Sonntag, 12. Juni 2011

Rezension: Seelenhüter von Laura Whitcomb



Pan Verlag
368 Seiten
14,99 Euro
ISBN 978-3-426-28332-5

Klappentext:
Beim Anblick ihres rotgoldenen Haares, das ihr Gesicht wie ein Heiligenschein umrahmte, durchfuhr es ihn wie ein Blitz.
Die Frau berührte Calders Herz, so vertraut wirkte sie, obwohl er wusste, dass er ihr nie zuvor begegnet war.

Calder ist ein Seelenhüter, der den Menschen seit über 300 Jahren die Tür in das Leben nach dem Tod öffnet. Doch als er eines Tages das Zimmer eines kranken Jungen betritt, geschieht etwas Unerwartetes: Er verliebt sich auf den ersten Blick in die am Bett wachende, bildschöne Alexandra.
Calder ist überzeugt: Sie ist seine Seelenverwandte!
Er bringt es nicht übers Herz, der jungen Frau weh zu tun, und schenkt dem Kind das Leben. Von nun an kann Calder die Schönheit Alexandras nicht mehr vergessen.
Aber um sie wiederzusehen, muss er die uralten Gesetze der Seelenhüter brechen – mit fatalen Folgen.
(Quelle: Verlag)

Zusammenfassung:
Calder starb vor mehr als 300 Jahren.
Seit dem ist er ein Begleiter, ein Seelenhüter.
Tag für Tag, Stunde für Stunde begleitet er Verstorbene in die Existenz nach dem Tod.
Sein eigenes, vergangenes leben berührt ihn nicht mehr und auch die Schicksale, denen er begegnet berühren ihn nicht wirklich.
Es ist seine Arbeit Sterbende zu begleiten und er weiß um das Weiterleben der Seelen.
So tut er seine Arbeit und ist glücklich damit.
Doch eines Tages steht er am Sterbebett eines kleinen Jungen und er ist unendlich berührt von seiner Mutter Alexandra und den Schmerz, den Alexandra fühlt, kann Calder nicht ertragen.
Entgegen allen Gesetzen schenkt er dem Jungen das Leben um von Alexandra den Schmerz zu nehmen.
Fortan geht ihm Alexandra nicht mehr aus dem Kopf, obwohl das für Begleiter eigentlich eine Gesetzesübertretung ist.
8 Jahre später wird Clader wieder zu dem kleinen Jungen gerufen.
So etwas kam, Calders Wissen nach, noch nie vor.
Ein Begleiter wurde niemals zweimal zur selben Seele gerufen und dies ist für Calder der Beweis, das er und Alexandra füreinander bestimmt sind.
Doch das Kind möchte sterben und so sieht sich Calder wieder mit Alexandras Schmerz konfrontiert, den er wieder nicht ertragen kann.
Er überredet den Jungen zum Leben und bricht damit eines der wichtigsten Gesetze.
Doch Calder kann nicht anders, so sehr ist er von der jungen Frau besessen, so sehr verliebt.
Seine Verliebtheit treibt ihn sogar dazu, in den Körper eines Verstorbenen zu schlüpfen um ein Leben an Alexandras Seite führen zu können.
Doch nun kommt alles anders als Calder dachte und sich erhoffte.
Alexandra ist irgendwie doch nicht die große Liebe, der Verstorbene, dessen Körper Calder benutzt, ist nicht einfach brav tot, sondern stiftet viel Verwirrung in der Zwischenwelt und in der menschlichen Welt läuft auch nicht alles glatt.
Am liebsten will Calder nun zurück in die Zwischenwelt, die Passage, doch das ist auch nicht so einfach ....

Fazit:
Ein turbulenter Liebesroman, der anders endet als man zu Anfang vermutet.
Neben der mystischen Geschichte bekommt man hier auch eine kleine Exkursion in die reale Erdengeschichte, denn Alexandra ist die letzte Zarin von Russland und der Körper, dessen sich Calder bemächtigte, ist der Körper von Rasputin.
Also ist hier auch ein Fan von historischen Romanen richtig.
Laura Whitcomb schreibt wieder einmal sehr poetisch, sehr malerisch, mit vielen Adjektiven und ihr gelingt ein plastisches, üppiges Bild der Zeit der Romanows.
Manchmal fand ich die Geschichte ein wenig hölzern, manchmal etwas langatmig aber insgesamt sehr zauberhaft und amüsant.
Des öfteren musste ich über Calder den Kopf schütteln und die Kette von Ereignissen, die er durch sein Handeln auslöste, expandiert bald ins uferlose,und Calders Bemühungen alles wieder ins Lot zu bringen waren doch recht spannend.
Es gab die eine oder andere Stelle, da hätte ich mir etwas mehr kurzweil gewünscht aber für mich wurde manch lange Beschreibung doch wieder durch Laura Whitcombs wunderschönen Schreibstil wettgemacht.
Das Cover ist einfach nur bezaubernd.
Der Pan Verlag verwöhnt seine Leser regelmäßig mit außergewöhnlichen Covern, doch dieses hier finde ich besonders nett.
Es knüpft sehr schön an Laura Whitcombs "Silberlicht" an und es macht mir einfach Freude das Buch anzusehen.
Insgesamt eine gelungene Geschichte die mir Spaß gemacht hat.

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