Sonntag, 14. Oktober 2018

Rezension "Ohne Spur" von Haylen Beck








  • dtv Verlag
  • Broschiertes Buch
  • 380
  • Erscheinungstermin: 21. September 2018
  • ISBN: 9783423217644
  • 9,95 Euro



Klappentext:
Ihre Flucht endet - ihr Albtraum beginnt!

Audra Kinney flieht mit ihren zwei kleinen Kindern vor ihrem gewalttätigen Ehemann. Mit dem Auto will sie zu einer Freundin nach San Diego, ans andere Ende der USA. Doch mitten in der Wüste von Arizona wird sie von der Polizei angehalten. Im Kofferraum ihres Wagens findet der Sheriff ein Päckchen Marihuana, das Audra noch nie gesehen hat. Alle Unschuldsbeteuerungen sind zwecklos - sie wird verhaftet. Und was dann kommt, hätte sie sich in ihren schlimmsten Albträumen nicht vorstellen können. Denn plötzlich sind ihre Kinder verschwunden. Der Sheriff behauptet, Audra sei allein im Wagen gewesen. Die Welt hält Audra für eine Mörderin. Und ihr Wort steht gegen das des Sheriffs. Kein Mensch glaubt ihr. Bis auf einen.

(Quelle: dtv Verlag)


Kurze Zusammenfassung:
Audra wurde von ihrem Mann gezielt den Kindern entfremdet, isoliert und in Abhängigkeiten getrieben. Eines Tages hat sie genug Kraft um ihrem Ehemann zu entfliehen. Sie nimmt den 8jährigen Sean und die 6 jährige Loise und bricht mit dem Auto nach San Diego auf.
In der Nähe des Ortes Silver Water wird Audra von Sheriff Whiteside angehalten. Dieser findet Drogen in Audras Kofferraum.
Audra wird verhaftet und die Kinder weggebracht.
Am nächsten Tag weiß aber niemand etwas von ihren Kindern. Whiteside behauptet, dass keine Kinder in Audras Begleitung waren und auch sonst hat niemand Sean und Loise gesehen.
Nun steht Audra unter Verdacht ihre Kinder irgendwo in der Wüste ermordet zu haben und niemand glaubt ihr, dass die Beiden von der Polizei weggebracht wurden.
Weit entfernt sieht Danny Lee die Berichte über Audra Kinney im Fernsehen und er ist wie elektrisiert. Vor fünf Jahren ist seine Tochter Sara verschwunden und seine Frau erzählte die gleiche Geschichte. Auch sie wurde von einer Streife angehalten und danach war das Kind fort.
Sara wurde nie wieder gefunden und Dannys Frau brachte sich um.
Nun macht sich Danny auf den Weg nach Silver Water weil er sich hier eine Spur zu seiner Tochter erhofft .....

Fazit:
Ein total spannender Roman, der jede Mutter zum Nägelkauen treiben kann.
Haylen Beck hat die Situation der Mutter, die der Willkür von Behörden und Grausamkeit fremder Menschen hilflos ausgeliefert ist mit einer Intensität beschrieben, dass die Seiten nur so dahin flogen.
Audra wird von Anfang an als Mutter mit Fehlern beschrieben, aber auch als eine Frau, die aus ihren Fehlern lernt. Jetzt, wo sie ihr Leben endlich in den Griff bekommen hat, bricht alles auseinander und sie ist komplett schutz- und hilflos.
Danny Lee wird auch als Mensch mit Fehlern beschrieben, als jemand der seine Fehler reflektieren kann und weiß was er tut.
So treffen dann diese beiden verzweifelten Menschen aufeinander und müssen ihre Egos hintenan stellen um die Kinder zu retten.
Diese Kooperation funktioniert auch, obwohl sie nicht wirklich miteinander arbeiten, eher parallel, aber das passt zu den Lebenssituationen der Beiden.
Sheriff Whiteside und seine Komplizin Collins sind grausame Menschen die nur auf ihren eigenen Vorteil aus sind. Während Collins zwischendurch doch leichte Skrupel beschleichen ist Whiteside vollkommen skrupellos.
Damit sind alle vier Hauptfiguren alles andere als Sympathieträger und auch die Ermittler des FBI, sowie Audras Ehemann sind keine netten Menschen.
Beim Lesen dachte ich, dass ich selten eine Geschichte mit so vielen unsympathischen Gestalten gelesen habe.
Damit hat die Geschichte an sich allerdings an Intensität gewonnen, man hat sich nicht in den Persönlichkeiten der Protagonisten verloren, sondern die Story wirkte pur und ohne Ablenkung.
Ich fand den Thriller richtig klasse und hoffe noch viel mehr von Haylen Beck lesen zu dürfen.

Vielen Dank an den dtv Verlag für dieses Rezensionsexemplar