Freitag, 23. März 2018

Rezension " Forderung " von John Grisham




  • Heyne Verlag
  • Hardcover
  • 431Seiten
  • 2018
  • ISBN: 9783453270343
  • 24 Euro
Klappentext:
Ein hochaktueller Roman um Profitgier, Betrug und Rache - John Grisham ist ein meisterhafter Erzähler

Sie wollten die Welt verändern, als sie ihr Jurastudium aufnahmen. Doch jetzt stehen Zola, Todd und Mark kurz vor dem Examen und müssen sich eingestehen, dass sie einem Betrug aufgesessen sind. Die private Hochschule, an der sie studieren, bietet eine derart mittelmäßige Ausbildung, dass die drei das Examen nicht schaffen werden. Doch ohne Abschluss wird es schwierig sein, einen gut bezahlten Job zu finden. Und ohne Job werden sie die Schulden, die sich für die Zahlung der horrenden Studiengebühren angehäuft haben, nicht begleichen können. Aber vielleicht gibt es einen Ausweg. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, nicht nur dem Schuldenberg zu entkommen, sondern auch die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Ein geniales Katz- und Mausspiel nimmt seinen Lauf.
(Quelle: Heyne Verlag)

Kurze Zusammenfassung:

Zola, Todd, Mark und Gordon studieren Jura am Foggy Bottom Institut.
Eigentlich läuft es ganz gut, die Noten sind alle in Ordnung, nur die Jobangebote bleiben aus. Für die vier Freunde ist dies kein gutes Gefühl, denn zusammen haben sie fast 800000 Dollar Schulden für Studentenkredite angehäuft.
Gordon, der eine Schizophrenie verheimlicht, bricht unter der Last zusammen. Er setzt seine Medikamente ab und begibt sich auf die Spur einer gigantischen Verschwörung.
Was er aufdeckt, entsetzt und schockiert seine Freunde. Trotzdem sieht Gordon keinen anderen Ausweg als sich das Leben zu nehmen.
Nach diesem Ereignis können Zola, Todd und Mark nicht einfach so weitermachen und beschließen unterzutauchen.
Mit neuen Namen ausgestattet und in einer geheimen Wohnung untergebracht geben sie sich als Anwälte aus und wollen so den Kredittilgungsplänen entkommen.
Doch ihr Doppelleben fliegt recht schnell auf und nun haben sie nicht nur enorme Kreditschulden sondern auch eine Gefängnisstrafe vor sich.
Da sie nun nichts mehr zu verlieren haben beschließen sie Gordons Entdeckung öffentlich zu machen und legen sich mit einem großen Tycoon an ....


Fazit:
John Grisham in Bestform.
Natürlich dreht sich auch in diesem Buch alles um Jura, Anwälte, Geld und Macht, aber damit hat Grisham das Thema keinesfalls abgeschliffen, sondern der Thriller ist topaktuell und sehr spannend.
Die Protagonisten sind sympathisch, stimmig und man nimmt ihnen ihre Aktionen sofort ab. 
Manche dieser Aktionen sind so gewagt, dass ich beim Lesen manchmal auflachen musste und die jungen Menschen um ihre Unverfrorenheit bewundert habe.
Aber nicht nur die Protagonisten sind sehr stimmig, auch die Geschichte stimmt von Anfang bis Ende.
Ich habe keine Ungereimtheit und keine Schwäche entdecken können. Es passt alles und die Geschichte läuft von der ersten Seite an sehr rund.
John Grisham beschreibt nicht nur, wie gigantische Finanzblasen entstehen, sondern auch wie die, die die Blase aufbauen unerkannt davon kommen können und dabei tausende von Menschen ins Unglück stürzen.
Die drei jungen Studenten in dem Roman haben eigentlich nichts mehr zu verlieren und damit auch die große Chance bekommen diese Finanzblase aufzudecken.
Aber der Gegener kämpft mit allen Mitteln um seine Pfründe nicht zu verlieren .... eigentlich wie im echten Leben.
Und genau das macht auch den Charme des Romans aus. Es ist vieles wie im echten Leben.
Die Hauptfiguren haben keine Superkräfte oder enorme Intelligenz, sie sind nicht mit Reichtum und Schönheit gesegnet und sie haben auch nicht rund um die Uhr das Glück auf ihrer Seite.
Sie sind vielmehr vollkommen normal so wie unsere Kinder oder Freunde an der Uni. Alle haben ihre Sorgen und Probleme und müssen ein nicht ganz so einfaches Leben meistern.
Trotzdem oder vielleicht auch wegen dem schaffen sie es die Welt ein Stück zu verändern, indem sie nicht aufgeben, sondern nach Wegen suchen, wie die Wahrheit an die Öffentlichkeit kommen kann.
Mir gefällt das, denn es vermittelt mir auch den Gedanken, dass Jeder etwas tun kann.

Hier stimmte für mich alles und der Roman hat mich einige Abende bestens unterhalten.


Vielen Dank an den Heyne Verlag für dieses Rezensionsexemplar