Samstag, 5. Dezember 2020

Rezension "Die Rabentochter" von Karen Dionne


 



  • Goldmann Verlag
  • Broschiertes Buch
  • Deutsche Erstausgabe
  • Seitenzahl: 350
  • Erscheinungstermin: 16. November 2020
  • ISBN: 9783442489343
  • 13,00 Euro

Klappentext:
Fünfzehn Jahre ist es her, dass die damals 11-jährige Rachel Cunningham ihre Mutter erschoss. Ein tragischer Unfall - so ihre Erinnerung. Seither lebt Rachel freiwillig in einer psychiatrischen Klinik, ohne ihre Schuldgefühle je überwunden zu haben. Doch Trevor Lehto, ein Bekannter und angehender Journalist, möchte für eine Reportage mehr über den damaligen Fall herausfinden. Auch in Rachel erwacht der Wunsch, sich endlich der ganzen Wahrheit zu stellen. Wild entschlossen verlässt sie die Klinik und fährt zu ihrer Tante Charlotte und ihrer Schwester Diana, die im Elternhaus von Rachel und Diana leben, einem herrschaftlichen Jagdhaus. Damit begibt sich Rachel jedoch in höchste Gefahr, denn die beiden hüten ein tödliches Geheimnis ...
(Quelle: Goldmann Verlag)


Inhalt:
Rachel lebt seit ihrem 12. Lebensjahr freiwillig in einer psychiatrischen Klinik. Teils um sich selbst für den Tod ihrer Mutter zu strafen, teils um das Trauma durch den Tod der Mutter zu überwinden.
Rachel kann sich zwar genau daran erinnern, wie sie ihre Mutter erschossen hat, aber das Warum ist tief in Rachel verborgen.
Eines Tages möchte Trevor, der Bruder eines Mitpatienten, Rachel interviewen und bringt dazu den Polizeibericht der Tat mit. Rachel liest nur diesen einen Satz: "Es ist ausgeschlossen das Rachel das Gewehr abgefeuert hat".
Nie zuvor hat Rachel den Polizeibericht gelesen, nie zuvor hatte sie die Möglichkeit zugelassen, dass das Gewehr von einem anderen Menschen abgefeuert wurde.
Nun steht diese neue Möglichkeit vor Rachel und sie verlässt sofort die Klinik um herauszufinden wer ihre Mutter getötet hat und was der Grund für ihren Tod war.
In Rachels altem Elternhaus lebt ihre Schwester Diane und ihre Tante Charlotte.
Dort angekommen versteckt sich Rachel instinktiv vor ihrer Schwester und verbringt Zeit im Verborgenen, versucht aus einem Versteck heraus den Weg zu ihren Erinnerungen zu finden.
Doch Diane hat längst bemerkt, dass Rachel in der Nähe ist ...


Fazit:
Der Thriller wird aus zwei Perspektiven erzählt. Einmal im Rückblick Situationen aus Jennys Leben. Jenny war Rachels Mutter und sie beschreibt ihr Leben während Dianes, und später auch Rachels Kindheit.
Die andere Perspektive ist Rachels augenblickliches Erleben.
Beide Perspektiven münden im Showdown.
"Die Rabentochter" bietet wenig Action, die Geschichte wird aus Jennys Erinnerungen und Rachels Versuch sich zu erinnern gespeist. Dadurch entsteht solch eine dichte Atmosphäre, dass ich stellenweise das Buch gar nicht weglegen wollte.
Neben dem Verbrechen, den Mord an Jenny, stößt Dionne auch die Frage an, wie weit man sein Kind schützen darf, wenn durch diesen Schutz Gefahr für andere entsteht. Was passiert, wenn durch den Schutz des einen Kindes das andere Kind vollkommen schutzlos wird und welche Prozesse sind umkehrbar. Kann man einen Weg zurück finden, wenn es eigentlich schon zu spät ist?
Mich hat das Buch auch so sehr gepackt, weil ich durch meine Arbeit mit Kindern zu tun habe, wie sie hier im Buch beschrieben wurden. Mit Kindern, wie Rachel, die sich durch Traumata komplett in ihrer Welt verirrt haben und Kindern wie Diane.
Aber ich bin mir hundertprozentig sicher, das auch Leser, die nicht mit Kindern arbeiten, diesen Thriller verschlingen werden.

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