Samstag, 16. September 2017

Rezension " Das Auge " von Richard Laymon



  • Broschiertes Buch
  • Heyne Verlag
  • 352 Seiten
  • 2017
  • ISBN: 9783453677036
  • 9,99 Euro 

Klappentext:
Sie sieht Dinge, die andere nicht sehen ... grausame Dinge ... Menschen, die sterben ... Blut ... Sie glaubt an ihre Visionen ... Sie glaubt, dass diese Bilder reale Begebenheiten zeigen...Morde...Vielleicht hat sie recht ... vielleicht ist sie einfach nur wahnsinnig ...Wer weiß?
(Quelle: Heyne Verlag)

Kurze Zusammenfassung:
Melanie bricht während eines Auftrittes mit ihrer Violine zusammen. Krampfend liegt sie am Boden und wird von einer Vision heimgesucht. Das letzte Mal, als sie solch eine Vision hatte, starb ihre Mutter und Melanie hat es vor ihrem inneren Auge gesehen.
Jetzt stirbt wieder jemand, weiß sie.
Entweder ihr Vater oder Pen, ihre Schwester.
Sofort macht sich Melanie zusammen mit ihrem Freund Bodie auf den Weg in Melanies alte Heimat. Während der Fahrt versucht Mel immer wieder ihren Vater oder Pen zu erreichen, doch niemand geht an das Telefon.
Gleichzeitig sitzt Pen in ihrer Wohnung und steht fast unter Schock. Ein Stalker belästigt sie, und um sich vor seinen Anrufen zu schützen hat sie das Telefon abgestellt.
Deswegen bekommen weder Pen noch Melanie mit, das Joyce, die neue Frau des Vaters verzweifelt versucht sie anzurufen.
Der Vater wurde angefahren und liegt nun im Sterben.
Sehr schnell beschließt Melanie, dass Joyce an dem Unfall Schuld ist und den Tod des Vaters herbei sehnt.
Da bekommt Melanie noch eine Vision, die genau dieses Bild zeigt.
Melanie, die ihrer Vision absolut vertraut, beginnt Joyce zu verfolgen.
Pen und Bodie allerdings wissen nicht, ob sie der Vision glauben dürfen oder ob Melanie immer mehr in einen Wahn abgleitet ....


Fazit:
Ein sehr amerikanischer Krimi, der mich an Crime Noir denken lässt.
Sämtliche Charaktere sind beschädigt und sind alles andere als Helden und genau das trägt auch durch die Handlung. Hier kommt kein Held und löst die Probleme, hier geht die Handlung voran, weil sie durch die einzelnen Fehlverhalten vorangetrieben wird.
Letztendlich weiß ich gar nicht, wenn ich am Schlimmsten finden sollte: Melanie, die zwischen Vision und Wahn rachsüchtig jeden verfolgt oder Bodie, der pausenlos nur an Sex denkt und statt empathisch den Zustand seiner Freundin wahrzunehmen nur auf Pens Brüste starrt, oder Joyce, die perfekte junge neue Frau, die auch vom Sterben ihres Mannes nicht abgehalten wird mit dem Anwalt der Familie körperlichen Freuden nachzugehen oder der Anwalt, der sich als alter Freund der Familie sieht aber nicht vor Vergewaltigung und Betrug zurückschreckt oder....
Richtig spannend wird es, als alle aufeinander treffen und  eigentlich keiner der Betreffenden mehr irgendeine Art von Kontrolle hat. Es passiert einfach was passiert.
Der Krimi hat mich bestens unterhalten und noch auf der letzten Seite, als ich dachte alles schon gelesen zu haben, kommt etwas Neues, bei dem ich nochmal darüber nachdenken muss, wer denn hier der Schlimmste ist ;)
Ein guter Krimi für dunkle Herbstabende 

Vielen Dank an den Heyne Verlag für dieses Rezensionsexemplar


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