Sonntag, 14. Juli 2024

"Die Morde von Salisbury" von Katherine Webb

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  • Lockyer & Broad 2
  • Heyne Verlag
  • Broschiertes Buch
  • Seitenzahl: 512
  • Erscheinungstermin: 10. Juli 2024
  • ISBN: 9783453429383
  • 12,00 Euro

Klappentext:
Es ist ein unerträglich heißer Sommer in der Grafschaft Wiltshire im Südwesten Englands. In einem ausgetrockneten Flussbett wird die Leiche des vor Jahren verschwundenen Lee Geary gefunden. Sein Schicksal war 2011 eng mit dem Fall der zwanzigjährigen Holly Gilbert verflochten, die damals von einer Brücke stürzte. Ihr Tod war ein Medienmagnet, die Leute wollten Gerechtigkeit für Holly, sie wollten einen Schuldigen. Rasch wurden drei Verdächtige festgenommen, und Geary war einer davon. Alle drei starben damals innerhalb weniger Monate nach Holly. In der sengenden Hitze versuchen Inspector Matthew Lockyer und Constable Gemma Broad einen kühlen Kopf zu bewahren und die Fäden der Cold Cases zu entwirren. Dabei graben sie alte Geheimnisse aus, die viele lieber unentdeckt gelassen hätten.
(Quelle: Heyne Verlag)


Was passiert:
Weit entfernt von jeder Ortschaft wird die Leiche Lee Geary gefunden. Seit Jahren gilt er als vermisst und sein Körper wurde nur entdeckt, weil ein Hochwasser sein Grab ausspülte. Er lag an einem ausgetrockneten Flussbett unter einem Weißdornbusch, nur 1,5 Meilen vom letzten Wohnort der ebenfalls toten Holly Gilbert entfernt. Am letzten Tag an dem Lee gesehen wurde, wollte er irgendwohin und etwas endlich erzählen, aber keiner weiß wohin er wollte und was sein Geheimnis war.
Matthew Lockyer und Constable Gemma Broad vermuten, dass er Informationen zu Hollys Tod hatte. Offiziell beging Holly Selbstmord, sie stürzte sich von einer Brücke, doch innerhalb von wenigen Monaten starben alle, die anfangs unter dem Verdacht standen Holly ermordet zu haben, unter seltsamen Umständen. Lee war einer der Verdächtigen ...
Während sich Lockyer und Broad mühselig durch diesen alten und sehr kalten Fall arbeiten hat Lockyer noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Seine Mutter liegt seit Monaten im Krankenhaus und eine Genesung scheint in weiter Ferne zu liegen. Sie infizierte sich mit Covid und leidet nun an Long-Covid. Lockyers Vater kommt damit äußerst schlecht zurecht, aber immerhin hat er sich Hilfe auf seine Farm geholt. Diese Hilfskraft ist Lockyer aber etwas suspekt, die junge Frau scheint nicht nur ein unstetes Leben zu führen, sie ist auch noch vorbestraft.
Als ob das alles nicht genug wäre, gestand Matthew Lockyers Nachbarin das sie vor vielen Jahren etwas "Schlimmes" tun musste und Lockyer versucht in seiner Freizeit herauszufinden, ob tatsächlich etwas Schlimmes passierte oder ob es nur die Fantasien einer verwirrten alten Dame sind. Lockyers Neugier führen ihn zu alten Knochen, die im Wäldchen hinter seinem Haus vergraben wurden....


Fazit:
Mir hat dieser Krimi unheimlich gut gefallen. Zum einen weil dieser Krimi alle meine Anforderungen an einen englischen Krimi perfekt erfüllte und zum anderen weil Inspector Matthew Lockyer und Constable Gemma Broad ein richtig gutes Team sind. Broad blieb für mich etwas blass, aber die Story rankte sich auch überwiegend um Matthew Lockyer. Dieser kluge und zurückhaltende Inspector war auf ziemlich vielen Baustellen unterwegs, die sich in Ruhe ließen oder aber auch berührten, ganz so wie es die Geschichte brauchte.
Der eigentliche "Cold Case", nämlich der Fall um Holly Gilbert, nimmt einige überraschende Wendungen und hier ist auf einmal nichts so wie es scheint. 
Die Geschichte spielt während der Covid-19 Pandemie. Gelegentlich begegnet uns dadurch mal eine medizinische Maske oder der Drang der beteiligten Personen möglichst viel Abstand zu halten.
Ich weiß dass es bei anderen Büchern, die während der Pandemie spielten, negative Kommentare gab, weil man ja "die Nase von dem Thema voll hätte".
Ich sehe es als Zeitgeschichte die natürlich auch ihren Einzug in die Literatur genommen hat.
Masken und Abstand gehörten lange Zeit zu unserem Alltag und ich finde es absolut in Ordnung wenn auch fiktive Ermittler davon nicht verschont bleiben. Zumal bestimmte Elemente der Story eng verwoben mit der Pandemie sind, beziehungsweise ohne Sars CoV 2 nicht funktioniert hätten.
Mich hätte es, ehrlich gesagt, eher irritiert, wenn ein Buch in 2021 spielt und alles eitel Sonnenschein wäre.
Aber alle die eigentlich nichts mehr von Covid 19 hören wollen: alles spielt sich nur am Rande ab und nur ganz selten hat man mal mit einem Mund-Nasenschutz zu tun. Dies dann aber so stimmig (Krankenhaus, Ärzte), dass es kaum auffällt.
Wie schon gesagt, mir hat dieser Krimi unheimlich gut gefallen. Leider habe ich den ersten Band um Lockyer und Broad  (Der Tote von Wiltshire) nicht gelesen und ich überlege nun tatsächlich, ob ich ihn als Urlaubslektüre in den Koffer packe.


Vielen Dank an den Heyne Verlag für dieses Rezensionsexemplar

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