ein Verbrechen passierte. Die Tat ist in der Regel nicht isoliert als einzelnes Geschehen beschrieben, sondern der Weg, der zur Tat geführt hat, ist Zentrum der Geschichte.
Mich fasziniert das, denn auch in der Realität passiert selten eine Tat wirklich nur aus reinem Affekt und wenn doch, hat dieser Affekt eine Vorgeschichte.
Alles in allem hat Nicci French hier wieder einen tollen Krimi geliefert, der mich wirklich gut unterhalten hat.

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