Samstag, 7. November 2020

Rezension "Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit" von Ken Follett


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  • Bastei Lübbe Verlag
  • Kingsbridge Bd.4
  • Hardcover
  • 1017 Seiten
  • Altersempfehlung: ab 16 Jahren 
  • Erscheinungstermin: 15. September 2020
  • ISBN-13: 9783785727003
  • 36,00 Euro


Klappentext:
England im Jahr 997. Im Morgengrauen wartet der junge Bootsbauer Edgar auf seine Geliebte. Deshalb ist er der Erste, der die Gefahr am Horizont entdeckt: Drachenboote. Jeder weiß: Die Wikinger bringen Tod und Verderben über Land und Leute. Edgar versucht alles, um die Bürger von Combe zu warnen. Doch er kommt zu spät. Die Stadt wird beinahe völlig zerstört. Viele Menschen sterben, auch Edgars Familie bleibt nicht verschont. Die Werft der Bootsbauer brennt nieder. Edgar bleibt nur ein Ausweg: ein verlassener Bauernhof in einem Weiler fern der Küste. Während Edgar ums Überleben kämpft, streiten andere um Reichtum und Macht in England. Unter ihnen: der gleichermaßen ehrgeizige wie skrupellose Bischof Wynstan, der idealistische Mönch Aldred und Ragna, die Tochter eines normannischen Grafen …(Quelle: Bastei Lübbe Verlag)


Inhalt:
Eigentlich sieht Edgars Zukunft gut aus. Er hat ein gutes Arbeitsangebot und plant mit seiner Liebe den Heimatort Combe zu verlassen.
Doch das Schicksal hat andere Pläne: Combe wird von Dänen überfallen, Edgars Vater getötet und der Hof der Familie in Schutt und Asche gelegt.
Auch Edgars Geliebte kommt bei dem Angriff ums Leben und Edgar hat schlagartig fast alles verloren.
Als Ausgleich für mangelnden Schutz während der Brandschatzung bekommen Edgar, Edgars Mutter und seine Brüder einen Hof in Dreng`s Ferry zugewiesen.
Statt in eine gute Zukunft zu ziehen, verschlägt es Edgar nun auf einen abgewirtschafteten Hof.
Edgar aber ergibt sich nicht seinem Schicksal und beginnt seine Welt zu verändern ...


Fazit:
"Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit" ist der vierte Band der Kingsbridge-Reihe und doch zugleich der erste Band. Er spielt vor "Die Säulen der Erde" und bereitet quasi den Boden für Tom und den Bau der Kathedrale in "Die Säulen der Erde".
Der Roman spielt im Zeitraum von 997 bis 1007, also etwas mehr als hundert Jahre vor "Die Säulen der Erde".
Edgar ist ein kluger Kerl, der seine Talente entwickelt und ausschöpft (ebenso wie Tom in "Die Säulen der Erde").
Doch Talent alleine reichte im dunkeln Mittelalter nicht aus. Beziehungen, harte Arbeit und die Fähigkeit Gelegenheiten zu nutzen, mussten sich zu den Talenten gesellen, damit sie Früchte tragen konnten.
Dank dieser Kombination von Fähigkeiten schafft es Edgar aus dem kleinen verschlafenen Nest Dreng`s Ferry den Ort Kingsbridge zu entwickeln, in dem über hundert Jahre später eine beeindruckende Kathedrale stehen wird.
Natürlich hatte hier Edgar nicht alleine die Fäden in der Hand. 
Ragnild, die französische Ehefrau des Alderman Wilwulf von Shiring, wie auch der Mönch Aldred gestalten das Werden und Wachsen von Kingsbridge ebenfalls. Ragna eher impulsiv und Aldred mit religiöser Überzeugung, verweben ihr Schicksal mit Kingsbridge und gestalten die Zukunft des Ortes, deren Grundstein durch Edgars Talente gelegt werden.
Ich habe "Die Säulen der Erde" geliebt und auch "Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit" liebe ich.
Ken Follett schafft es immer wieder mich aus dem Hier und Jetzt herauszuholen und in eine vollkommen andere Zeit zu versetzen.
Das hat mit gerade jetzt, während der sorgenvollen Monate der Pandemie, unheimlich gut getan. Zur Zeit schlafe ich sehr schlecht, oft ist der Kopf zu voll mit Sorgen. So habe ich mir das Buch sorgsam eingeteilt und jeden Abend, vor dem Schlafen gehen, meine Seiten gelesen. Ich fand es wunderbar und sehr erholsam mit den Bildern aus Kingsbridge in den Schlaf zu gleiten.
Natürlich ist das Mittelalter keine einfache Zeit gewesen und Ken Follett hat hier auch nichts beschönigt, aber Edgars Leben und sein Geschick als "Einschlafmedizin" zu genießen war eine wahre Erholung vom Alltag.
Wie immer war ich auch sehr begeistert über Folletts gute Recherche und seine bildgewaltige Sprache. Er schafft es immer wieder aus Worten Bilder entstehen zu lassen, die bunter und lebendiger kaum sein können. So werden gemütlichen Lesestunden zu einer fesselnde Zeitreise.
Ihr merkt: ich bin ein großer Fan von Folletts historischen Romanen.
Ich werde mir jetzt auf jeden Fall "Die Säulen der Erde" kaufen und noch einmal lesen, denn die letzte Lektüre liegt über 10 Jahre zurück und ich glaube, nun sehe ich das Kingsbridge aus dem 12. Jahrhundert mit anderen Augen.

Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für dieses Rezensionsexemplar, es hat mir sehr viel Lesevergnügen bereitet.

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