Mittwoch, 9. August 2023

"Die Fremde in meinem Haus" von JP Delaney

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  • Penguin Verlag
  • Broschiertes Buch
  • Seitenzahl: 381
  • Erscheinungstermin: 12. Juli 2023
  • ISBN: 9783328602880
  • 16,00 Euro

Klappentext:
Endlich schließt du sie in deine Arme. Endlich eine zweite Chance. Doch du ahnst nicht, wen du in dein Haus lässt ...
Der neue Thriller des internationalen Bestsellerautors!

"Hallo, ich bin Anna. Aber geboren wurde ich als Sky und ich glaube, dass du meine leibliche Mutter bist." Diese Nachricht trifft Susie wie ein Schlag in die Magengrube. Tatsächlich hat sie vor 15 Jahren als junge, mittellose Musikerin ihre Tochter zur Adoption freigegeben- und diese Entscheidung seitdem stets bitter bereut. Als Anna dann über ihre strengen Adoptiveltern berichtet, ist Susie überzeugt, dass das Mädchen Hilfe braucht. In der Hoffnung, ihren Fehler aus der Vergangenheit wieder gutzumachen, nimmt sie Anna bei sich auf. Doch das Mädchen verhält sich seltsam und verstrickt sich mehr und mehr in Lügen. Eine nur verständliche Reaktion auf die traumatischen Zustände in ihrer Adoptivfamilie? Oder steckt mehr dahinter? Was sind die wirklichen Gründe für die Adoption vor 15 Jahren? Und wer hütet hier welches Geheimnis?
(Quelle: Penguin Verlag)


Was passiert:
Vor 15 Jahren gab die 20 jährige Susie ihre kleine Tochter Sky zur Adoption frei und nun steht Susies Tochter vor ihrer Tür und braucht Hilfe. Aus Sky wurde Anna und aus dem Neugeborenen eine Heranwachsende, doch Susie blind vor Schuldgefühlen und Liebe sieht nur ihr Baby.
Doch statt nun endlich in einer glücklichen Familie mit ihrer Tochter vereint zu sein, gerät Susie immer tiefer in einen Strudel aus Lügen und seelischer Gewalt und die Grenzen zwischen Opfer und Täter beginnen zu verschwimmen.


Fazit:
JP Delaney spielt immer wieder mit dem vermeintlich Vertrauten, dass doch so fremd wird, oder mit dem Fremden, das eigentlich vertraut sein müsste. Immer wieder sind es Menschen, die doch so nah sein müssten, die immer fremder und unberechenbarer werden, je näher man ihnen kommt, die die Wahrnehmung der Akteure verwirren oder deren leben sogar ganz auf den Kopf stellen.
Hier ist es eine leibliche Tochter, die fremd ist, weil die Mutter sie nie kennen lernen konnte und doch ist Anna ihrer Mutter ganz nah, weil sie eben die Tochter ist.
Ist Anna aber so nah, weil sie in Susie aufwuchs, Susie sie geboren hat, oder ist Anna so nah, weil Susie eine Vorstellung von der Verbindung zwischen Mutter und Tochter hat und an dieser fast zwanghaft festhält?
Ich finde das Thema total spannend und auf die eine oder andere Weise fragt JP Delaney immer ob die Beziehung so ist, weil sie so ist, oder ob eine Vorstellung gelebt wird, ohne das der Inhalt damit übereinstimmt.
Die Geschichte wird abwechselnd aus Annas, Susies und Gabes Sicht erzählt, wobei die Blickwinkel von Gabe meiner Meinung nach der klarste ist, aber Gabe ist auch nicht emotional so verstrickt wie Susie oder Anna.
Die Story setzt sich auf erschreckende Weise mit dem System der Kinderfürsorge und Familienpflege auseinander. Natürlich ist das beschriebene System nicht mit dem unseren vergleichbar aber viele Schwächen könnten genau so bei uns zu finden sein.
Klar wird auf jeden Fall, dass in einem System, wie dem beschriebenen, nur Opfer übrig bleiben und das macht von der ersten bis zur letzten Seite Gänsehaut.

Vielen Dank an den Penguin Verlag für dieses Rezensionsexemplar

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