Sonntag, 31. März 2019

Rezension "Das Bekenntnis" von John Grisham




  • Heyne Verlag
  • Hardcover
  • 592 Seiten
  • Erscheinungstermin: 04. März 2019
  • ISBN: 9783453272132
  • 24 Euro



Klappentext:
Wenn aus der Wahrheit Böses wächst - der neue große Roman von John Grisham

Oktober 1946 in Clanton, Mississippi. Pete Banning ist einer der angesehensten Bürger der Stadt. Der hochdekorierte Kriegsveteran hat es als Oberhaupt einer alt eingesessenen Familie mit dem Anbau von Baumwolle zu Reichtum gebracht. Er ist ein aktives Mitglied der Kirche, ein loyaler Freund, ein guter Vater, ein verlässlicher Nachbar. Doch eines Morgens wendet sich das Blatt. Pete Banning steht in aller Früh auf, nimmt ein leichtes Frühstück zu sich, fährt zur Kirche und erschießt den Pfarrer. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Die Gemeinde ist erschüttert, und es gibt nur eine einzige Frage: Warum? Pete Banning aber schweigt. Sein einziger Kommentar lautet: "Ich habe nichts zu sagen." Und auch als ihm die Todesstrafe droht, bricht er sein Schweigen nicht. Ein Aufsehen erregender Prozess beginnt, an dessen Ende in Clanton nichts mehr ist, wie es zuvor war.

(Quelle: Heyne Verlag)


Kurze Zusammenfassung:
Es ist ein ganz normaler Morgen. Pete Banning steht auf, dreht seine Runde und grüßt seine Angestellten. Er fährt zum Frühstück zu seiner Schwester, plaudert etwas mit ihr und widmet sich danach seiner Buchhaltung. Als Pete alles geordnet hat, fährt er in die Stadt erschießt Pfarrer Bell und fährt wieder nach Hause.
Zu Hause angekommen setzt er sich auf seine Veranda und wartet auf die Polizei.
Die Polizei kommt auch recht schnell, denn Pete wurde von Zeugen gesehen.
Pete Banning wird festgenommen und im kleinen Gefängnis der Stadt inhaftiert. Der Fall scheint klar, doch Pete schweigt über sein Motiv. Er bekennt sich "Nicht schuldig" und schweigt.
Bannings Schwester erhielt einen Brief mit genauen Anweisungen, wie sich Petes Kinder verhalten sollen und mehr erfährt auch sie nicht.
Auch seinem Rechtsanwalt gegenüber schweigt Pete, obwohl dieser ihm deutlich macht, dass ihn das Schweigen auf den elektrischen Stuhl bringen wird.
Pete fügt sich in den Gefängnisalltag ein, wird Gefangenensprecher, sorgt für besseres Essen und schweigt.
Als der Prozess beginnt versucht Bannings Rechtsanwalt verzweifelt die Todesstrafe abzuwenden, doch ohne Petes Kooperation ist dies ein aussichtsloses Unterfangen.
Auch Bannings Sohn, Joel, versucht herauszufinden, was mit seinem Vater passierte. Recht schnell findet Joel eine Verbindung zwischen Pfarrer Bell und seiner Mutter Liza Banning. Liza wurde vor Monaten in eine psychiatrische Klinik eingewiesen und Pete verfügte, dass niemand sie besuchen darf. So endet Joels erste Spur vor einer verschlossenen Kliniktür.
Es gibt allerdings auch Menschen in der Gemeinde, die ahnen, warum Pete den Pfarrer erschoss, doch die schweigen ebenso wie Pete Banning schweigt.


Fazit:
Ein etwas anderer Grisham aber trotzdem der Grisham, den ich so gerne lese.
Hier haben wir keine kurzweilige Justizgeschichte mit spannender Jagd auf Gangster vorliegen, sondern ein schon fast episches Drama.
Die Geschichte ist in drei Abschnitte unterteilt:  1. Der Mord, 2. Der Knochenacker und 3. Der Verrat. Im ersten Teil erleben wir den Mord und lernen Petes Familie und Umfeld kennen. Der zweite Teil dreht sich um Pete Bannings Kriegserfahrungen und im dritten Teil kehren wir zur Familie zurück.
Über Petes Motiv schweigt nicht nur Pete Banning selbst, sondern auch John Grisham. Es wird zwischendrin nicht verraten und der Leser muss sich sein Bild selbst zusammen puzzeln.
Dabei fühlte ich mich Joel Banning recht verbunden, denn auch er kann seinem Vater nur zusehen, ohne zu wissen worum es eigentlich geht.
Nach und nach erkennt der Leser dann, dass die Geschichte viel tiefer geht, viel weiter zurückreicht und er beginnt zu ahnen, warum Pfarrer Bell zum Opfer wurde.
Ich fand die Kulisse, die Südstaaten der 1946er Jahre, sehr interessant. Diese Zeit hat Grisham deutlich und eingehend beschrieben, ob gesellschaftlich oder politisch, Grisham zeichnet ein detailliertes Bild.
Ebenso deutlich hat John Grisham Pete Bannings Erlebnisse im Krieg beschrieben. Man erkennt das diese Erfahrungen Pete Banning verändert haben müssen. Auch dieser Teil des Buches hat mich sehr gefesselt, denn von dieser Seite des Krieges habe ich bisher recht wenig gewusst.
Der Roman hat fast etwas dokumentarisches, ohne jedoch trocken und emotionslos zu sein.
Mir hat "Das Bekenntnis" sehr gut gefallen, obwohl, wie oben schon erwähnt, dieser Roman von Grisham etwas anders ist, als seine bisherigen Romane.

Vielen Dank an den Heyne Verlag für dieses Rezensionsexemplar