Dienstag, 9. Oktober 2018

Rezension "Redemption Point" von Candice Fox




  • Suhrkamp Verlag
  • 439 Seiten
  • Erscheinungstermin: 27. September 2018
  • ISBN: 9783518468982
  • 15,95 Euro


Klappentext:
Ted Conkaffey, Ex-Cop und unschuldig unter Verdacht, eine 13-Jährige entführt zu haben, kann seine Vergangenheit nicht loswerden. Dale Bingley, der Vater seines vermeintlichen Opfers, taucht in Teds nordaustralischem Refugium Crimson Lake auf. Er will das Verbrechen an seiner Tochter auf eigene Faust aufklären und rächen. Auch der mächtige Gangster Khaled hat ein Interesse daran, den wahren Täter zu finden und final aus dem Verkehr zu ziehen - eine Lösung, die Ted, der seine Unschuld beweisen will, nicht wirklich helfen würde. Also muss er den Psychopathen zuerst finden, koste es, was es wolle.
Währenddessen ist seine Privatdetektiv-Partnerin, die exzentrische, einst wegen Mordes verurteilte Amanda Pharrell, mit einem anderen Fall beschäftigt: dem Doppelmord an zwei Mitarbeitern einer üblen Kneipe, der zunächst wie ein simpler Raubmord aussieht. Amanda tut sich mit Detective Inspector Pip Sweeney zusammen, die ihr erstes Tötungsdelikt zu bearbeiten hat und Amandas Genie dringend braucht. Bald stehen für Amanda und Ted ihr Leben und ihre Existenz auf dem Spiel.
(Quelle: Suhrkamp Verlag)


Kurze Zusammenfassung:
Ted Conkaffey  wurde der Vergewaltigung und des Mordes an Claire Bingley beschuldigt und verhaftet. Nachdem er aus Mangel an Beweisen wieder freigelassen wurde, ist er weit davon entfernt sein altes Leben wieder aufzunehmen. Seine Frau hat ihn verlassen, er darf seine Kinder nicht mehr sehen und in seinem Beruf als Polizist kann er auch nicht mehr arbeiten. Noch nicht einmal mehr in seiner Stadt kann er leben, da er gehasst und gejagt ist.
So zieht er sich nach Crimson Lake zurück und lebt dort, nur mit einer Gänsefamilie als Gesellschaft.
Das er ein Kinderschänder und Mörder sein soll, hat sich in ganz Australien herumgesprochen und da er scheinbar nirgendwo mehr Fuß fassen kann, ist es fast egal, wo er sich niederlässt.
Es gibt Tage, da sind die Gänse seine einzigen Gesprächspartner und an solch einem Tag bekommt Conkaffey überraschend Besuch.
Der Vater des ermordeten Mädchens, Dale Bingley,  taucht bei Ted auf und entläd seinen ganzen Zorn und seine Verzweiflung mit Hilfe eines Baseballschlägers.
 Nachdem sich Bingleys Wutausbruch erledigt hat, übergibt Ted ihm Beweismaterial und Unterlagen. Ted sieht darin eine Chance wenigsten einen Menschen davon zu überzeugen, dass nicht er Claire ermordet hat und er hofft, dass er nun nicht mehr alleine den wahren Mörder suchen muss.
Als zweiten Besucher an diesem Tag kommt Teds Kollegin Amanda Pharrell überraschend vorbei.
Auch Amanda wurde des Mordes beschuldigt und nun übernehmen Ted und Amanda im Team private Ermittlungen.
In einer Kneipe wurden zwei junge Angestellte ermordet. Die Morde erinnern eher an eine Hinrichtung als an einen Raubmord und Michael Bell, der Vater eines Mordopfers hat die Ermittler Conkaffey/ Pharrell bestellt, ehe die Polizei alle Spuren sichern konnte.
Während Ted nun versucht dem Mörder der jungen Menschen auf die Spur zu kommen, lässt er auch nicht von seinem Vorhaben ab, den wahren Täter im Fall Claire Bingley zu finden.
Doch seine vermeintliche Täterschaft erschweren seine Ermittlungen, nicht nur das ihm von allen Seiten Misstrauen entgegen gebracht wird, nun werden auch noch Gerüchte gestreut, er hätte sich schon als Teenager an Kindern vergangen.
Es scheint, als wäre Ted dem wahren Mörder näher als vermutet ....


Fazit:
Zu erst einmal fand ich es sehr spannend einen australischen Krimi zu lesen.
Australische Literatur findet nicht so häufig den Weg in meine Wohnung und so war ich sehr neugierig.
Ich finde der Krimi unterscheidet sich auch tatsächlich von anderen Krimis aus dem englischsprachigen Raum. Mir erschienen viele Ortsbeschreibungen sehr fremdartig und auch die Darstellungen von Konversationen waren bisweilen exotisch für mich.
So habe ich ein paar Augenblicke gebraucht um mich da hinein zu finden, aber als der Krimi mich gepackt hatte, hatte er mich richtig gepackt.
Die Geschichte Ted Conkaffeys war es nicht alleine, die mich gefesselt hat, sondern auch die eingeflochtenen Tagebuchauszüge des Mörders.
In diesen Tagebuchauszügen dreht es sich auf schockierende Weise um Kindesmissbrauch und diese Passagen waren bisweilen schon sehr hart, aber dadurch wurde mein Wunsch zu wissen wer der Mörder ist, nur noch größer.
Ich wollte nicht das Buch zuklappen und dieses böse Wesen ist immer noch in Freiheit und Conkaffey trägt seine Schuld.
Von daher war es noch nicht einmal eine große Sympathie zu Conkaffey, sondern die übergroße Abneigung gegen den  wahren Mörder, die mich mitfiebern ließ.
Erst nach dem Lesen dieses Buches habe ich erfahren, dass dies ein zweiter Band ist.
Beim Lesen selbst hat mir ein erster Band nicht wirklich gefehlt. Ich habe die Geschichte begriffen und mir fielen wenig Wissenslücken auf.
Allerdings glaube ich, dass man hier den ersten Band schlecht nach dem Zweiten lesen kann.
Dafür enthält der zweite Band zuviel Informationen, die das Lesevergnügen in umgekehrter Reihenfolge schmälern würde.
Für mich ist "Redemption Point" auf jeden Fall ein Buch der Crime Noir und nicht nur wegen der schrulligen Ermittler lesenswert.

Vielen Dank an den Suhrkamp Verlag für dieses Rezensionsexemplar