Sonntag, 7. April 2019

Rezension "Die Lüge" von Mattias Edvardsson





  • Limes Verlag
  • Broschiertes Buch
  • 544 Seiten
  • Erscheinungstermin: 25.03.2019
  • ISBN: 978-3-8090-2705-8
  • 15 Euro



Klappentext:
"So fesselnd und trügerisch, dass du alles und jeden infrage stellen wirst." Karin Slaughter
Lund, Schweden: Adam, Ulrika und Stella sind eine ganz normale Familie. Adam ist Pfarrer, Ulrika Anwältin und Stella ihre rebellierende Tochter. Kurz nach ihrem 19. Geburtstag wird ein Mann erstochen aufgefunden und Stella als Mordverdächtige verhaftet. Doch woher hätte sie den undurchsichtigen und wesentlich älteren Geschäftsmann kennen sollen und vor allem, welche Gründe könnte sie gehabt haben, ihn zu töten? Jetzt müssen Adam und Ulrika sich fragen, wie gut sie ihr eigenes Kind wirklich kennen - und wie weit sie gehen würden, um es zu schützen ...

(Quelle: Limes Verlag)


Kurze Zusammenfassung:
Adam und Ulrika versuchen ihre Tochter so gut es geht durch die Pubertät zu bringen. Mittlerweile ist Stelle 19 Jahre alt, aber hat noch nicht viel von dem Rebellionsgeist des Erwachsen werden hinter sich gelassen.
Ulrika ist Anwältin und Adam Pfarrer, sie haben beide eigentlich das Rüstzeug, ein Kind durch diese schwierigen Jahre zu bringen.
Doch als Stella wegen Mordes an einem wesentlich älteren Geschäftsmann verhaftet wird, steht auf einmal alles in Frage.
Adam sieht, dass die Polizei nicht viel zur Stellas Entlastung tut, für sie ist Stella die Täterin, also verschafft Adam Stella ein Alibi. Stellas Vater kann nicht akzeptieren das seine Tochter eine Mörderin sein soll und nimmt die Ermittlungen selbst in die Hand und nun beginnen die Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge zu verschwimmen ...


Fazit:
Was ist Wahrheit und was ist Lüge?
Gibt es nur eine Wahrheit?
Ist meine Wahrheit auch die Realität der Anderen und stimmt meine innere Wahrheit mit der Realität überein?
Dieses Buch zeigt auf spannende Weise, dass es nicht nur eine Wahrheit gibt und das ein Erlebnis für alle unterschiedliche Wahrheiten birgt.
Stella, Adam und Ulrika sind eine Familie und leben das gleiche Leben, an vielen Schnittstellen teilen sich alle Drei viele Erlebnisse, doch die Wirkung des Erlebten lässt einen fast glauben, sie hätten an unterschiedlichen Leben teil gehabt.
Nach und nach begreift der Leser die Zerrissenheit der Protagonisten und das verzweifelte Aufrechterhalten der Fassade bekommt einen ganz neuen Sinn.
Die einstig perfekte Familie liegt in Trümmern und hervor kommen die einzelnen Persönlichkeiten mit ihren inneren und äußeren Lügen.
Gerade in diesem Buch ist die skandinavische Erzählart perfekt zum Transport der Geschichte. Die einzelnen Blickwinkel verweben sich in drei Teilen zu einem kompletten Bild. Durch Perspektivwechsel entstehen neue Schattierungen und der Mord, sowie auch Stella, erscheinen immer wieder in einem neuen Licht.
Mir hat das Buch richtig gut gefallen, gerade auch weil es so tief hinter die verschiedenen Fassaden blicken ließ.
Flüssig geschrieben, ein guter Spannungsbogen, verschiedene Perspektiven und Erzählstränge, ein packendes Thema = ein toller Schwedenkrimi!
Für mich sind die Skandinavier einfach die besten Geschichtenerzähler!

Vielen Dank an den Limes Verlag für dieses Rezensionsexemplar