Sonntag, 26. Juli 2020

Rezension "Insel" von Ragnar Jonasson



  • Die HULDA Trilogie 2
  • btb Verlag
  • Broschiertes Buch
  • 381 Seiten
  • Erscheinungstermin: 13. Juli 2020
  • ISBN: 9783442758616
  • 15,00 Euro

Klappentext:
Vier Freunde auf einer entlegenen Insel, aber nur drei kehren zurück.

Hulda Hermannsdóttir, Kommissarin bei der Polizei Reykjavík, ist auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und wird zu einer abgelegenen Insel geschickt. Was ist dort in dem Haus geschehen, das von der Bevölkerung als das isolierteste Haus Islands bezeichnet wird? Huldas Ermittlungen kreuzen Vergangenheit und Gegenwart - und plötzlich ist sie einem Mörder auf der Spur, der möglicherweise nicht nur ein Leben auf dem Gewissen hat ...
(Quelle: betb Verlag)


Inhalt:
Viele Jahre haben sich, die einst besten Freunde Dagur, Alexandra, Benedikt und Klara, nicht mehr getroffen, doch jetzt, zum 10. Todestag einer ermordeten Freundin treffen sie die Vier auf einer einsamen Insel um ihrer Freundin zu gedenken. Drei Tage sind sie hier isoliert und in dieser Einsamkeit passiert das unfassbare: einer der vier Freunde wird ermordet.
Der Mörder kann nur aus dem Kreise der Überlebenden stammen.
Das sieht auch Hulda Hermannsdóttir so, als sie von Reykjavík auf die Insel kommt um den Mord zu untersuchen.
Schnell stellt Hulda fest, dass sie hier eigentlich in zwei Mordfällen ermittelt, denn der Mord von vor 10 Jahren ist immer noch nicht aufgeklärt.
Hulda ist innerlich von der Suche nach ihrem Vater gefangen, trotzdem stürzt sie sich mit Energie in den Fall. Sie ahnt, dass beide Morde miteinander zusammenhängen und das sie dem Mörder ganz nahe ist ...


Fazit:
Ich habe den ersten Band der Trilogie um Hulda Hermannsdóttir nicht gelesen und dieses ist der zweite Band der Trilogie.
Erst hatte ich Befürchtungen, dass ich nicht in die Geschichte einsteigen kann, da mir zu viel fehlt, aber das war zum Glück nicht so.
"Insel" ist ein in sich geschlossener Roman, den man auch als Einzelgänger lesen kann.
Es fehlt natürlich das Wissen um Huldas Figur, das Leser des Vorgängers schon besitzen, aber mit hat es innerhalb des Romans nicht wirklich gefehlt.
Die Trilogie wird rückwärts erzählt. Der erste Band spielt in der Gegenwart, dieser Band erzählt die Zeit 15 Jahre vor dem ersten Band und der dritte Band wird noch tiefer in die Vergangenheit reisen.
Ich finde diese Art des Erzählens sehr interessant, passt es doch eigentlich gut in den Aufbau nordischer Krimis. Hier spielt oft eine alte Schuld die zentrale Rolle und ich vermute, so wird es vielleicht auch hier sein. Man begreift bestimmte Zusammenhänge während des Lesens, aber die Tiefe der Geschehnisse vielleicht erst, wenn man zum Ausgangspunkt gelangt.
Leser des ersten Bandes haben erfahren, wie Hulda heute ist und lesen nun, wie Hulda einst war.
Ich hingegen lerne Hulda kennen und weiß nicht was aus ihr wird.
Irgendwie bedeutet das fast, als würden die Leser unterschiedliche Bücher lesen, Leser des ersten Bandes lesen einen anderen zweiten Band, als ich, die erst hier in die Trilogie einsteigt. Mich fasziniert diese Vorstellung!
Abgesehen von Jonassons "Zeitreise" innerhalb der Trilogie haben mich in "Insel" natürlich auch die Figuren und der Plot gefesselt. Alle Figuren wurden überzeugend und zum Teil mit sehr viel Tiefe dargestellt. Ich konnte alle gut kennen lernen und das hat die Geschichte für mich sehr lebendig werden lassen.
Der Krimi selbst hatte, für mich, sehr viel Spannung, obwohl ich irgendwann ahnte in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt. Trotzdem, der Krimi blieb spannend.
Ich werde nun auf jeden Fall Band 1 lesen und mich auf die Auflösung im September, wenn der dritte Band erscheint, freuen.

Vielen Dank an den btb Verlag für dieses Rezensionsexemplar


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