Sonntag, 29. Dezember 2019

Rezension "Die Stimme des Zorns" von Ethan Cross




  • Francis Ackerman jr. Bd. 1
  • Bastei Lübbe Verlag
  • Taschenbuch
  • 400 Seiten
  • Erscheinungstermin: 20. Dezember 2019
  • ISBN: 9783404179091
  • 12,90 Euro


Klappentext:
Den Geschmack an Schmerzen und Qual hat Francis Ackerman jr. nicht verloren. Aber er lebt seine Lust an Gewalt nur noch an grausamen Verbrechern und Mördern aus.

In seinem ersten Fall als Sonderermittler des FBI trifft Ackerman auf einen Täter, der seinesgleichen sucht: Das sogenannte "Alien" hinterlässt sezierte Leichen in Kornkreisen und hat gerade eine Expertin für Außerirdische entführt. Ackermann gibt alles, um das Alien zu fangen, bevor auch dieses Opfer tot in einem Kornkreis endet. Aber das ist leichter gesagt, als getan. Hat Ackerman endlich einen würdigen Gegner gefunden?

(Quelle: Bastei Lübbe Verlag)

Inhalt:

Francis Ackerman tritt seinen Dienst als FBI Sonderermittler an. Da die Shepherd Gruppe nun nicht mehr über ihn wacht, bekommt er eine junge FBI Agentin an die Seite gestellt. Nadia Shirazi ist recht frisch im Dienst und hat ihre Bachelor-Arbeit über Ackerman geschrieben.
Sie verabscheut den Serienkiller und ist entsetzt, als sie feststellt die Partnerin des abgrundtief bösen Francis Ackerman Junior zu sein.
Doch Nadia hat nicht viel Zeit sich mit ihrer neuen Situation anzufreunden, denn sie brechen Richtung Roswell auf. Dort wütet ein Serienmörder, der seine Opfer seziert und deswegen den Namen "Alien" bekommen hat.
Kurz nach ihrer Ankunft geraten die Beiden auch schon in die direkte Schusslinie des Alien und Nadia sowie Francis müssen ihre persönlichen Konflikte hintenanstellen um zu überleben ....

Fazit:
Ein spannender Thriller der neue Facetten der Persönlichkeit von Francis Ackerman zeigt.
Francis steht nun alleine im Dienst des FBI, Marcus, sein Bruder, hat sich aus dem aktiven Dienst zurückgezogen und Francis schwesterliche Freundin Maggie ist tot.
Der vergangene Fall hat tiefe Spuren in Francis hinterlassen und er muss nun seinen Weg ohne die Menschen gehen, die bisher seine Anker in der Welt außerhalb des Verlieses seiner Kindheit darstellten.
Doch Francis hat an sich gearbeitet und nähert sich dem Leben normaler Menschen immer mehr an.
In diesem Band bekommt Francis Gefühle.
Gefühle wie Angst, Scham und Liebe. Keine großen Gefühle, nein, es sind Ahnungen dieser Emotionen, erste Keime, mit Chancen auf Wachstum.
Er hat nun sogar eine Liebesbeziehung, die mehr Liebe enthält, als ich es für möglich hielt.
War Francis zu Beginn der Serie noch ein absolut gestörtes und bösartiges Wesen, dass weder Schmerz noch Gefühle wahrnehmen konnte, so entwickelt er jetzt immer mehr "menschliche" Züge.
Je mehr Gefühlsleben Francis entwickelte, desto mehr vergaß ich seine grausamen Verbrechen.
Habe ich sie wirklich vergessen, oder sogar verziehen? Vor fünf Bänden hätte ich mir niemals vorstellen können, einen Serienmörder sympathisch zu finden und ihm alle Taten zu verzeihen.
Ethan Cross spielt mit seinem Leser und führt ihn von Band zu Band weiter weg von eingefahrenen Vorstellungen und festzementierten Vorurteilen.
Nicht die Taten alleine bestimmen meine Haltung dem Täter gegenüber, sondern auch wie seine Taten und seine Persönlichkeit präsentiert werden.
Francis Verwandlung nimmt von Buch zu Buch mehr Formen an und von Buch zu Buch verändert sich auch meine Einstellung zu Francis Ackerman Junior.
Deswegen sind die Romane für mich nicht nur spannende Krimis, sondern irgendwie auch eine spannende Studie darüber wie Interaktion zwischen Protagonisten und Leser funktionieren kann.
Aber nun genug der schweren Gedanken und wieder hin zur Unterhaltung:
"Die Stimme des Zorns" war ein spannender Krimi, der wieder tief in die Welt der fiktiven Serienkiller geführt hat.
Gibt es Abgründe, die in einem Thriller noch nicht ausgelotet wurden? Ethan Cross wird sie bestimmt finden und in seinen nächsten Roman packen.
Dieser hier hat mich auf jeden Fall wieder sehr begeistert.

Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für dieses Rezensionsexemplar




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