Sonntag, 13. Februar 2011

Rezension: Der erste Tode der Cass McBride von Gail Giles


240 Seiten
Ab 15 Jahren
13,90 Euro
ISBN: 978-3-522-20126-1
Thienemann Verlag

Klappentext:
Der Psychothriller des Jahres!

Enge, gnadenlose Enge um sie herum. Holzwände. Sie kann die Beine nicht ausstrecken. Wo ist sie? Erde rieselt durch ein kleines Luftloch. Dann fordert sie jemand auf, das Walkie-Talkie zu benutzen, das neben ihr liegt. Und erzählt von seinem Bruder, den sie abblitzen ließ, und der jetzt tot ist ...
(Quelle: Verlag)

Zusammenfassung:
Cass ist die Homecomming-Queen an ihrer Schule, eine die jede Wahl gewinnt und ihren Lebenslauf perfektioniert um irgendwann an einem Elite-College studieren zu können.
Sie ist perfekt, das richtige Aussehen, die richtigen Kurse, die richtigen Freunde und immer den perfekten Partner.
Eines Tages bittet David Kirby Cass um ein Date.
Für Cass ist das undenkbar, aber da sie sich jede Wählerstimme erhalten möchte, lehnt sie ab, beläßt David aber in der Hoffnung auf ein zukünftiges Date.
Aber wenn David es nicht mitbekommt, kann sie ja ihre wirkliche Meinung äußern .... so schreibt sie ihrer Freundin eine Nachricht und deponiert diese in einem toten Briefkasten.
David, der sehr auf Cass konzentriert ist, beobachtet sie dabei und nimmt den Zettel an sich.
Am nächsten Morgen ist David tot.
Er hat sich im Garten erhängt.
Er konnte mit den Demütigungen nicht mehr leben.
Für Kyle, Davids Bruder, ist schnell klar, das nur Cass die Schuldige an dem Selbstmord seinens Bruders sein kann und er will Cass bestrafen.
Kyle dringt in Cass Zimmer ein, entführt sie und begräbt sie lebendig.
An ihrer Hand ist ein Walkie Talkie befestigt, über das sie mit Kyle sprechen kann.
Cass einzige Waffe ist nun ihr Verstand und ihre berechnende Logik ....

Fazit:
Dies war ein sehr spannender Psychothriller, der die Abgründe im Menschen auftat ohne blutrünstig zu werden. Langsam aber sicher wurde sich der Leser bewußt, dass die Protagonisten, die Hölle schon zur Genüge in sich hatten, die durch die Entführung nun nach außen trat. Kyle, wie auch Cass sind Gefangene ihrer Vorstellungen und die einzige Möglichkeit sich darzustellen ist über das Walkie Talkie. Kyle will Cass quälen, will ihr das antun, was sein Bruder erlitten hat und Cass will ihren klaren, kühlen Verstand benutzen umd Kyle zu entmachten. So reden sie miteinander. Doch Cass hat ganz klar die schwächere Position, sie ist die Gefangene.
In einem weiteren Handlungsstrang wird Kyle von der Polizei verhört.
So erzählt er die Geschichte aus der "Ich-Perspektive" während Cass aber noch gefangen ist.
Gleichzeitig erleben wir Cass Gedanken, alleine in diesem Grab.
Dazu lesen wir auch, was zur selben Zeit in Cass Familie geschieht, wie die Freunde damit umgehen und wie die Polizei versucht über Cass Persönlichkeitsbild an den Täter heranzukommen.
Jeder dieser Handlungsstränge für sich, könnte die Geschichte alleine erzählen, aber alle übereinander gelegt, ergeben ein komplettes Bild, das in seiner Tiefe überrascht.
Die Personen gewinnen so eine Plastizität, durch die Kyle und Cass nachvollziehbar, begreifbar werden.
Man hat einfach begreifen können, warum sie so handeln, wie sie handeln. Dass man manchmal keine andere Wahl hat, als so zu werden, wie man ist.
Aber das man denoch täglich selbst die Entscheidung trifft wie man handelt.
Ein tolles, tiefes, spannendes und aufweckendes Buch, das ich auf jeden Fall an Leser ab 15 Jahre weiterempfehlen kann und sehr gerne in den Bestand „meiner" Schulbibliothek aufnehme.

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