Samstag, 23. Januar 2021

Rezension "Schneenacht" von Helene Tursten


 


  • Embla Nyström 3
  • btb Verlag
  • Taschenbuch
  • Seitenzahl: 456
  • Erscheinungstermin: 11. Januar 2021
  • ISBN: 9783442719297
  • 15,00 Euro


Klappentext:
Kriminalinspektorin Embla Nyström verbringt den Winter im ländlichen Dalsland auf dem Hof ihres Onkels. Eines Morgens wird sie zu einem spektakulären Mordfall gerufen. In einer Hütte im Wald liegt ein Toter mit Einschüssen in Kopf und Brustkorb. Embla erkennt den Mann sofort. Es ist einer der mutmaßlichen Entführer ihrer besten Freundin Lollo, die vor gut vierzehn Jahren spurlos verschwand und nie wieder auftauchte. Alte, schmerzhafte Erinnerungen werden wach und Embla beginnt zu ermitteln. Doch ein nächtlicher Schneesturm verwischt alle Spuren ...
(Quelle: btb Verlag)


Inhalt:
Vor 14 Jahren verschwand Emblas beste Freundin Lollo. Embla fühlt sich bis heute schuldig an Lollos Schicksal, denn Lollos vermeintlicher Entführer bedrohte Embla damals und bis heute hält sich Embla an das Schweigegebot.
Doch dann ruft eine unbekannte Nummer an und die Stimme, die ins Telefon schluchzt, ist eindeutig Lollos Stimme.
Embla kann sich nicht wirklich mit dem Geschehen auseinandersetzen, sie ist gerade mit dem neunjährigen Elliot bei ihrem Onkel Nisse. Einzig ihren ehemaligen Chef Göran ruft sie an und erzählt zum ersten Mal seit 14 Jahren von Lollo und deren verschwinden.
Wenig später wird in einem Luxusresort eine Leiche gefunden. Da seit der Polizeireform nur wenige Polizisten auf dem Land verfügbar sind, rufen die Besitzer des Hotels, Verwandte von Nisse, Embla zur Hilfe.
Embla übernimmt spontan die ersten Ermittlungen und ist schockiert, als sie erkennt, wer der Tote ist.
Es ist Milo Stavic, der Mann, der Lollo entführte und Embla bedrohte.
Doch damit hören die Überraschungen nicht auf, denn auch Milos Halbbruder Luca wurde ermordet und ein weiterer Halbbruder verschwindet spurlos in Kroatien.
Jemand beseitigt die Familie Stavic und Embla hofft nun endlich eine Spur zu Lollo zu finden.

Fazit:
Helene Tursten dürfte vielen über die Krimis um Irene Huss bekannt sein und mit Embla hat sie eine neue, junge und unkonventionelle Ermittlerin in die Krimi-Welt geschickt.
Embla Nyström ist sympathisch, eigenwillig und ausreichend "gestört" um als skandinavischer Ermittler durchzugehen ;)
Richtig gut gefällt mir Turstens anschaulicher Schreibstil.
Ganz besonders ist er mir in der Beschreibung der Durchsuchung zweier Wohnungen aufgefallen. Ich hatte beide Wohnungen komplett eingerichtet und ausgestattet vor Augen, ich glaube, hätte mich jemand in eine dieser Wohnungen gestellt, ich hätte sofort das Bad oder das Ankleidezimmer gefunden.
Ebenso plastisch waren die Beschreibungen der der schneekalten Landschaften in Dalsland.
Zwischendurch musste ich beim Lesen die Heizung höher drehen, da ich förmlich den kalten Eiswind des schwedischen Winters in meinem Wohnzimmer spüren konnte ;)
Die Geschichte selbst ist spannend und hat mich so gepackt, das ich einfach immer weiterlesen wollte.
Dies ist der dritte Band um Embla Nyström und das Buch lässt sich auch hervorragend als Einzelgänger lesen. Man braucht kein Vorwissen aus anderen Bänden. Manchmal wird leicht Bezug auf vergangene Geschehnisse genommen, doch diese sind nicht relevant für den Fall und es macht nichts, wenn man diese nicht einordnen kann. Es sind eher Erinnerungen privater Natur.
Bisher habe ich noch kein Buch um Irene Huss gelesen, aber da mir hier Helene Turstens Schreibe so gut gefällt, muss ich unbedingt auch mal in diese andere Reihe von ihr schnuppern.

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