Samstag, 23. Januar 2021

Rezension "Der Flammenwall" von James Rollins


 


  • SIGMA Force 14
  • Blanvalet Verlag
  • Taschenbuch
  • Seitenzahl: 635
  • Erscheinungstermin: 21. Dezember 2020
  • ISBN-13: 9783734108112
  • 12,00 Euro


Klappentext:
Durch die Ermordung mehrerer Wissenschaftlerinnen gelangen fanatische Terroristen, die sich für die Nachfolger der Inquisition halten, in den Besitz einer schrecklichen Waffe. Mit ihr sind sie ihrem Ziel, die Welt erneut unter die Herrschaft des Glaubens und der Inquisition zu zwingen, einen großen Schritt näher. Doch Grayson Pierce und die Top-Agenten des wissenschaftlichen Geheimdienstes Sigma Force setzen alles daran, sie aufzuhalten. Noch nie war für Grayson und seine Gefährten der Einsatz so groß. Es geht nicht nur um das Schicksal der Menschheit - es geht um das Leben ihrer eigenen Kinder!
(Quelle: blanvalet Verlag)


Inhalt:
In einer wissenschaftlichen Bibliothek in Coimbra/Portugal beginnt Mara Silviera gerade mit der Demonstration ihrer KI als der Raum von vermummten Terroristen gestürmt wird.
Die anwesenden Frauen werden angegriffen und vier von ihnen brutal ermordet. Einzig Eliza Guerra überlebt verletzt.
Mara, die das Geschehen in virtueller Anwesenheit mit ansieht ahnt sofort, dass der Angriff mit ihrem Computerprogramm zusammenhängt.
Sie sichert ihre Dateien und flüchtet.
Einige Tage später in Maryland werden Kat und Seichan ebenfalls brutal überfallen.
Kat wird lebensgefährlich verletzt und die hochschwangere Seichan wird zusammen mit Kats Töchtern verschleppt.
Das Team der Sigma Force kommt schnell dahinter, dass die Entführung mit dem Überfall in Coimbra zusammenhängt. Doch Kat und Seichan wurden von einer Überlebenden der Gilde entführt, während noch nicht ganz klar ist, wer der Drahtzieher hinter der Ermordung der Wissenschaftlerinnen sein könnte.
Während die Agenten der Sigma Force noch im Dunklen tappen, schwebt Mara schon in tödlicher Gefahr, denn Todor Yniogo, ein Inquisitor und Mitglied des Flammenordens ist auf dem Weg zu Mara ...


Fazit:
"Der Flammenwall" ist mal wieder ein Top-Thriller aus der Reihe um die Sigma Force.
Ich bin ja ein riesengroßer Fan der Romane von James Rollins und gerade die Romane der Sigma Force Reihe begeistern mich besonders.
In den letzten Romanen vermisste ich etwas "Die Gilde", die in den ersten Bänden eine große Rolle spielte. In "Der Flammenwall" erinnert der Orden der Flammen ein wenig an die Machenschaften und den Fanatismus der Gilde. das hat mir sehr gut gefallen.
Eine der Hauptrollen in diesem Thriller übernimmt eine KI. Eva, eine künstliche Intelligenz, die auch Emotionen "gelernt" hat.
Aus Eva, der Mitfühlenden, wird eine neue KI entwickelt, eine dunkel Eva.
Diese beiden, diametral gegenüberstehenden Möglichkeiten haben mich sehr zum Denken angeregt.
Bei der Vorstellung einer frei wuchernden KI ist eine unserer Ängste, dass die KI uns Menschen "weg rechnet", als Ballast betrachtet, denn in einer Kosten-Nutzen Rechnung bezüglich unseres Planeten, steht der Mensch eindeutig auf der Kostenseite und sein Nutzen für die Erde ist recht gering.
Eva hat Emotionen, also würde sie keine reine Kosten-Nutzen Rechnung als Basis für Entscheidungen ansetzen.
Doch was hat sie für Emotionen? Universelle Gefühle? Unsere Gefühle sind gesellschaftlich gefärbt. Wir sehen jemanden der leidet und helfen. Doch unterscheidet sich die Hilfsangebote in unserer Gesellschaft von denen anderer Gesellschaften? Und welches dieser Angebote würde von Eva kommen?
Was wäre, wenn wir mit Evas Entscheidungen nicht einverstanden wären? Gäbe es eine Art Flasche, in die dieser Geist wieder freiwillig zurückkehren würde? Und könnte sie jemand mit missbräuchlichen Gedanken wieder frei lassen?
KIs werden überall entwickelt und die Entwicklung einer selbstlerndenen KI ist schon im Gange, zum Teil nutzen wir täglich selbstlernende KIs, zum Beispiel in unseren Suchmaschinen, die sich merken was ich gesucht habe und mir nun Ergebnisse präsentieren, bevor ich überhaupt auf die Idee komme zu fragen.
Das, was vor 20 Jahren noch futuristischer Alptraum war, ist nun in fast allen Computern.
Jetzt ist eine KI wie Eva der nächste futuristische Alptraum, doch werden wir genau so selbstverständlich an solch eine KI gewöhnt werden, wie wir an die selbstlernenden Algorithmen der Suchmaschinen und sozialen Netzwerke gewöhnt wurden?
Nach wie vor gibt es mehr Fragen als Antworten, und "Der Flammenwall" regt dazu an, einen Teil dieser Antworten zumindest in sich selbst zu suchen.
Neben einer geballten Ladung an wissenschaftlicher Fiktion bot der Thriller auch enorm viel Spannung und Action und war für mich die perfekte Unterhaltung für langweilige Quarantäne-Tage.

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