Samstag, 9. Juni 2018

Rezension " Der Bote " von Ingar Johnsrud



  • Fredrik Beier Band 2
  • Blanvalet Verlag
  • Broschiertes Buch
  • 541 Seiten
  • 2018
  • ISBN: 9783764505882
  • 15 Euro


Klappentext:
In einer Villa in einem reichen Vorort Oslos wird die Leiche eines kürzlich verstorbenen Mannes gefunden. Von der Bewohnerin des Hauses, einer alten Witwe, fehlt jede Spur. Der Tote wird als ihr Sohn identifiziert - der vor zwanzig Jahren bei einem Militäreinsatz ums Leben kam. Kurz darauf entdeckt man in einem Abwasserschacht am anderen Ende der Stadt eine zweite Leiche. Der Körper des unbekannten Mannes weist schwere Folterspuren auf. Hauptkommissar Fredrik Beier glaubt an eine Verbindung zwischen den beiden Fällen, doch irgendjemand scheint verhindern zu wollen, dass diese ans Licht kommt - Akten werden gesperrt, Beweismittel verschwinden ...
(Quelle: blanvalet Verlag)

Kurze Zusammenfassung:
Beier wird zu einer noblen Villa gerufen, da die Hausbesitzerin schon länger nicht mehr gesehen wurde. Die Vermutung liegt nahe, dass sie verstorben sein könnte. Tatsächlich findet die Polizei eine Leiche im Haus, allerdings ist es nicht die Hausbesitzerin, sondern eine männliche Leiche, die zu aller Überraschung als Sohn der Hausherrin identifiziert wird und wie es scheint, lebte er schon länger wieder bei seiner Mutter.
Allerdings sollte dieser Mann schon seit vielen Jahren tot sein, gefallen während eines geheimen Einsatzes an der russisch-norwegischen Grenze.
Doch Beier hat nicht viel Zeit sich alleine auf diesen Fall zu konzentrieren, denn bald wird schon eine weitere Leiche gefunden. Auch dieser Tote scheint beim Militär gewesen zu sein, zudem hat er deutliche Foltermale.
Für Fredrik Beier ist klar, dass diese beiden Toten irgendwie zusammengehören, doch er kommt mit seinen Ermittlungen nicht wirklich weiter.
Irgendjemand scheint alles zu blockieren und als Beier es doch schafft nach und nach an brisante Informationen zu kommen, wird es für ihn brandgefährlich....

Fazit:
Irgendwo in Skandinavien gibt es einen Baukasten für nordische Ermittler ;)
Johnsrud hat diesen Baukasten mit Sicherheit zu Hause und kann ihn erfolgreich anwenden.
Fredrik Beier ist ein so typisch nordischer Ermittler, typischer geht es kaum. Zerknittert, beziehungsunfähig, eine Neigung zum Konsum von schädlichen Stoffen, Probleme mit der Teamfähigkeit und und und ...
Genau so möchte ich meinen skandinavischen Kommissar haben und nicht anders.
Ebenso ist der Aufbau des Krimis typisch nordisch. Schnell verliert sich das Buch in viele verschiedenen Handlungsstränge, die erst einmal unabhängig voneinander agieren, nach und nach nähern sie sich an und gehören auf einmal zusammen und bilden zusammen das große Ganze.
Das heißt, man muss aufmerksam lesen und auch auf Details achten.
Mir hat es großen Spaß gemacht diese Handlungsstränge zusammen zu führen und selbst ein wenig ermittelnd zu puzzeln.
Der erste Fredrik Beier Band hat mir schon sehr gut gefallen, aber diesen finde ich noch besser.
Beier hat mehr Konturen bekommen und die Charaktere wirken ausgefeilter.
Für mich war dies ein toller, nordischer Krimi und ich hoffe mit Fredrik Beier gibt es noch viele, viele Bände.

Vielen Dank an den blanvalet Verlag für dieses Rezensionsexemplar