Sonntag, 12. Juni 2011

Rezension: Cagot von Tom Knox



ISBN: 978-3-455-40317-6
Seiten: 448, gebunden
19,99 EUR
Hoffmann & Campe

Klappentext:
Eine Serie entsetzlicher Ritualmorde erschüttert England. Allen Morden gemeinsam ist: das hohe Alter der Opfer, deren baskische Herkunft und Deformierungen an Händen und Füßen. Journalist Simon Quinn ermittelt und wird auf einen Volksstamm aufmerksam, der wegen seiner »Andersartigkeit« von jeher verfolgt wurde – die Cagots.
Quinn arbeitet als freier Journalist und wittert in der Mordserie eine ganz große Story. Seine Recherchen führen ihn in ein Genforschungsinstitut, wo er nicht nur mehr über das geschundene Volk der Cagots erfährt, sondern auch von den Untersuchungen des deutschen Arztes und Rassenhygienikers Eugen Fischer, der unter Hitler im französischen Internierungslager Gurs seine Studien machte. Zu den Gefangenen zählten neben Juden und Basken auch Angehörige des Volksstamms der Cagots. Warum gerieten die Fischer-Akten unter Verschluss, und was haben die aktuellen Morde damit zu tun? Während Quinn von London aus ermittelt, spitzen sich an einem zweiten Schauplatz – im Baskenland – die Dinge dramatisch zu.
(Quelle: Verlag)

Zusammenfassung:
David Martinez hat sein Leben im Griff, auch wenn es etwas langweilig ist.
Er arbeitet für eine große, englische Anwaltskanzlei und hat für sich das Gefühl seine Vergangenheit bewältigt zu haben.
Als er klein war starben seine Eltern während einer Reise durch Nordspanien und Südfrankreich und er wuchs bei seinem spanischstämmigen Großvater auf.
Als sein Großvater stirb hinterläßt der ihm eine Landkarte der Pyrenäen und überraschend viel Geld.
David ist verwirrt.
Zeigt doch die Karte, die Reiseroute seiner verstorbenen Eltern und woher hatte sein Großvater so viel Geld.
War er doch Zeit seines Lebens recht arm gewesen.
David beschließt der Reiseroute seiner Eltern zu folgen und all die markierten Orte abzufahren.
Gleichzeitg werden in England spanischstämmige alte Menschen auf grausame Weise gefoltert und verstümmelt.
Alle hinterlassen ein großes Vermögen, von dem es nicht ganz klar ist, woher es stammen könnte.
Doch von diesem Geschehen weiß David zunächst nichts.
Er fährt durchs Baskenland und versucht die Spur seiner Eltern zu verfolgen.
Dort stößt er auf seltsam viel Ablehnung und gerät nach und nach sogar in Todesgefahr.
Er ist auf ein Geheimnis gestoßen das die Kirche erschüttern könnte und auch einige andere gefährliche Menschen fühlen sich durch Davids Nachforschungen bedroht.
Er kreuzt den Weg der "Cagots" einem alten Volk der Pyrenäen, das geheimnisumwoben schon fast ausgestorben scheint.
Doch es gibt sie noch und David begegnet der letzten fruchtbaren Cagot, eine junge Frau, die um ihr Leben fürchtet.
Mit ihr zusammen und mit Amy, die ihn aus den Fängen eines psychopathischen baskischen Terroristen befreite, versucht er das Rätseln um den Tod seiner Eltern und dem Vermögen seines Großvaters zu lösen.
Dabei kommt er einem grausamen, menschenverachtenden Verbrechen und der Verfolgung eines Volkes auf die Spur und einigen skrupelosen Menschen ist es gar nicht recht, das David so viel weiß.
Nach und nach verschlägt es David durch halb Europa bis hin in die namibische Steppe.
Und die Gefahr in der sich David befindet wird stündlich gößer.

Fazit:
Toller Thriller!
Ein Buch das garantiert häßlich macht, da man nur noch mit Augenringen herumläuft, weil es abends fast unmöglich ist, das Buch aus der Hand zu legen.
Dieser Thriller spielt in der selben Liga wie Sakrileg oder Illuminati und fesselt vom ersten Augenblick an.
Doch ist der Thriller nicht einfach nur ein Buch über ein grausames Verbrechen, sondern auch ein Wissenschaftsthriller in dem man die Geschichte eines vergessenen Volkes erfährt, und nebenbei noch viel über Genetik und die Spezifikation der Menschheit erfährt.
Auch die kritische Auseinandersetzung über die darwinschen Theorien und deren Mißbrauch im 3. Reich, sowie die Mitschuld der Kirche an der Euthanasie durch die Nazis fehlt nicht.
Dieses Buch ist nicht nur ein manchmal sehr brutaler Thriller sondern eine Reise durch die Geschichte, in der auch nicht vergessen wird zu fragen, wo wir heute stehen.
Sehr gut hat mir auch die Promotion des Buches durch "Folge dem Kaninchen" gefallen.
Dort wurde über diesen Roman ein ARG gespielt.
Allerdings wußten die Teilnehmer zunächst nicht, das es sich um dieses Buch dreht, sondern versuchten gemeinsam einem Geheimnis auf die Spur zu kommen.
Das war bisweilen schon ganz schön rätselhaft und "spooky".
Aber eine super Promotion und hat auf jeden Fall sehr viel Lust auf das Buch gemacht.

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